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Fujisan, wo bist du?

Veröffentlicht: 30.05.2023

Mit Bülent im Gepäck führt uns unser Weg zum Fujisan. Wir können es gar nicht so richtig glauben, als er dann plötzlich vor uns steht. Da wir lange mit dem Auto gefahren sind, beschließen wir ihn erst am folgenden Tag zu besuchen. Doch wo ist er denn, der Berg? Wir können ihn nicht mehr sehen. Dabei sind wir doch ganz sicher, dass er gestern noch hier war...Ja, das nennt man wohl Pech. Dass sich so ein großer Berg vor uns verstecken muss. Aber das lassen wir nicht auf uns sitzen. Wir fahren einfach immer weiter bis wir auf dem Parkplatz der fünften Station auf 2400 m Höhe ankommen. Wir sehen immer noch nichts. Nur ein paar Japaner, die sich durch das geschlossene Tor des Wanderpfades quetschen. Wir finden, das ist eine gute Idee und machen das nach. Eigentlich beginnt die offizielle Wandersaison im Juli. Davor sind die Pfade gesperrt und man betritt sie auf eigene Gefahr. Es ist ziemlich frisch hier oben. Bülent besitzt keine anderen Schuhe mehr und läuft mit uns in Flip Flops (…!!!) den Fujinomiya Pfad hinauf. Der Pfad besteht aus großen Vulkansteinen und klein gemahlenen Vulkansand. Als wir nach ein paar Minuten bei der sechsten Station ankommen, beschließen wir uns zu trennen. Salia und ich wollen noch weiter und höher. Für Bülent und Namira wäre das zu anstrengend. Also machen wir uns zu zweit weiter auf den Weg. Wir möchten es wenigstens bis zur Schneegrenze schaffen. Gesagt, getan. Aber wir wollen noch mehr sehen. Da wir solch eine große Wanderung nicht geplant hatten, sind wir dementsprechend unvorbereitet und haben weder etwas zu Essen noch etwas zu Trinken dabei. Wir laufen und laufen durch den dichten Nebel und essen Schnee. Doch auf einmal sehe ich ein Stück Blau. Und mit einem Mal haben wir die Wolkendecke durchschritten. Die Sonne wärmt uns sogleich auf, wobei das nicht nötig gewesen wäre. Wir sehen, dass der Gipfel nicht mehr weit ist und letztlich schaffen wir es bis zur einer Berghütte, namens Ikeda-kan, fast auf der gleichen Höhe der achten Station (Letzte Station vor dem Gipfel) des benachbarten Pfades. Wir stehen stolz auf 3700 m. Der Gipfel ist noch reichlich mit Schnee bedeckt. Salia ist einfach der Wahnsinn. Läuft einfach den Fujiyama mit ihren zarten Füßchen hoch. Die Anderen frieren sich derweil auf dem Parkplatz die Gliedmaßen ab, da ich dummerweise den Autoschlüssel in meiner Jackentasche dabei hatte...Wir laufen zügig den Berg wieder hinunter. Dabei muss ich Salia doch hin und wieder tragen, da sie sehr müde wird. Ein paar Mal rutschen wir auf dem bröseligen Gestein aus. Zum Glück nicht ernsthaft. Aber wir müssen uns beeilen, denn die Sonne geht unter. Doch gerade als es zu dunkel zum Wandern wird, erreichen wir mit platten Füßen den Parkplatz, wo uns jubelnd die Anderen entgegen rennen. Auch der Pink Man steht dabei und versorgt uns mit Snacks und warmen Kakao. Pink Man wird am folgenden Tag den Fuji zum 49. Mal besteigen. Ein Idiot ist der Japaner, der den Fuji nie bestiegen hat, ein Idiot ist er, wenn er ihn zweimal besteigt. So ein weises Sprichwort.

Wir brauchen jetzt alle eine Runde Onsen.

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