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Naturgewalten und die Frage nach Menschlichkeit

Veröffentlicht: 25.06.2023

Ich habe länger nichts gepostet, da ich noch immer am verdauen von einem Vorfall bin

Ich bin am 18.6. zu einem Campground gefahren der relativ weit oben liegt in den Bergen und gerade erst geöffnet hat. Es regnete viel in dieser Woche, ich war noch am auskurieren meiner Grippe und wenigstens froh dort Strom zu haben. Leider gab es keine Duschen, aber ich hatte eh nur 2 Nächte dort gebucht. Als ich am nächsten Tag aufwachte und mein Rolle hoch machte, war alles verschneit.ich fühlte ein Unbehagen, versuchte aber positiv zu bleiben. Der Strom ging aus. 2 Leute liefen am Camper vorbei und sahen auffällig meinen Campplatz an, was mich beunruhigte. Kurzum, ein Baum über meinem Camper, schwer vom Schnee, bog er sich in Richtung des Daches. Ich rief die Parkaufsicht und bat um Hilfe, da ich wusste dass dieser Baum bald brechen würde. Es schneite extrem viel und die ganze Elektrizität im Bezirk brach zusammen, sowie die Wasserversorgung. Ich versuchte ruhig zu bleiben und logisch zu denken. Ich fuhr den Camper noch soweit nach vorn damit er möglichst weit weg steht. Ea traf dann ein Junge ein, der überhaupt keine Ahnung von nichts hatte u selbst unsicher wirkte. Ich wollte den RV weg fahren u dass er mir hilft usw. Ich machte Vorschläge, doch irgendwie kam nicht viel von ihm. Während ich nach Lösungen suchte, hörte ich es im nächsten Moment über mir krachen!- und zwar gewaltig, sodass ich wusste, jetzt muss ich rennen oder ich bin dran. Keine Zeit nach oben zu blicken und in der Hoffnung, in die richtige Richtung zu rennen. Als der Großteil des Baums direct hinter den Camper knallte u ich mich in Sicherheit brachte, kam Panik in mir hoch und ich weinte und bekam kaum Luft. Um mich herum, der Parkauseher, eine Familie mot kleinen Kindern im Camper nebenan, und ein junges Paar. KEINER dieser Menschen, auch nicht später, kam um mich zu beruhigen, mich zu fragen ob ich eas brauche, mir die Schulter täschelte, nichts. Alle starrten und taten oder sagten sagten nichts, das hat mich zutiefst getroffen und gleichermàsen schockiert, so sehr dass ich nicht sprechen konnte! Ich redete mir selbst gut zu im Kopf und erinnerte mich zu atmen um nicht umzufallen. Ich ging nach ein paar Min.zurück zum Camper und versuchte jmd in Deutschland zu erreichen. Ich brauchte Halt, ein nettes Wort. Ich erreichte eine Freundin die mich super auffing.  Nach ca. 1 Std. ging ich zu dem jungen Paar und machte ne klare Ansage, wie unsozial deren Verhalten is und dass es unglaublich ist wie man einer Frau, die keine 2 meter entfernt steht, weint und verzweifelt um sich blickt, nicht Hilfe anbietet. Das Paar fuhr 2Min.apäter weg und kam nicht mehr. Niemand fühlte sich verantwortlich. Als dann 2 Männer mit Motorsägen kam um den Baum zu entfernen, der meinen Ausgang blockierte, erzählte ich- noch zitternd- einem meine Geschichte. Er hörte mir zu, entschuldigte sich für die anderen Menschen und fragte mich ob er noch was für mich tun kann. Ich bat ihn mich in den Arm zu nehmen. Und das tat er und zwar, solang ich es brauchte. 

Alles in allem bin ich natürlich froh, dass mir nichts passierte und ich jetzt einfach scheiss viel Geld für nen Schaden auf dem Dach vom Camper zahlen muss. (Ein Ast bohrte sich durch das Dach) aber dieser Schock über das Verhalten der Menschen lässt mich nicht los. 

Ich traf danach sehr verständnisvolle und liebe Menschen... ich erlebe hier so viel auf einmal und ständiger Ortswechsel. Es ist mir fast zu viel...

Vorgestern dann hab ich einen Schwarzbären gesehen Straßenrand. Ich saß im Camper. Gott sei dank!  Wunderschönes Tier, aber wirklich "serious". Ich fuhr langsam an ihm vorbei,  der gerade wie wild in der Erde buddelte, als er mich nähern sah und hoch blickte zu mir. Es war nur eine Milisekunde da sich unsere Blicke direkt trafen. Sehr direct. So nah. Beängstigent ein wildes Tier ao direkt anzusehen. Ohne den Camper hätte ich das nicht gemacht. Der hätte mich angegriffen. 100 pro!

Ich bin sehr viel und sehr weit gefahren und jetzt in Revelstoke, in British Columbia. Hier komme ich hoffentlich etwas zur Ruhe. Ich schlafe immernoch sehr wenig und wache meist vor 7 auf...

Ich vermisse euch. Gestern fûhlte ich mich seit langem wieder sehr alleine. Wenn ich am Abend nach Hause komme, kann ich niemanden meine Erlebnisse mitteilen, Reaktionen aufgrund der Zeitverschiebung kommen dann, nur eben Stunden später. Dennoch hab ich euch im Herzen, ganz viele eurer Stimme  hatte ich im Kopf als ich in Panik war. Ihr habt mir gut zugeredet. Ich weiss ihr seid mir nah. Und dann gibts da natürlich noch dieses eine Herz nach dem ich mich besonders sehne ❤


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