Veröffentlicht: 23.03.2024
Puuuh zugegeben schreibe ich das hier 3 Wochen später, da die Japanreise keine Zeit zum Schreiben geboten hat. Es fing direkt mit der Ankunft in Osaka am Flughafen an. Ein komplett irrer Flughafen auf einer kleinen Insel platziert, wodurch man bei der Landung so nah über dem Meer fliegt, dass man quasi die Fische sehen kann….äääh ja.
Anders als in Korea, wo alles sehr schwarz, grau und uniform erschien, war die Ankunftshalle der Immigration schon ein Ablacher. Zuerst ging es zum Fotos und Fingerabdrücke machen zur ersten Station, die von alten lächelnden Frauen in weißen Laborkitteln betrieben wurde. Dann zu den normalerweise brummeligen Immigration Officers, die sich hier aber in ihren pastelrosa Boxen und einem freundlichem Konichiwa von allen anderen Ländern abheben. Dazu, zu jedem Hallo und Danke ca. 1-10 Verbeugungen die ich so süß und höflich finde, dass ich immer noch jedesmal entzückt bin. Ich finde da hält man auch total gern mal ne Tür auf oder macht einen Platz frei, weil das miteinander umgehen total angenehm ist.
Zugegeben am Flughafen herrschte komplette Überforderung, da unsere Vorrecherche transportmässig quasi nichtexistent war. Stellt sich heraus, dass es hier nicht nur einen Anbieter pro Stadt gibt, wie die BVG, sondern mehrere die teilweise auch nationale Züge betreiben usw. Deshalb also erstmal kurz zum nächsten Convenience Store (der erste von hunderten) und von der schieren Auswahl an To-Go Mahlzeiten und Snack umgehauen, doch wieder zu den geliebten Dreiecken gegriffen und in zwei Bissen vertilgt. Als wir endlich unsere ICOCA Card secured und aufgeladen hatten, ging es auch schon zum Hostel. ZUM GLÜCK funktioniert Google Maps hier wieder ganz normal und für den Transport sogar noch viel besser als bei uns. Platform, Wagon und Exit werden bei jedem Umstieg und verlassen der Bahn präzise angezeigt, sodass man wenig Umwege gehen muss. Wo sich genau welcher Wagon des einfahrenden Zuge befinden wird, steht am Boden sodass man sich perfekt positionieren kann. Generell merkt man schnell, dass es in Japan für vieles auch die kleinsten Dinge ein System oder eine schlaue Lösung existiert. Es ist mit Korea das erste einkommensstarke Land in Asien, welches ich besuche und es sich in vielen Aspekten angefühlt wie in Europa nur eben die Asienversion. Wenn das Sinn macht … 😂.
Osaka war für uns ein super Einstieg in Japan. Keine kleine Stadt aber eben nicht Tokio die Megastadt. Unsere Tage hier waren ein bisschen grau und kalt aber wir haben uns Mühe gegeben die Touri Spots zu besuchen (Osaka Castle, Tstuenkaku, das war’s auch eigentlich haha). Hier war es einfach viel spannender die Umgebung und das Essen kennenzulernen. Die Architekur der Häuser ist sehr eigen: gekachelt, schmal, sehr hohe Häuser (siehe Bilder). Vieles erinnert mich hier an die Wes Anderson Filme, die Pastellfarben (viel Rosa, mint grün sehr Retro) die Ampelpfosten sind weiß und es fahren tausende von diesen kleinen Boxautos herum, wie aus einem Nintendospiel.
Direkt am ersten Abend gab es Ramen, zwar im Touristenzentrum, aber das war ganz gut so wurden wir gut in das System eingeführt und Englisch war auch kein Thema. Man bestellt und bezahlt meistens direkt bei Ankunft an einem Bildschirm, wonach dann kleine Tickets mit der Bestellung ausgedruckt werden. Dann kriegt man seinen Platz zugewiesen und gibt die Tickets and den Kellner weiter. Oft sitzt man quasi an der Theke und kann den Köchen zuschauen. Das ist echt cool und überhaupt nicht unangenehm, weil die voll ihr Ding machen und man sich nicht beobachtet wird oder so (starren ist hier ja auch nicht ok, das hab ich später immer öfter gemerkt). Für die Toilette muss man unten im Restaurant in ein paar Slipper wechseln (Latschen lieben sie hier), dann die schmalste steilste Treppe hoch und oben im Klo in die Klo-Latschen wechseln. Klo ist nochmal ein ganz eigenes Thema, dazu dann später mehr. Die Ramen Schüssel ist eigentlich innerhalb von Sekunden fertig, da die Brühe ja schon Stunden kocht und die Topping schon seit letzter Woche marinieren. Das macht das ganze auch so genial lecker. Dazu gibt es übrigens immer eine Karaffe mit dem eisigsten Wasser allerzeiten, was perfekt zu der heißen salzigen Ramenbrühe passt. Ramen hat mir in Japan auch wirklich immer gut geschmeckt, wir hatten generell essenstechnisch nicht einen Reinfall auf der ganzen Reise. Ramen ist aber auch in keinem Restaurant gleich und man entwickelt natürlich Präferenzen und weiß irgendwann, was für einen die perfekte Bowl ausmacht.
Frühstück wurde für mich sehr schnell zu zwei Tuna Majo Onigiri (die Dreiecke) und Esther hatte die dann ein bisschen satt und hat sich an den verschiedensten Sandwiches und Wraps probiert. Es gibt hier viele virale Dinge von TikTok und Insta, auf die die Leute schwören. Diese sehen manchmal aber auch ein bisschen fragwürdig aus. Frisch ist alles, das steht außer Frage. Hier mal ein paar Eindrücke:
Nach zwei Tagen waren wir dann auch bereit die nächste Stadt anzusteuern.