Veröffentlicht: 03.04.2017
Das Ziel heute war Punto de Choros, ein "Chile Highlight"....mit angeblich traumhaften, weißen Sandstränden und vorgelagerten Inseln, die man auf einer Bootstour besichtigen kann. Die Fahrt dorthin führte wieder durch das uns gut bekannte "Nichts". Allerdings haben wir unterwegs viele Eselsherden gesehen, die dort leben. Wahrscheinlich sind das aber auch die einzigen Tiere, die dort überleben können. Die Straße nach Punta de Choros war unbefestigt und ziemlich holprig. Als wir endlich an der Küste ankamen, war unsere Begeisterung etwas verhalten. Wolfgang meinte, er habe noch nie so furchtbare Strände gesehen....überall lag Müll herum und die Dörfer sind eigentlich nur eine Ansammlung von heruntergekommenen ärmlichen Häusern. Befestigte Straßen findet man hier vergebens. Ab und zu sieht man verendete Tiere und man muß sehr aufpassen, dass man nicht versehentlich einen der vielen Hunde, die auf der Straße liegen, überfährt.
Wir hatten hier (für viel Geld) ein kleines Häuschen gemietet. Wie üblich stimmte die Realität keineswegs mit den Bildern im Internet überein. 2 Tage hatten wir hier eingeplant!
In der Nacht haben wir kaum geschlafen. Während Wolfgang mit seiner Baseball-Kappe die Anzahl der Mosquitos reduzierte, hatte ich die Ameisenstraße im Blick, die einen bedrohlichen Kurs auf unser Bett nahm und überlegte mir mögliche Versuche einer Umleitung. Das vorherige Zusammenkehren der herumlaufenden Ameisen hatte keinen sichtlichen Erfolg hinsichtlich der Anzahl dieser Straßen. Und die vielen Ameisenleichen, die bereits vor unserem Einzug in den Ecken zu finden waren, ließen keinen Optimismus aufkommen. Und das für ca. schlappe 140US $ pro Nacht ohne Frühstück. Kurz gesagt, das ganze Hotel gefiel uns nicht!
Am nächsten Tag haben wir kurzentschlossen wieder unser Sachen gepackt. Unsere Gastgeberin war einverstanden und hat uns zum Glück keine Probleme gemacht.
Vor unserer Weiterfahrt haben wir aber natürlich noch die Bootsfahrt zu der Isla Damas gemacht, die ja der eigentliche Grund für diesen Stop war. Die Bootsfahrt war schön, aber auch hier gab es ein paar Kritikpunkte. Man bezahlt die Bootsfahrt zu den Inseln, muß aber gezwungenermaßen dann auch noch ca 10€ an die CONAF bezahlen um auf die Isla de Damas zu gelangen. Man hat hier keine Wahl auf diesen Teil zu verzichten. Auf der Insel selbst gibt es eigentlich, außer ein paar Seemöven, nichts zu sehen. Wenn man seinen (markiierten) Weg in ca 40min abgelaufen ist, darf man auf sein Boot warten. Wir haben zwar einige schöne Fotos von den Inseln machen können, aber so spektakulär war es jetzt auch nicht....eine Handvoll Delfine und Seelöwen, einige Pelikane, Kormorane, wenige Pinguine und viele Möven. Für die, die einen ähnliche Ausflug planen, kann ich nur empfehlen, die Übernachtung in La Serena zu machen und morgens nach Punto de Choros zu fahren. Die meisten Touranbieter fahren nur raus, wenn sie genügend Touristen für ihr Boot finden. Möchte man auf Nummer sicher gehen, bucht man bei "Willy", der zwar etwas teurer ist, aber in jedem Fall fährt. Also auch, wenn das Boot nicht voll ist. Die Tour mit ihm hat uns jedenfalls ganz gut gefallen.