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Erster Eindrücke im neuen Zuhause

Veröffentlicht: 13.01.2017


Viateur, der Vizepräsident der Hochschule hat uns gemeinsam mit zwei anderen Mitarbeitern der Hochschule in seinem Büro offiziell in Empfang genommen.
Hier haben wir sofort gemerkt, wie wichtig der PIASS-Hochschule die Kooperation mit der DHBW ist und wie glücklich sie darüber sind, dass sie jetzt sechs deutsche Studenten drei Monate lang an ihrer Hochschule aufnehmen dürfen.
Bei diesem Gespräch konnten ersten Fragen unsererseits wie zum Beispiel Visum oder Kosten der Unterkunft abgearbeitet werden. Wir haben uns gleich super wohl gefühlt.
Anschließend wurden wir von Damien, dem Hauptangestellten der Bibliothek, durch das Hochschulgebäude geführt, dass sich über mehrere Gebäude erstreckt.
Fächer die hier studiert werden können sind zum Beispiel „Peace and Developement“ oder and "theological studies“. Wie der Name der Hochschule „Protestant Institute of Arts and Social Siences“ schon vermuten lässt.
Gemeinsam mit Damien sind wir dann zum ersten Mal in das Stadtviertel von Huye gelaufen. Von uns aus sind das so circa 25 Minuten. Dort hatten wir dann die Möglichkeit in einem kleinen Supermarkt, der bei uns nicht mal als Supermarkt bezeichnet werden würde, einzukaufen. Die wichtigsten Dinge sind dort aber zu finden. Eingedeckt haben wir uns erstmal mit Trinkwasser, Klopapier und Kleinigkeiten zu Essen.
Um 16 Uhr dann, hatten wir noch eine kleine Versammlung mit Kazu, dem Leiter der Peace Abteilung in der Hochschule. Er hat uns einigen seiner Studenten vorgestellt und somit schon mal erste Kontakte geknüpft. Mit diesen Studenten werden wir die nächsten 4 Wochen einen Kurs besuchen der sich Reconciliation nennt, auf Deutsch bedeutet dies Versöhnung. Vorlesungen finden hier abends statt. Meist vom 18-21 Uhr und Samstag von 8-11 Uhr. Sonntags haben wir Deutschen zum Glück frei. In der Vorlesung geht es hauptsächlich um den Genozid der hier 1994 stattgefunden hat. Im Kurs befinden sich Studenten aus Ruanda, Burundi, dem Kongo, Japan, Amerika und wir Deutschen. Also eine bunt gemischte Gruppe.
Abends waren wir dann noch etwas essen. Ich weiß gar nicht wie ich dieses Restaurant beschreiben kann, da es nicht wirklich ein Restaurant ist. Vorne ist ein kleiner Kiosk, hinten kommt man dann durch eine kleine Tür in ein Hinterzimmer in welchem einige Tische und Stühle stehen. Für Außenstehende wäre nicht zu erkennen gewesen, dass sich in diesem Kiosk noch ein kleines Restaurant befindet. Da die Inhaber sehr schlecht englisch gesprochen haben, haben wir einfach gesagt sie sollen uns irgendetwas zu essen bringen.
Nach einiger Wartezeit kam dann ein Teller mit Reis, Chips (Art Pommes aber eher wie Wedges), Kartoffeln, rote Bohnen, Fleischspieße mit Ziegenfleisch(hab ich höflich an Andere weiter gegeben) und irgendein grünes Gemüse, für uns nicht möglich das mit irgendetwas zu vergleichen. Es sieht jedoch ähnlich aus wie Spinat. Schlecht geschmeckt hat das definitiv nicht, jedoch sehr gewürzlos. Wir deutschen salzen wohl einfach zu viel.
Zufällig haben an diesem Abend auch 3 Japanerinnen zu Abend gegessen. Nach kurzer Zeit kamen sie auf uns zu und fragten ob wir die deutschen Studenten seien, sie sind ebenfalls Studenten der Piass Hochschule. Ohne zu zögern haben sie sich zu uns an den Tisch gesetzt.
Allgemein sind die Menschen hier sehr offen, zumindest die Studenten. Der zweite Abend endete somit durch die interessanten und lustigen Gespräche mit den Japanerinnen, die übrigens Yui, Yuki und Yuka heißen – kein Scherz! :D, deutlich besser als der erste Abend.

Am nächsten Morgen dann, haben wir von einigen Studenten aus dem Peace Club, bzw. die den Kurs mit uns gemeinsam haben, eine Stadtführung bekommen. Sehr faszinierend ist wie offen die Menschen hier miteinander umgehen. Wir wurden herzlicher aufgenommen als wir erwartet hätten. Einige Studenten haben sich wirklich 5 Stunden Zeit genommen uns die Stadt zu zeigen. Die Führung war sehr interessant, da wir so auch an Ecken gekommen sind, die uns selber vielleicht nicht aufgefallen wären. Die Stadt Huye ist dann etwas übersichtlicher für uns geworden. Sehr gefreut haben wir uns über das Schwimmbad, in welchem man für 1000 RF einen ganzen Tag schwimmen gehen kann. (830 RF =1 €), sicher werden wir das gerne mal annehmen, da es hier doch meist um die 30 Grad hat. Da tut eine kleine Abkühlung sicher mal gut. Interessant war für mich auch zu sehen, dass in der ganzen Stadt recht viel gebaut wird. Auf Nachfrage wurde mir erklärt, dass die Regierung vorschreibt die alten Häuser im Stadtviertel zu renovieren. Kann sich jemand das nicht leisten ist er gezwungen sein Haus an jemanden zu verkaufen der genug Geld besitzt um es zu renovieren. Wenn sie dann glück haben können es sich die ursprünglichen Eigentümer leisten dort zur Miete zu wohnen. Ist das nicht der Fall bleibt meist nur das umziehen auf ein Dorf außerhalb der Stadt.
Abends hatten wir dann zum ersten Mal gemeinsam die Vorlesung. Da wir deutschen am Ende keine Klausur schreiben müssen, können wir recht entspannt in dem Kurs sitzen, mitdiskutieren und die Eindrücke auf uns wirken lassen. Ungewöhnlich ist für mich jedoch die Uhrzeit, da ich es nicht gewohnt bin vom 18-21 Uhr vollkonzentriert und aufnahmefähig zu sein.
Für die Verhältnisse sind wir hier übrigens sehr gut untergebracht, falls das Wlan es endlich zulässt, hänge ich euch ein paar Bilder an. Warmes Wasser ist Luxus, mal funktioniert es, mal nicht, aber wir wollen uns ja mal nicht beschweren, schließlich haben wir haben normale Toiletten und fließend Wasser.

Antworten (1)

Thomas
Wieder sehr interessanter Bericht. Zusatzfrage: bekommt ihr nur Besichtigungen und Vorlesungen, und was ist der Inhalt der Vorlesungen? Bis jetzt lernt ihr ja sehr viel, aber was haben die Ruander davon. Arbeitet ihr noch wo mit in einer sozialen Einrichtung oder was ist der Plan? So dass es auch eine Win-Win Situation ist?

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