Tag 435 - San Luis Potosi, Mexiko (21.03.2021)

Es ist wieder einige Zeit vergangen, seit wir und das letzte Mal etwas von uns hören lassen haben. Die vergangenen drei Wochen waren wirklich extrem ereignisreich.

Nach dem wir San Cristóbal Ende Februar verlassen haben, sind wir hier nach San Luis Potosi gereist um unsere Freunde Oskar und Claudia zu besuchen. Claudia ist in San Luis Potosi aufgewachsen und war somit der perfekte Guide hier für uns.

Die ersten zwei Wochen verbrachten in einem Apartment in der Großstadt mit mehr als 800 Tausend Einwohnern. Claudia zeigte uns die Altstadt, leckeres mexikanisches Essen und einige Plätze außerhalb der Stadt. Wir machten einen Ausflug in einen nahegelegenen Eco Park wo wir kletterten, Bogen schossen und in der Natur wanderten.

Wir entschlossen uns dann einen 1-wöchigen Road Trip durch den ganzen Bundesstaat zu machen.

Als erstes ging es für uns tief in die Wüste Zentralmexikos. Hier verbrachten wir eine Nacht in einem abgelegenen Dorf. Die Landschaft war für uns Europäer total faszinierend. Trotz der lebensfeindlichen Trockenheit, dem Staub und den Millionen Kakteen leben hier tatsächlich Menschen auf eine sehr simple Art und Weise. Die Nacht verbrachten wir in einer Lehmhütte und genossen bis früh morgens das Lagerfeuer und den Sternenhimmel.

Nach diesem einzigartigen Erlebnis machten wir uns auf in die Region La Huasteca. In der deutlich grüneren Bergregion genossen wir zahlreiche Bäder in Wasserfällen und das satte Grün des Dschungel. In dem Bergdorf Xilitla erkundeten wir das Schloss von Edward James. Einem schottischen Künstler der sich mitten im Dschungel einen Lebenstraum erfüllt hatte. Die Gebäude und Skulpturen waren spektakulär und erinnerten uns sehr an die Erzählungen aus dem Dschungelbuch.

Außerdem lernten wir hier Patricio kennen, bei dem wir unsere Unterkunft gebucht hatten.

Er lieh uns für einen Tag seinen Off-road Buggy aus und führte uns zu verstecken Höhlen und Orten mitten im Dschungel.

Außerdem erzählte er uns von einem Freund. Einem Farmer der ein großes Stück Land besitzt, welches sich seit Generationen in Familienhand befindet. Er berichtete, dass die Familie vor vielen Jahren Steine mit Schriftzeichen entdeckt hatte, die vermutlich mehrere Tausend Jahre alt sein müssten. Bisher hätten weder Touristen, noch die Regierung Interesse daran gezeigt und außer der Familie würden nur ein paar Personen davon wissen.

Die Geschichte weckte unseren Entdeckergeist und wir beschlossen die Farm am nächsten Tag zu besuchen.

Dort angekommen konnte wir nicht glauben was wir entdeckten.

Der Farmer zeigte uns einige Felsformationen auf denen tatsächlich Schriftzeichen eingraviert waren.

Voller Euphorie machte wir uns mit Bürsten und Wasser dran weitere Steine von Moos und Gras zu befreien. Es folgten zwei Stunden in denen wir mitten auf einer Kuhweide mind. 20 weitere Felsen mit deutlich erkennbaren Zeichnungen entdeckten.

Wir beschlossen das ganze per Video festzuhalten und befragten Patricio und den Farmer zu allem was sie über die Felsen und die Geschichte der Region wussten.

Sie versicherten uns erneut das bisher niemand Interesse daran gezeigt hatte, weil sich mit so etwas kein Geld verdienen ließe und es ein enormer Aufwand wäre das gesamte unwegsame Gelände zu untersuchen. Außerdem seien wir die ersten Leute die überhaupt bereit gewesen seien, sich das Ganze anzuschauen.

Für uns klingt diese Geschichte bis heute ziemlich verrückt.

Wir wissen noch nicht wie wir mit den ganzen Bildern, Videos und Informationen umgehen sollen um diesen Ort und das Land des Farmers zu schützen. Zusammen mit Claudia werden wir versuchen uns an zuständige Organisationen und Behörden zu wenden um zumindest auf diese Entdeckung aufmerksam zu machen.

Wie ihr seht, waren die letzten Wochen sehr ereignisreich.

Für uns geht es nun weiter an Mexikos Westküste, denn wir werden ein paar sonnige Wochen im Ort Sayulita verbringen!

Bis bald!

Michael & Bianca