anne & ben um die welt
anne & ben um die welt
vakantio.de/anne_und_ben_um_die_welt

27/08/2022 bis 29/08/2022 - Budapest / Ungarn

Veröffentlicht: 09.09.2022

In Budapest wurden wir mit einem riesigen Feuerwerk begrüßt. Das hatten wir uns nach diesem Tag aber auch verdient ;-). Zum Nationalfeiertag, am 20. August, dem Tag des Heiligen Stephan, des Staatsgründers Ungarns, findet jährlich ein Feuerwerk in Budapest statt. An diesem Tag wurde aber Unwetter mit Starkregen und Gewitter erwartet. So haben die Ungarn das Feuerwerk auf den 27. August verlegt. Glück für uns. 21 Uhr startete das 35-minütige Schauspiel auf 1.7 Kilometer entlang der Donau. Es knallte zwischen den Häuserzeilen und der Himmel wurde bunt erleuchtet. Wir kamen gar nicht bis ans Flussufer, denn es waren Menschenmassen da. Von unserem Standpunkt hatten wir aber eine gute Sicht auf das Parlament auf der gegenüberliegenden Flussseite. Die Show war sehr beeindruckend, es wurde auf ungarisch eine Geschichte erzählt, mit Musik unterlegt, das Parlament wurde mit einer Lasershow beleuchtet und die Feuerwerk Einheiten wurden zum Ende hin immer spektakulärer. Vielen Dank für das ehrenwerte Willkommen.

Für den nächsten Morgen hatten wir uns eine 2.5-stündige Tour durch Pest und das Judenviertel gebucht. Wir wohnten in Buda, also auf der anderen Seite der Donau. Wir liefen entlang des Flussufers, überquerten die Donau über die Margaretenbrücke und liefen bis zum Parlament. Hier trafen wir Gabor, unseren Reiseleiter, und zwei weitere Touristen. Er hat uns erst einmal einen Überblick über die Stadtgeschichte gegeben und dann starteten wir mit dem Spaziergang durch die quirlige und moderne Seite der Stadt. Er zeigte uns interessante Häuser aus früheren Zeiten, erzählte über die Nutzung, Modernisierung und ihre Bewohner. Wir kamen zur ehemaligen Königlichen Postsparkasse. Das Gebäude hatte eine besondere Fassade und Dachbedeckung. Hier lernten wir viel über den ungarischen Jugendstil, den sogenannten Budapester Szecesszio. Wir stellten fest, dass die Häuser mit ihren bunten Kacheln und floralen Mustern in Subotica genau diesem Baustil entsprachen. Die Ziegel auf den Dächern sind bunt glasiert, von langer Lebensdauer und wurden, trotz ihrer immensen Kosten, bereits in verschiedene Orte der Welt exportiert. Wir kamen zur St. Stephans Basilika und auf die Straße Bajcsy-Zsilinszky Ut. Schon früher haben hier die Reichen und Schönen gewohnt und die erste Straßenbahn sollte auf der Prachtstraße gebaut werden. Die Einwohner wollten jedoch keinen Lärm und Schmutz vor ihrer Türe haben. So hat man die Straße aufgerissen und in 4 Metern unter der Erde die erste Metrolinie der Stadt gebaut, die M1. Von der breiten Straßen ging es nun langsam ins Judenviertel der Stadt Budapest. Wir kamen zum Haus Gozsdu Udvar. Gozsdu war ein rumänischer Jurist, der hier nicht nur ein Haus, sondern einen großen Gebäudekomplex mit zusammenhängenden Hinterhöfen und Gebäuden gebaut hat. In der Vorderansicht kann man das gar nicht erkennen. Wir sind also mitten durch diesen Treffpunkt der Stadt mit vielen Restaurants und Cafes gelaufen. Heute war hier gerade Markt mit vielen kleinen Ständen für Schmuck und Dekoration. Die Straßen wurden enger und die Häuser waren nicht mehr so prunkvoll. Gabor gab uns den ein oder anderen Restauranttipp, erzählte vom Leben der Juden und zeigte uns von außen die größte Synagoge Europas. Der Innenraum wurde ähnlich dem einer katholischen Kirche gebaut und im Anbau befindet sich eine Orgel. Sehr untypisch, denn laut Glauben, gehört kein Instrument in eine Synagoge. Im Hof konnten wir eine große stählerne Trauerweide sehen. Auf den Blättern sind die Namen der Holocaustopfer eingraviert. Unseren letzten Stopp machten wir an einem ziemlich alten Haus. Irgendjemand hat es mal für ganz kleines Geld gekauft, den lockeren Putz abgeklopft, Innenwände herausgenommen und Fundstücke rein gestellt. Seid dieser Tage ist es eine bunt zusammengewürfelte Kneipe mit Besuchern von Nah und Fern. Am Sonntag Vormittag findet auch hier immer ein Markt statt. Es gab frisches Obst und Gemüse, aber auch kleine Küchen mit vielen Leckereien. Wir verabschiedeten uns von Gabor und bedankten uns für seine tolle und lehrreiche Stadtführung. Wir schlenderten noch etwas über die Märkte und probierten typisch ungarisches Essen in einem der empfohlenen Restaurants. Wir fuhren nun mit der Metro zu unserer Wohnung und machten ein Mittagspause. Am späten Nachmittag schauten wir uns den Stadtteil Buda an. 1873 entstand Budapest aus den zuvor selbstständigen Städten Buda und Pest. Buda, der ruhigere Stadtteil, liegt am westlichen Ufer der Donau und unterscheidet sich komplett vom trendigen Viertel Pest. Das Burgviertel ist hügelig und voller historischer Gebäude im barocken Stil. Dazu gehören der Palast, das Theater, der Garten, die Matthiaskirche und die Fischerbastei, von der aus wir den besten Blick über die Donau in der Dämmerung genießen konnten. Das Viertel wurde schon zweimal fast völlig zerstört und im Moment wird hier an allen Ecken und Enden gebaut.

Am Montag Morgen packten wir all unsere Sachen wieder zusammen, fuhren jedoch noch nicht ab. Die Metro brachte uns zur großen Markthalle der Stadt. Hier gibt es auf drei Etagen frische Lebensmittel, jede Menge Souvenirs und Mitbringsel. In der wohl schönsten Straßenbahnlinie fuhren wir zurück, direkt am Ufer der Donau entlang und noch einmal am Parlament vorbei. Wir tranken noch einen Abschiedskaffee in einer kleinen Bar und sagten der schönen Stadt Budapest „Auf Wiedersehen“.

Antworten (1)

Ute
Eine wunderschöne Stadt, die würde ich auch gerne gesehen haben. Ich bin begeistert!!👍👍

Ungarn
Reiseberichte Ungarn