Veröffentlicht: 30.03.2024
Am Tag nach Shivaratri ging es auch für uns nach Pashupatinath. Dort war bei Weitem nicht so viel los wie am Vortag. Trotzdem waren aber die Nachwirkungen der Shivaratri spürbar und es waren noch immer einige Gläubige zum Beten und Opfern dort.
Wie bereits erwähnt ist Pashupatinath einer der wichtigsten Tempel im Hinduismus. Daher ist es der Wunsch und das Ziel vieler Hindus dort verbrannt zu werden. Tatsächlich konnten wir, nachdem wir die weitläufige Tempelanlage betreten haben, genau so etwas beobachten:
Zunächst wurde der Leichnam im heiligen Bagmati Fluss, welcher in den indischen Ganges mündet und Pashupatinath in zwei große Bereiche unterteilt, gewaschen. Danach wurde der tote Körper in gelben Stoff gehüllt, zu einer der Verbrennungsstellen getragen und auf gestapeltes Holz gelegt. Der älteste Sohn der verstorbenen Person umschreitete den Scheiterhaufen daraufhin fünf Mal im Uhrzeigersinn. Anschließend wurde auch oberhalb des Körpers Holz und Stroh gelegt. Dieses wurde vorher im Bagmati Fluss befeuchtet, sodass der Verbrennungsprozess länger andauert. Schließlich zündete der älteste Sohn den Leichnam zunächst in der Nähe des Kopfes und anschließend an weiteren Stellen an. Die Angehörigen waren in weiß gekleidet, da dies hier die Farbe der Trauer ist. Sie blieben während des ganzen Verbrennungsprozesses anwesend. Am Ende wurde die Asche schließlich in den Bagmati Fluss gekehrt.
Pashupatinath ist eine sehr große Tempelanlage, mit vielen kleineren und größeren Shiva-Tempeln. Der Haupttempel ist allerdings nur für Hindus zugänglich. Aus der Ferne konnten wir die Gläubigen bei ihren Opferungen dort beobachten.
Außerdem waren zu dieser Zeit viele Sadhus in der Tempelanlage. Hierbei handelt es sich um Männer, die sich einem religiösen, teilweise asketischen Leben verschrieben haben. Heutzutage ist diese Berufung allerdings eher zum Beruf geworden, mit dem man durch Spenden und Fotos gutes Geld verdienen kann.
Während meiner Zeit in Kuntabesi habe ich mir das traditionelle Gewand der nepalesischen Frauen, eine Kurta, schneidern lassen. Den Tag in Pashupatinath fand ich geeignet um mein schönes Gewand einmal auszutragen.