Veröffentlicht: 06.07.2025
Früh wach, aber gut geschlafen. Ich konnte mich am Morgen gleich auf die schöne Terrasse des Hotels setzen und ein bisschen chillen – nur der Kaffee hat gefehlt, das wäre perfekt gewesen. Stattdessen hab ich das Auto vom Parkplatz gegenüber geholt, Mika geweckt, und wir sind losgefahren.
Ein kurzer Blick zurück auf den Ort: eigentlich nur ein Straßenzug mit Spielcasinos, Achterbahnen und den Niagarafällen – ziemlich skurril, musste echt lachen.
Vor uns lag eine dreieinhalbstündige Fahrt mit vielen Staus. Die kanadischen Verkehrsregeln, besonders beim Abbiegen, sind uns noch nicht ganz klar – aber wir nähern uns. Höchstgeschwindigkeit meist 90–110 km/h, also alles sehr entspannt. Manchmal fast zu entspannt, vor allem wenn die Autobahn leer ist – da fühlt sich Tempo 100 schon fast falsch an. Unser Auto meinte übrigens auch alle 20 Minuten, wir sollten doch bitte eine Pause machen. Auch irgendwie seltsam.
In Huntsville angekommen, waren wir sofort begeistert: supernette Dame an der Rezeption, endlich ein guter Supermarkt – und mein persönliches Highlight: ein Grill! Endlich mal selbst was kochen.
Hier startet morgen ein Triathlon, überall werden die Teilnehmer willkommen geheißen. Da das Wetter ab morgen schlecht werden soll (😡), wollten wir heute unbedingt noch etwas draußen machen. Wir haben uns entschieden, ein Boot zu mieten und die vielen Seen zu erkunden. Eigentlich sind wir hier, um die Natur zu erkunden, da bin ich etwas traurig, dass das Wetter so angesagt ist. Aber wer weiß, manchmal ist es ja dann doch nicht so schlecht.
Zurück zum Boot: Wie überall hier mussten wir erst zig Formulare ausfüllen und Kautionen hinterlegen, aber dann hatten wir unser Boot – von einem netten Typen, der uns mal wieder fragte, was wir aus Deutschland ausgerechnet hier machen. Er war stolz darauf, dass er wusste, dass man in Deutschland „Danke“ sagt. ☺️
Auf dem See haben wir uns ordentlich abgestrampelt, während die Einheimischen ganz entspannt auf ihren Motorbooten an uns vorbeizogen –wirklich alle freundlich winkend. Es war immer eine nette Geste - ich hatte nie das Gefühl, dass sie uns belächeln. Die Menschen haben sich auch untereinander begrüßt, manchmal angehalten und von Boot zu Boot gequatscht. So wie andere sich auf dem Dorfplatz unterhalten. Das war nett zu sehen.
Der Ort ist wunderschön: kleine bunte Holzhäuser, überall Wasser, nette Geschäfte und Restaurants, und eine total entspannte, freundliche Stimmung.
Zurück zum Hotel – Grill an, Abend einläuten. Mal sehen, was die nächsten Tage so bringen – bei angesagten Gewittern. Morgen ist Triathlon. Ich hätte Lust auf eine geführte Kajak-Tagestour – mal schauen, ob das hier möglich ist.
Mika sucht übrigens gerade im Internet nach einem Friseur in der Nähe – bin gespannt, ob er hier einen findet.
Und meine Erkenntnis des Tages 😉 : ich habe ständig das Gefühl,irgendwas zu verpassen, weil Deutschland schon lange wach ist, während ich noch den ersten Kaffee suche. Da komme ich mit der Zeitumstellung aus Australien besser zurecht, da bin ich nämlich zeitlich vorne. Heute hat es mir geholfen, das Handy einfach tagsüber liegen zu lassen. Gar nicht so leicht, aber offenbar verpasse ich weniger, wenn ich nicht ständig nachschaue, was ich verpasse und die Verbindung im Hier und Jetzt suche 😅