aliinasia
aliinasia
vakantio.de/aliinasia

Myanmar: Ein für lange Zeit isoliertes Land

Veröffentlicht: 12.12.2016

Nach meinem drei tagigen Visarun oder wohl eher Visawait in Chiang Mai in Thailand ging es dann weiter nach Myanmar. Es ist mir unmöglich dieses Land, dessen Atmosphäre, dessen Kultur und dessen Menschen in einem so kurzen Blog zu beschrieben. Trotzdem will ich versuchen einige der Besonderheiten zu beschreiben.

Schon der erste Eindruck war recht eigenartig. Zuerst der relativ moderne, westlich aussehende Flughafen, dann im Kontrast dazu die nächtliche Stimmung im heruntergekommenen und dunklen (im Sinne von wenig beleuchtet) Chinatown von Yangon. Ich war estmals froh meine deutsche Reisegefährtin für die nächsten kommenden Wochen im Hostel anzutreffen, um die Eindrücke gemeinsam ein wenig zu verdauen.

Am darauf folgendem Tag haben wir sozusagen eine Stadtrundfahrt mit dem Zug gemacht, welche uns zuerst durch die verschiedenen Quartiere und dann bis an die Stadtgrenze brachte. Das eigentliche Spektakel spielte sich aber im Wagon inneren ab. Denn neben vielen vielen Fliegenden Händlern, die einem allerei verkaufen wollten, gab es an jeder Haltestelle einen ziemlich grossen Tumult, da die Marktfrauen ihr ganzes Abgebot an frischen Gemüse innerst kürzester Zeit ein und ausladen mussten.

Nach dieser eindrücklichen Rundfahrt fuhren wir gleich Abends mit einem sehr luxuriösem Nachtbus weiter nach Kalaw. Dort wartete als wir angekommen sind um fünf Uhr morgens schon die nächste Überraschung auf uns: Es war sau kalt. Irgendwie haben wir gar nicht darüber nachgedacht, dass es hier in den Bergen kalt sein könnte, bisher war es in Asien immer heiss. Von Kalaw starteten wir eine zweitages Wanderung zum Inle Lake mit einer Übernachtung in einem Homestay in einem lokalem Dorf. Für diese Erfahrung lasse ich gerne die Bilder sprechen, die ich gemacht habe. Nicht nur die Landschaft war spektakulär, sondern auch zu sehen wie hier die Leute noch leben. Dazu ist hinzu zu fügen, dass in Myanmar ca. 3/4 der Bevölkerung genau in diesem Stil von der Landwirtschaft leben. Es ist unglaublich, man spürt wirklich an jeder Ecke, dass Myanmar für eine so lange Zeit isoliert war vom Rest der Welt.

Am Inle Lake verbrachten wir unsere Tage mit Bootstouren und Fahrradfahren. An einem Abend nach der Fahrradstour sind wir zufällig an einem Weingut vorbeigefahren und haben uns ein Glässchen zum Sonnenuntergang gegöhnt. Aus einem wurden dann zwei und es folgten noch weitere. Bis wir dann nicht mehr wirklich im Stande waren auf unseren klapprigen Fahrrädern 5 Km nach Hause zu fahren. Dies erwähne ich nur als Einführung für die eigentliche Pointe der Geschichte, um zu zeigen wie nett die Leute hier sind. Denn schlussendlich haben sich zwei Keller anerboten unsere Fahrräder zu unserem Hostel zu fahren und wir konnten beim drittem mit dem Roller mitfahren. For free selbstverständlich.

Unsere nächste Station war die berühmte Tempelstätte Bagan mit seinem über 2000 noch erhaltenen Pagoden und Tempel. Nebst mehreren Besichtigungen des Areals zu Fuss und per E-Bike (nicht wie bei und ein Elektrofahrrad, sondern ein Elektroroller), besuchten wir noch den Tempel auf dem Mount Popa und ein kleines Dorf am Fluss Irrawaddy, ca 15 Minuten Bootsfahrt entfernt von Bagan. Dieser Besuch blieb uns besonders in Erinnerung, weil die Lebensweise der Bewohner auf der Insel stark im Kontrast steht zu dem Touristenort Bagan und weil weder unser Bootsfahrer noch die Einheimischen ein Wort englisch konnten. Was das 'z'Nüni' im Haus des Priesters zu einem kleinem Abenteuer machten.

Nach viel Kultur und Landschaft haben wir uns spontan dazu entschieden an die Westküste zu fahren, um einige Tage am Strand mit Sonne zu geniessen. Ein bisschen Abkühlung im Meer war uns ganz willkommen, denn bis auf Kalaw ist es hier immer heiss, aber wegen der hiesigen Sitten ist im Landesinneren nichts mit kurzen Klamotten und Baden. Wir haben die Zeit wirklich sehr genossen. Ngwe Saung Beach ist für mich einer der schönsten und vor allem noch wenig touristische Strand, den ich in Asien gesehen habe.

Dannach hiess es für mich Abschied nehmen von Sandrine, die zurück nach Deutschland geflogen ist, und erstmal gesund werden. Komischerweise habe ich es nähmlich im letzen Monat meiner Reise mit Magen/Darmproblemen zu tun bekommen. So hab ich dann auch mal einen asiatisches Krankenhaus von Innen gesehen. Da es sich aber um eines in der Hauptstadt handelte, wo der Standard ziemlich gut ist, gab es keinen grossen Unterschied zu den mir bereits bekannten europäischen.

Fast gesund machte ich mich dann alleine weiter auf die Reise in den Südosten des Landes: nach Hpa-an und Moulmein. Diese Region ist noch deutlich weniger touristisch als die anderen Orte, die ich bisher besucht habe. Obwohl sich in Myanmar im allgemeinem sowieso viel weniger Touristen rumtümmeln als zum Beispiel in seinem Nachbarland Thailand. Statistisch gesehen besuchen jährlich 800'000 Touristen Myanmar. In Thailand sind es 24 Millionen. Jedenfalls schauen die Leute in dieser Region die Touristen noch relativ schräg an: Eine Mischung zwischen neugierig und ängstlich . Sobald man sie aber freundlich grüsst und anlächelt, schenken sie einem ein Strahlen zurück. Vor allem bei dem Männern hatte ich anfangs ein komisches Gefühl, die schauen manchmal fast ein wenig grimmig drein. An meinem fünft letzen Tag in Myanmar habe ich dann aber das Geheimis gelüftet: Die Mehrheit der Männer hier kauen die leicht highmachende Betelnuss, als ich dies dann selber mal versucht habe, wurde mir klar wieso die ihr Gesicht immer so zu einer Grimmase verziehen, es geht gar nicht anders. Wenn man am Betelnuss kauen ist, hat man einen verzogenem Gesichtsausdruck und kann auch nicht wirklich lächeln.

Die Umgebung um Hpa-an ist einfach herrlich, alles ist flach und mit Reisfeldern übersäht, bis auf die eindrücklichen Limestone Formationen. In diesen sind auch wunderschöne Höhlen mit buddhistischen Pilgerstätten zu finden.

Der holprige, aber ansonsten komfortable Nachzug brachte mich dann zurück nach Yangon. Hier verbrachte ich noch meine letzen zwei Tage mit Sightseeing, Shoppen und Streetfood kosten. Jetzt verbleiben mir noch zwei Tage in Singapur und dann geht es wieder zurück in die kalte Schweiz.

Antworten