Veröffentlicht: 15.07.2019
Früh
morgens ging es wieder zum Flughafen, um in Richtung Inselwelt zu
fliegen. Pünktlich 12.30 Uhr sind wir in Rabaul in der Provinz East
New Britain auf der Insel New Britain gelandet. Hier sollten wir vom
Flughafen abgeholt werden. Nach einem Telefonat, wo denn jemand sei,
sagt man uns, dass es ein Missverständnis gab und davon ausgegangen
wurde, dass wir erst 16.30 Uhr landen. Es dauert ungefähr eine halbe
Stunde bis jemand da ist. Okay, wir warteten. Nach einer dreiviertel
Stunde kam die Frau von Europcar, die unseren Guest House Vermieter
am Telefon hatte. Er hatte gerade kein Auto verfügbar und schickt
ein Taxi. Das sollte gleich da sein. Gleich hieß nach einer
dreiviertel Stunde. Wir stiegen endlich ins Auto ein und fuhren von
Rabaul nach Kokopo. Der Fahrer wusste nicht ganz genau, wohin er
musste und sammelte noch zwei Mitarbeiter der Unterkunft auf dem Weg
ein. Die Mitarbeiter zu finden, beanspruchte aber auch ein dreimal
die Straße hoch- und runterfahren. Nachdem nun alle im Auto waren,
ging es raus aus der Stadt. Die Straßen wurden immer schmaler und
die Löcher immer größer. Laut googlemaps befindet sich die
Unterkunft nur wenige Meter von Kokopo entfernt. Nach einer halben
Stunde waren wir im kleinen Ort Wairiki. Dort sollte die Unterkunft
Wairiki 4 sein. Wir fuhren aber noch weiter rein in den Dschungel und
die Straßen konnte man nun schon nicht mehr als Straße bezeichnen.
Die Löcher waren nun so tief, das wir mit dem Auto darin stecken
blieben. Nach einem 20-minütigen Kampf hatten wir es wieder heraus
geschafft, unser Fahrer weigerte sich allerdings weiter zu fahren.
Wir fuhren wieder zurück zu einer Straßenkreuzung. Da ist ein
Wendepunkt für die sogenannten PMV's, die öffentlichen
Verkehrsmittel in Papua Neuguinea. Wir warteten jetzt auf zwei
weitere Gäste, die ankommen sollten. Mit den beiden kam ein
Allradfahrzeug an, auf das wir uns alle umstiegen. Nach einer
weiteren halben Stunde Fahrt und furchtbaren Straßenverhältnissen
waren wir endlich gegen 17 Uhr da. Die Unterkunft ist eine Eco Lodge
in der die ganze Familie arbeitet. Sie ist schön angelegt, mitten im
Grünen, mit einfachen Bungalows, einem Plumsklo und einer
Eimerdusche. Die Familie ist sehr herzlich und hat für uns eine
Begrüßungszeremonie vorbereitet, in der traditionelle Tänze
vorgeführt wurden. Genau davon haben wir in den nächsten Tagen noch
viel mehr erlebt. Vom 10. bis 14. Juli fand in Kokopo das Warwagira &
Mask Festival statt. Der Start war bereits um 5 Uhr morgens. Wir sind
am 10. Juli also 3 Uhr losgefahren, um pünktlich die Ankunft der
Duk-Duk's mit ihren Booten am Strand zu erleben. Duk-Duk ist ein
Geheimbund, der einen Teil der traditionellen Kultur der hier
lebenden Völkergruppe der Tolai darstellt. Der Bund hat seine
eigenen Geheimzeichen, Rituale und Festivitäten und verfolgt dabei
religiöse und politische Ziele. Ein Duk-Duk ist eine mysteriöse in
Laubblättern gekleidete Figur. Zu Beginn des Mask Festivals kommen
die Duk-Duks zum Sonnenaufgang mit dem Boot am Strand von Kokopo an.
Dieses Spektakel haben sich bereits so früh morgens einige Touristen
und Einheimische angeschaut. 9 Uhr sollte es dann auf dem Festplatz
weitergehen. Wir waren ganz pünktlich da, um gute Plätze zu
bekommen. Die hatten wir. Die Touristen dürfen sogar auf der Bühne
sitzen, um alles sehen zu können. Auf unseren super Plätzen
warteten wir nun bis 10 Uhr und dann ging es langsam los mit dem
Programm, den verschiedenen Volksgruppen, traditionellen Tänzen und
Gesängen. Einen heißen Abschluss des ersten Tages gab abends die
Baining Fire Dance Gruppe ab. Das Programm sollte in den nächsten
Tage immer 8.30 Uhr starten. Wir haben uns jeweils also früh morgens
mit den öffentlichen PMV's auf den langen und unebenen Weg nach
Kokopo gemacht, um auch nichts vom Programm zu verpassen. Meistens
hat das mit den Transporten dann auch ganz gut geklappt. Worauf wir
uns aber jeden Morgen komplett verlassen konnten, war, dass das
Programm nicht vor 10 Uhr startete. Hier ist wirklich Geduld gefragt.
Trotzdem konnten wir jeden Tag tolle Vorführungen mit traditionell
gekleideten Einheimischen sehen. Am letzten Abend in unserer
Unterkunft hat die komplette circa 50-köpfige Familie eine rührende
Verabschiedungszeremonie mit Gesang und Tanz vorgeführt.