Veröffentlicht: 01.08.2023
Holaa
Ich werde heute über meine dritte Reise in Argentinien berichten.
Und zwar ging es nach Salta, in den Norden Argentiniens. Wir machten uns nachts in Mendoza auf und kamen nach 17-stündiger fahrt am Nachmittag in der Stadt Salta an.
Zuerst checkten wir im Hostel ein, wo es ein paar Probleme gab. Es war ein eher modernes Hostel wo man mit einem Code ins Gebäude und ins Zimmer reinkommt. Leider wurde uns dieser Code nicht zugeschickt, deshalb sind wir mal eine Zeit lang vor der Tür gestanden, weil Rezeption war auch keine da. Zum Schluss kamen aber andere Hostelgäste und wir konnten die Rezeption auf WhatsApp erreichen.
Den ersten Abend gingen wir dann nur ein bisschen spazieren in der Stadt. Wir wollten eigentlich in ein Museum gehen, wo Mumien ausgestellt sind, die in den Anden gefunden wurden, aber die Schlange war zu lang und die Zeit zu kurz. Der Tag an dem wir ankamen, der 9.Juli, war auch der Unabhängigkeitstag Argentiniens und wir sahen schon bei der Anreise einige Fussballspiele und Asados. In Salta gab es Tanzaufführungen. Danach fuhren wir mit der Seilbahn den Cerro San Bernardo hoch und konnten einen schönen Sonnenuntergang betrachten. Oben angekommen war es leider scho dunkel. Die Seilbahn war die langsamste die ich je gesehen habe, deshalb hieß es wieder mal Schlange stehen, um runterfahren zu können, was bei dem kalten Wind nicht so angenehm war, aber wir habens überlebt.
Im Vergleich zu Mendoza ist Salta sehr anders. Generell ist es im Norden grüner als ich mir vorgestellt habe, und mir kommt es traditioneller vor, und auch ärmer.
Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug nach Cafayate, eine Stadt südlich von Salta. Eigentlich ist der Weg dorthin das Ziel, denn man fährt durch eine Schlucht von roten Felsen und Bergen. Wir machten mehrere Stopps, zum Beispiel bei der Garganta del Diablo oder dem Anfiteatro, das angeblich einen besseren Klang haben soll als das Teatro de Colon in Buenos Aires. Es gibt sogar manchmal Konzerte dort, und auch wie wir dort waren wurde Musik gespielt.
Auf der Weiterfahrt konnten wir riesige Kakteen und eindrucksvolle Felskonstellationen betrachten wo man unter anderem mit viel Vorstellungskraft Tiere erkennen kann, zum Beispiel einen Frosch. Danach fuhren wir an der sinkenden Titanic vorbei.
Einmal aus den Schluchten draußen fuhren wir über eine Ebene mit Blick auf die Anden, wo Wein angebaut wird. Wir machten auch einen Stop in einer Bodega. Anscheinend soll der Wein besonders gut sein, weil er so hoch wächst. Nach einem Auslandssemester in Mendoza ist aber wohl klar welcher Wein besser ist ;)
Dann kamen wir auch schon in Cafayate an, einem kleinen, süßen Städtchen. Auf der Rückfahrt hielten wir noch bei La Yesera - mehr Felsen :)
Am darauffolgenden Tag ging es in den Norden Saltas und in die nächste Provinz names Jujuy. Wir waren gar nicht sicher, ob wir dort überhaupt hinfahren können, denn zu dieser Zeit gab es Straßenblockierungen wegen Protesten der Indigenen. Bei den Protesten geht es kurz zusammengefasst darum, dass der Gouverneur von Jujuy dem Lithiumabbau durch ausländische Unternehmen erlaubt hat. Das Problem dabei ist, dass das für die Menschen, vor allem die Pueblos Originarios, die in diesen Gegenden Leben, negative Auswirkungen hat, zum Beispiel aufs Trinkwasser.
Das Problem der Blockierungen ist aber andererseits, dass die Region eigentlich vom Tourismus lebt, und so nicht so viele Touristen kommen können.
Naja, meine brasiliansiche Reisefreundin und ich fanden nach verzweifeter Suche ein Tourismusunternehmen, das Ausflüge nach Jujuy anbot. Es ist nämlich so, dass die Blockierungen alle drei Stunden geöffnet werden, also man kommt schon irgendwie in den Norden.
Unser Ausflug ging um 6 Uhr los, und drei Stunden später hatten wir schon die Blocks passiert und hielten am Montaña de Siete Colores. Die Landschaft wurde hier plötzlich karger und wir sahen wieder mal viele riesige Kakteen.
Serpentine für Serpentine ging es hinauf auf 4000 Meter Seehöhe - unser Reiseführer bot uns Kokablätter zum Kauen an gegen die Höhe (die schmecken nicht gut).
Einmal oben ging es auch schon wieder auf der anderen Seite runter Richtung Salinas Grandes - dem Salzsee. Am Weg dorthin konnten wir noch Vicuñas in freier Wildbahn beobachten, das ist eine Art Llama 🦙. Der Salzsee war sehr faszinierend und riesig, und es war wirklich Salz, wir haben sogar gekostet. Und natürlich eine Menge Fotos gemacht.
Auf dem Rückweg nach Salta stoppten wir noch in Purmamarca, einem kleinen Dorf das noch sehr traditionell ist.
Von allen Reisen, die ich bis jetzt in Argentinien gemacht habe, war diese die außergewöhnlichste, weil die Landschaften einfach unvorstellbar riesig und weit sind und ich so etwas noch nie vorher gesehen habe.
Hasta la proxima 🦙💜💚🩷