Veröffentlicht: 21.09.2020
Die Nacht hat uns mit allen möglichen Tiergeräuschen auf Trab gehalten. Geshehen haben wir im Schein der Taschenlampe durchs Fenster nie etwas, gehört haben wir aber eine ganze Menge.
Allerdings haben wir keine Ahnung, was es war....
Löwen aber wahrscheinlich eher nicht.
Unser Safarihaus heißt "Savanna Pride" und ist wirklich ein uriges Ferienhaus mitten in der Steppe des Marloth Parks.
Während es hier im Marloth Park alle Aten an Unterkünften gibt, vom futuristischen Betonneubau über die Luxus Lodge bis hin zum Baumhaus oder einer Art Jugendherberge, habe ich ich bewusst für eine eher "landestypische" Unterkunft entschieden.
Unser Fokus liegt auf der Beobachtung von Tieren und dem Afrikafeeling, daher erschien mir ein Beton-Neubau mit Pool und 60" Zoll Fernseher eher unpassend....
Wir fühlen uns jedenfalls sehr wohl und sind begeistert darüber, was Vermieterin Laurika für uns als "Willkommengeschenk" vorbereitet hat.
Neben ausreichend Trinkwasser steht eine Flasche Wein / Cidre im Kühlschrank, uns erwartet ein Obstteller und Süßigkeiten.
Außerdem erhalten wir die Info über Whatsapp, dass in der kleinen Bäckerei in der Ortsmitte eine Überraschung für uns wartet.
Diese wollen wir nach dem Frühstück abholen. Wir müssen sowieso für die nächsten 3 Tage ein paar Dinge einkaufen.
Gestern Abend haben sich die Kids die beiden Schlafzimmer mit jeweils eigenem bad im Erdgeschoss ausgesucht.
Das andere Zimmer hat ebenfalls ein eigenes Bad, allerdings statt Dusche eine Badewanne.
Im 1. Stock gibt es jeweils 2 Doppelbetten links und rechts unter dem Dach, mit einem gemeinsamen Badezimmer.
Wieder lacht die Sonne draußen und wir gehen auf die eingezäunte Terrasse, um die Gegend abzuchecken.
Außer einem Strauß, der in sicherer Entfernung auf dem Boden in der Sonne sitzt, sehen wir nichts.
Gut, dann frühstücken wir gemütlich draußen in der Sonne.
Kaum haben wir unsere Sachen alle auf dem Tisch stehen, steht unser erster Besucher vor der Veranda:
ein riesiges Warzenschwein.... keine Schönheit, mit abgebrochendem "Zahn" und recht furcheinflößendem Erscheinungsbild!
Das war also das "Monster" von gestern Abend!!!
Ich muss zugeben, dass ich mich wohl auch sehr erschrecken würde, wenn dieses Tierchen im Dunkeln plötzlich vor mir stehen würde...
Beim näheren Betrachten ist es aber gar nicht mehr so schrecklich und furchteinflößend, vor allem scheint es Angst zu haben, denn es hält sicheren Abstand zum Zaun, erhofft sich aber scheinbar etwas von unserem Frühstücksteller.
Ich erinnere mich an Laurikas Hinweis, dass wir im Ort günstig Futtersäcke mit Pellets für die Tiere kaufen können.
Das Schweinchen ist also "angefüttert" und hat gestern Abend wohl voller Vorfreude gehofft, gefüttert zu werden...
Noch haben wir allerdings nichts - nur noch ein paar Weintrauben, die sich das Schwein, wie nennen es "PUMBA", schmecken lässt.
Pumba setzt sich dann vor die Veranda in den Sand und beobachtet uns.
Irgendwie niedlich!
Als sich Pumba dann auch noch direkt vor uns hinlegt und einschläft, sind wir ganz verzückt!
Im Baum nebenan entdeken wir einen Gelbschnabel-Toko und direkt neben uns schwirrt ein kleiner kolibriartiger Vogel über die Blumen.
Bei Tageslicht sieht auch die "gefährliche Schlangenatrappe" gar nicht mehr sooooo lebendig aus.
Gestern Abend, als es dunkel war, war es aber doch sehr unheimlich...
Während wir frühstücken und Pumba ein paar Meter weiter in der Sonne liegt, hören wir Schritte.
