Veröffentlicht: 25.09.2018
Die Fähre überwindet den Fluss alle halbe Stunde, es herrscht reger Verkehr. Uns begleiten vor allem Offroader, in ihren rot versandeten 4WD-Vehikeln, bepackt mit Benzinkanistern, Wasservorräten und was sonst noch zu der 100km Offroadtour nach Cooktown gehört. Daneben Einheimische in ihren Pickups, die ihre Einkäufe in Mossman im Woolworths besorgt haben und natürlich junge Leute mit Cornrows in bunten halb abgewrackten Wohnmobilen, auf dem Weg zum Camping am Meer.
Unser Domizil im Stil eines kolonialen Landhauses liegt 5 Minuten von der Fähre entfernt. Steil bergauf erreichen wir das grosse Gästehaus, welches mitten in einem tropischen Garten, umgrenzt von Regenwald liegt. Eine Schar Perlhühner gackert im Garten. Errol hält sie, weil sie mit ihrem Getrappel über die Wiese und dem Gegacker die Schlangen fern halten - angeblich. Ausserdem ein Hahn, zwei Hühner (mit 6 Küken) unter der Veranda, sowie zwei Hunde und eine Katze schleichen um uns herum. Im Garten wachsen Palmen, Obstbäume, Ananas und Gemüse/ Kräuter. Errol ist also eher Selbstversorger, auf den Supermarkt nicht angewiesen, benutzt die Fähre um Gäste zum Flughafen ins 100 km entfernte Cairns zu bringen. So auch heute. Simon, der seit kurzem hier arbeitet, nimmt sich gerne der deutschen Gäste an. Wir haben unsere Vorräte für den Abend in Mossman besorgt. Wir richten uns für einen tropischen Abend auf der Veranda ein. Es kommen weitere Gäste an: Überraschend treffen wir wieder Uwe und Svenja, die wir auf der Rinderfarm kennen gelernt haben.
Wir sitzen zusammen bei Käse und Trauben und erzählen uns über das inzwischen Erlebte. Bei Sonnenuntergang im letzten Licht überqueren Heerscharen an Flughunden (flying foxes) aus den hohen Bäumen kommend, das Haus. Die sind sehr groß und geben uns den Eindruck, als würde Graf Dracula uns persönlich besuchen. Wir schlafen wie die Engel.
Zum Frühstück um halb neun begrüsst uns Errol in Kochschürze. Es gibt kein Brot, keine Marmelade wie so sonst usus. Errol hat uns ein zartes Soufflet mit feinen Gewürzen und frischen Kräutern aus dem Garten bereitet, dazu Obst, welches wir noch nie gesehen oder geschmeckt haben. Heute morgen im Garten geerntet, sagt er.
Wir fahren die enge Strasse bis zum Cape Tribulation und wandern über den einsamen Strand. Die Boote fahren heute nicht zum Reef, es ist zu stürmisch, die See zu aufgewühlt.
Der Marrdja Boardwalk führt uns erst tief in den Regenwald, dann in den Mangrovenwald.
Auf dem Rückweg in unsere Unterkunft noch ein Kaffee am Strassenrand. Ein Tisch ist belegt: