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Philippinen, Insel Siargao - „Gute Freunde kann niemand trennen“

Veröffentlicht: 10.07.2019

Nach den durch und durch „touristischen“ Tagen auf Borocay sehnten wir uns wieder nach etwas mehr Ruhe und weniger Schicki-micki...

Dieses weniger an Komfort „genossen“ wir dann gleich in vollen Zügen auf unserer Überfahrt mittels Nachfähre von Cebu nach Siargao. Schreiende Kinder, mittelmäßig gekühltes Bier, mehrere hundert Menschen um uns herum in Stockbetten, immer mal wieder eine „g’schmackige“ Brise aus den naheliegender Toiletten... so ging es mit der Nachtfähre zehn Stunden von 19:00 Uhr abends bis 05:00 Uhr frühs übers Meer zur nächsten Insel, die für ihren relaxten „Island-Lifestyle“ und als Surferparadies in den Philippinen bekannt ist!

Letzteres und die Tatsache, dass wir einen meiner besten Freunden treffen würden, der seit einem guten Jahr unterwegs ist, sollten auch dieses Reiseziel wieder zu etwas ganz Besonderem für uns machen... und deshalb schreib a i (Johnny) diesen Beitrag!

Wer braucht einen Reiseführer, wenn er einen guten Freund vor Ort hat?! Richtig - mir need! Bereits als wir noch Ende Dezember mit den letzten Reisevorbereitungen beschäftigt waren, schrieben Alex und ich uns immer wieder per WhatsApp und schon damals versuchte er - damals noch in Australien in seinem Mini-Camper unterwegs - mich mit dem Bild einer Riesenbanane davon zu überzeugen, Down Under auf unsere Reiseroute zu setzen, damit es mal wieder mit einem Treffen klappen würde.

Nachdem er, nach Australien und Indonesien, aber mittlerweile auf den Philippinen gestrandet/gelandet war, was sowieso fest in unseren Planungen verankert war, wollten wir ein Treffen mit ihm auch unbedingt möglich machen, was uns Gott sei Dank gelang.

Alex vermittelte uns eine günstige Unterkunft (die Happy Hut), direkt neben dem Homestay, auf das er für einige Monate aufpassen sollte. Perfekt um gemeinsam abzuhängen, zu ratschen, gemeinsam Surfen zu gehen und den einen oder anderen Tagestrip mit dem Roller zu starten!

An unserem ersten Abend fuhren Liesl und ich erst einmal allein an einen „Secret Spot“, einen kleinen Strandabschnitt in einem Naturschutzgebiet im Süden der Insel, unweit unserer Unterbringung. Einige Palmen, an denen wir unsere Hängematte aufhingen, Mangroven, „pisswarmes“, klares Meerwasser und ein schöner Sonnenuntergang; eine Gruppe philippinischer Touristen sangen Lieder und spielten Gitarre... wir fühlten uns rundum wohl!

Kurz bevor wir uns auf den Rückweg machen wollten, schaltete ich mein Handy ein und x Nachrichten trudelten ein... darunter auch eine unheimlich wichtige, nämlich die, dass meine Schwägerin in den Wehen läge und meinen neuen Neffen David zur Welt bringen würde! Umgehend probierte ich meine Family zuhause zu kontaktieren, wie weit es denn schon sei, und/oder ob er denn scho „da“ sei!? Wie auf Kohlen sausten wir dann um besseres Internet zu haben zurück zur Happy Hut und warteten auf die frohe Botschaft, um unserem Wiedersehens-Fest mit Alex einen weiteren Feiergrund hinzuzufügen!

Long Story Short: nach der Nachricht, dass David geboren war und Mutter und Kind wohlauf seien, wurde dies gebührend mit einem berauschenden Fest/Saufgelage gefeiert!

Das lang ersehnte Surfen verschob ich, aufgrund einer durch diverse Klimaanlagen, Schnorcheln und Rollerfahren verursachten Mittelohrentzündung in den Wochen zuvor noch ein paar Tage; langweilig wurde es uns allerdings zu keinem Moment...

Wir machten uns gemeinsam mit Alex und seinem besten Kumpel Marc, der im gleichen Haus wohnte und zum vierten Teil unseres lustigen Partyquartetts wurde, auf Erkundungstour und suchten nach dem Platz an dem in General Luna illegale Hahnenkämpfe ausgetragen werden, wie sie Alex und ich bereits aus Indonesien kannten. Auch wenn die wenigen Einheimischen auf dem Weg uns diesbezüglich nicht weiterhelfen wollten, fanden wir, ausgehend von der Straße über einem schmalen Trampelpfad einen erdigen, chaotischen Hinterhof, der mit Hühnern, Abfällen, Kindern, Rauch usw. übersät war und von dem uns schon weitem her ein wildes Durcheinander an Geschrei, Gegacker und Diskussionen entgegen schallte!

Ein Freitag Mittag, an dem in dem kleinen Dörfchen mitten in den Philippinen anscheinend kein Erwachsener zur Arbeit, geschweige denn die Kinder in die Schule mussten (oder wollten).

Der Großteil der Männer war versammelt um ein Zelt gedrängt und wedelte mit Geldscheinen in der Luft herum; immer wieder stieg von irgendwo her eine kleine Wolke an Hühnerfedern in die Luft... einer der Hahnenkämpfe war in vollem Gange und endete „leider“ kurz bevor wir uns in Sichtweite der „Arena“ nähern konnten!

Nicht weiter schlimm... zu interessant war die Zeit zwischen den Kämpfen, um Leute und Leben zu beobachten oder ein, von den Frauen selbst gemachtes Kokoseiszu genießen.

Die Männer kartelten im Pulk aus, wer denn die nächsten beiden Streithähne sein sollten und priesen ihr Exemplar vollmundig an! Ein theaterwürdiges Schauspiel, das sich uns bot und wovon wir das eine oder andere Bild schießen konnten!

Für Tierfreunde eher brutal und weniger „schön“ anzuschauen war dann der eigentliche Kampf zwischen den beiden Auserwählten und auch wir konnten und können das bewusste Anstacheln und Kämpfen der Tiere, die mit scharfen, spitzen Klingen an ihren Füßen ausgestattet auf ihr Gegenüber losgingen, nicht gutheißen!

Die Wetten wurden platziert, die Jury gab den Kampf frei und die Fetzen und Federn flogen, als die Beiden über sich herfielen... kurz und schmerzhaft verlief der Fight für den Verlierer, der danach auf dem Grill landete.

Uns genügte es dann und wir verließen den Schauplatz; etwas hungrig, aber der Appetit auf Gickerl war uns gänzlich vergangen!

Zunächst fuhren wir auf ein bis zwei Cocktails in ein teures Resort, das wir uns normalerweise höchstens von außen leisten könnten. Da es seine Tore, sprich seine Beach-Bar, Freitag abends allerdings für alle Touristen öffnete, ließen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen und genossen unsere Drinks bei einem traumhaften Sonnenuntergang!

Am Folgetag stand eine größere Motorrad Tour auf unserem Plan, die wir, wegen einem kräftigen Regenschauer erst etwas verspätet, antreten konnten! „Reiseführer“ Alex wollte uns den Magpupungko Beach zeigen, der im Osten der Insel liegt. Das Besondere an diesem Strand ist, dass bei Ebbe einige tiefe Wasserlöcher zwischen Meer und Strand bestehen bleiben, in denen sowohl das Springen vom Felsen, als auch Schwimmen und Schnorcheln möglich ist. Den Ausflug beschlossen wir bei frischer Kokosnuss am Strand, bevor wir uns mit dem Roller wieder auf den Heimweg machten.

Island Hopping war ein weiteres Highlight unseres Aufenthaltes auf Siargao: Wir buchten eine Tour und starteten mit kleinen Booten zu drei Mini-Inseln die im Süden von Siargao, gut sichtbar von unserem Homestay aus, vor der Küste liegen. Auf der ersten, Guyam Island, die unser Favorit werden sollte, bekamen wir eigentlich alles geboten, was man sich von einer tropischen Insel verspricht! Sagenhaft klares Wasser, traumhafter Strand, Palmen und für mich das Beste: ein Basketballfeld! Die Bezeichnung ist vielleicht etwas übertrieben... denn eigentlich war es lediglich ein Korb an einem Holzbrett und festgetretener Sand. Vollkommen ausreichend, um mit einigen Basketball-verrückten Einheimischen und Bootsführern eine Runde 3 gegen 3 zu zocken! Nach sieben Monaten... endlich moi wieder an Basketball in der Hand, saucool!

Weiter ging’s zur „Naked Island“, die ihren Namen need etwa deshalb hat, weil ma sie nur nackt betreten darf... nein: es is einfach nur eine winzige Insel, die ausschließlich aus weißem Sand und Korallen besteht und inmitten von glasklarem Meerwasser liegt! Toll für ein paar Foto-Posen und einen Sprung ins lauwarme Tropenwasser!

Die letzte Insel dieser Tour war gleichzeitig auch die Größte: Daku. Kurz nach unserer Ankunft wurde uns ein feudales Buffet aus verschiedenen Gemüsearten, Obst, Fleisch und Fisch serviert, inklusive Bier und Rum, versteht sich!

Vollkommen überfressen hatten wir dann noch die Möglichkeit uns einfach nur auszuruhen, Schnorcheln oder baden zu gehen oder unserem Guide zu folgen, die uns das Klettern auf Palmen zeigte!

Ein gelungener, sonniger Tag neigte sich dem Ende zu und wir fuhren unter dröhnendem Lärm der Bootsmotoren zurück nach Siargao.

Der Rest unseres Aufenthaltes stand ganz unter dem sportlichen Aspekt: Surfen und Kali!

Surfen: Elisabeth und ich fuhren an unserem ersten Surftag allein an einen Spot den uns Alex empfohlen hatte und probierten einfach aus, was wir noch drauf hatten, seit Montañita in Ecuador... es war ok für die Bedingungen, die wir hatten.

Ein paar Tage darauf gingen wir gemeinsam mit Alex und es klappte schon etwas besser - auch Dank seiner Hilfe - wobei die Wellen einfach auch sehr sehr klein und schwach waren, sodass man schon ordentlich Paddelpower brauchte um mal auf eine Welle zu kommen!

Am nächsten Tag war es dann schon viel besser: gute und vor allem viele Wellen, von denen wir einige super erwischten und das Surfen einen riesen Spaß machte! 

An unserem letzten Tag gingen Alex und ich zum Abschluss, nach einer langen, durchzechten Abschiedsparty-Nacht, noch einmal zu zweit mit unseren Boards raus. Glücklicherweise waren die Wellen wieder gut und es klappte ganz gut, was unseren Besuch auf der Surferinsel diesbezüglich ziemlich coolen enden ließ!

Kali: Kali, das ist die traditionelle, philippinische Kampfkunst mit zwei Holzstöcken.

Den Shaw, ein bekannter Alex’, der an den Abenden mit diversen Musikern mit seiner Trommel auftrat und unter Tags hin und wieder Kurse bzw. Trainingseinheiten in „Kali“ anbietet sollte unser Lehrer sein. Wir vereinbarten, dass er mit Alex, Liesl und mir eine Session einlegen würde und was soll man sagen... es war eine tolle Erfahrung und wir fanden es fast ein wenig schade, dass wir diese erst am Tag vor unserer Abreise machen konnten! Trotzdem vielen Dank dafür!

Alles in allem genossen wir die Zeit auf Siargao wirklich in vollen Zügen! Vor allem Alex mal wieder zu treffen, das chillige Inselleben und das Surfen rundeten unsere gesamten drei Wochen in den Philippinen perfekt ab und werden uns noch lange, positiv im Gedächtnis bleiben!

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