Als ich mich umdrehe, schaue ich einem Strauß direkt ins Gesicht, der vor der Veranda steht und seinen langen Hals in Richtung Tisch streckt - auch der Strauß scheint daran gewöhnt zu sein, hier Futter zu bekommen.
Ahhhhh, diese Viecher sind mir gar nicht geheuer!!!
Und bei einem Strauß bleibt es nicht - kurz darauf kommen 3 weitere um die Hausecke getrabt
Wir beenden das Frühstück und rennen, sobald die Strauße außer Sicht sind, zum Auto. Mir sind diese Viecher mit dem langen Hals sehr suspekt und ich mag ungern nähere Bekanntschaft mit ihnen machen...Wir fahren in die Ortsmitte, wo wir gestern schon bei der Securityfirma unseren Schlüssel abgeholt haben.
Hier gibt es ein paar kleine Läden, Supermarkt, ein größeres Restaurant direkt neben dem "Freizeitbad Atlantis" - einem Wasserrutschenpark, der sogar geöffnet hat (gut, bei +35 Grad gestern wäre ich da wohl sofort reingegangen).
Wir kaufen ein paar Sachen zum Grillen und nehmen dazu noch 2 Futtersäcke mit Pellets mit.
Beim Bäcker erhalten wir Laurikas Willkommensgeschenk: einen leckeren Kuchen und eine ganze Packung frisch gebackener Kekse!
Das ist ja wirklich nett!!!
Bei Tag ist es ziemlich spannend, hier im Marloth Park herumzufahren.
Tiere sehen wir allerdings keine... schlafen wohl noch.
Wir fahren zum Aussichtspunkt, wo man vom Marloth Park in den Kruger Park schauen kann, direkt am Crocodile River.
Auch hier sehen wir aber, außer ein paar Vögeln im Baum und Impalas in weiter Ferne, keine Tiere.
Zurück am Haus können wir uns einen genaueren Überblick über unser Haus samt Grundstück machen - Strauße sind gerade keine in Sicht!
Kaum haben wir unsere Einkäufe ins Haus gebracht, beehren uns die Strauße wieder.
Die Viecher sind echt penedrant!
Wir testen, ob sie vielleicht Pellets fressen - oh jaaa - sie schlingen die Teile am Stück ihren langen Hals hinunter und strecken die Köpfe gierig über den Zaun.
Keine 5 Minuten später ist auch eine ganze Horde der kleinen "Hühnchen", wie wir sie im Kruger NP im Pretoriuskop Camp schon vor dem Bungalow hatten, vor der Veranda.
Unsere Heimtierzoo wächst kurz drauf weiter , als eine Warzenschweinfamilie hinzu kommt und um Futter bettelt.
Die Kids sind total begeistert - unser eigener kleiner Zoo direkt vor der Terrasse.
Mit großem Gegrunze freuen sich die Schweinchen über die Pellets.
Die Strauße hacken sich gegenseitig aus dem Weg, um an die Leckerbissen zu kommen.
Irgendwann kommt auch wieder unser einzahniger Pumba dazu.
Wir verbringen den Rest des Tages damit, auf der Veranda zu chillen, Sohnemann und ich halten mal die Beine in den Pool - eine kleine Erfrischung - und wir spielen ein paas Spiele auf der Veranda bzw. genießen den Fernblick vom oberen Balkon.
Nach den vielen Safarifahrten und dem frühen Aufstehen tut so ein Erholungstag auch mal ganz gut.
Das Abendessen draußen ist dann nicht ganz so entspannt, wie erhofft. Wir haben Würstchen und Kartoffeln gekauft und wollten die gerne am Lagerfeuer grillen.
Dumm nur, dass sowohl die Schweine, als auch die Strauße sehr daran interessiert sind, was wir da machen und uns ständig auf die Pelle rücken...
Das geplante Lagerfeuer mit Stockbrot-Grillen, fällt daher ziemlich kurz aus. Niemand von uns hat Lust, im Dunkeln den Weg vom Lagerfeuer zur eingezäunten Veranda zu laufen, wenn uns die leuchtenden Augen der Schweinefamilie direkt daneben anfunkeln.
Nach dem Abendessen bekommen die Schweinchen noch ein paar Pellets im Schein der Taschenlampe, dann gehen wir ins Bett.
Morgen heißt es wieder: früh Aufstehen!
Wir planen einen weiteren Tag im Kruger Park und wollen ungern in der Warteschlange am Crocodile Bridge Gate stehen...