Veröffentlicht: 25.06.2020
1. Juli 2019
Heute geht’s nach dem Frühstück wieder zu den Viktoriafällen, allerdings bleiben wir heute auf der Sambia Seite und müssen hoffentlich nicht ganz so weit laufen. Die Affenhorde von gestern ist verschwunden, dafür stehen wieder jede Menge Laster in einer langen Schlange am Grenzübergang.
Am Grenzposten vorbei lösen wir am Visitor Center unser Ticket (hier zahlen wir nur 20 USD pro Nase) und marschieren in Richtung Viewpoint. Direkt der erste Aussichtspunkt gefällt uns schon sehr gut. Durch die Schlucht schaut man auf die Fälle, das ganze Bild wird mit einem fast kitschig wirkenden Regenbogen dekoriert. Ach ja, wie schön!
Ein Stück weiter oben stehen wir oberhalb der Fälle und schauen über die Abbruchkante hinüber auf die Victoria Falls Bridge, auf der wir gestern noch standen.
Wir laufen den Weg ein Stück flussaufwärts, aber hier scheint nichts Interessantes mehr zu kommen, als wir plötzlich auf frischen Elefantenspuren treffen! Oha, denen möchten wir hier dann doch ungern begegnen, also schnell zurück zu den Fällen.
In den Bäumen tummeln sich Affen, überall auf dem Weg kommen sie aus dem Dickicht und marschieren direkt an uns vorbei. Mein Respekt vor den „Äffchen“ ist nach wie vor groß, daher halte ich Abstand. Da ist aber nicht immer leicht, da die Affen völlig ungeniert nur wenige Zentimeter an uns vorbei laufen. Angst scheinen sie jedenfalls nicht vor uns zu haben. Besonders süß sind die Affenmamas, die ihren Nachwuchs tragen. Niedlich.
Über die „Knife Edge Bridge“ erreichen wir die „Halbinsel“ von der aus man einen gigantischen Blick auf die Schlucht und Wasserfälle hat, bis auf die Simbabwe Seite, wo wir gestern noch standen.
Normalerweise wird man hier auf der Knife Edge Bridge nass, da der Spray meist so heftig sprüht, dass man kaum etwas sehen kann. Da der Sambesi aber wenig Wasser führt, schaffen wir es fast trocken auf die andere Seite. Auch hier ist festes Schuhwerk ein MUSS! Die Brücke ist durch den dauernden Wassernebel rutschig und glitschig, die Wege zu den Fällen sind es ebenfalls.
Wir sehen am Ende des Trails eine Teil der Horseshoefalls der Simbabwe Seite. Auch an der Flusswindung verschönert uns ein Regenbogen das Bild.
Ein Abstecher führt uns zum „Victoria Falls Bridge Viewpoint“, von wo aus wir erneut die Bungee Jumper von der Brücke springen sehen.
Gegen Mittag machen wir uns per Taxi wieder auf den Weg ins Hotel. Es war gut, nur einen halben Tag für die Sambia Seite zu planen und den ganzen Tag in Simbabwe zu verbringen. So konnten wir stressfrei beide Seiten der Viktoriafälle genießen.
Im Hotel angekommen, essen wir zu Mittag. Die Kids gönnen sich eine Pizza, wir Eltern essen einen Salat. Für heute Abend reservieren wir unseren Lieblingstisch mit Sambesi-Blick zum Abendessen. Davor haben wir eine Sambesi Sunset Cruise auf dem Schiff „Lady Livingstone“ gebucht. Diese startet um 15:45 am Ufer des Nachbarhotels und soll etwa 2,5 Stunden dauern.
Die 2 Stunden bis dahin verbringen wir auf unserem Balkon und beachten das „Affentheater“, das sich vor unserem Balkon in den Bäumen abspielt. Eine Gruppe Affen turnt dort mit einem Gebrüll von Ast zu Ast, dass ich Angst beomme sie knnten gleich auf den Balkon springen. Irgendwann beruhigen sie sich und die Elterntiere setzen sich zum Lausen auf einen Ast nur wenige Meter von uns entfernt. Die Äffchen haben lustige Farben – zumindest die männlichen Tiere 😊
So „türkis“….
Um 15:15 laufen wir zum Nachbarhotel, wo unsere Sunset Cruise beginnt.
Die Lady Livingstone kommt gerade von der Day Cruise zurück.
Bei der Buchung von zu Hause aus fand ich den Preis von 225 USD (2 Erwachsene & 2 Kinder) dafür schon recht gesalzen, aber wenn wir schon mal hier sind, dann müssen wir so etwas auch machen!
Umso überraschter sind wir, als wir das Schiff betreten wollen und direkt ein Glas Wein, Bier (oder Wasser / Limo für die Kids) kostenfrei erhalten. Mein Gatte witzelt noch, ob es einen „Refill“ geben würde. Die Antwort des netten Mitarbeiters: „Yeah! This is an all inclusive cruise!“
Ohhhhh! Echt???? Trinken so viel wir wollen? Alles inklusive? Hammer! Wie wir im Verlauf der Tour feststellen, ist sogar das Essen inklusive! Ok, dann ist der Preis doch nicht so hoch gewesen. Wir futtern uns im Laufe des Abends durch diverse Snacks, Gemüsespieße, Antipasti, Fleischspieße, Chips, Nüsse bis zum Nachtisch: Schokobrownies, Kekse und andere Süßigkeiten.
Die Gläser Wein und Bier auf fast leeren Magen zeigen dann auch sehr schnell Wirkung, so dass ich bald von Wein auf Wasser umsteige.
Per Schiff fahren wir den Sambesi flussaufwärts und sehen schon nach kurzer Zeit die ersten Nilpferde im Wasser. Am Flussufer steht ein Elefant am Wasser, daneben sonnt sich ein Warzenschwein.
Wir sind bei weitem nicht da einzige Schiff auf dem Fluss – aber nach Meinung der Kids das „Coolste“. Die Touristen der anderen (meist kleineren) Schiffe winken uns zu, ein Boot neben uns beherbergt eine Geburtstagsgesellschaft. Wow, hier auf dem Fluss ist was los!
Wer eine einsame und romantische Sunset Cruise sucht, ist hier auf dem Sambesi am falschen Ort. Es erscheinen immer mehr Schiffe auf dem Fluss, je dunkler es wird.
Wir beobachten den Sonnenuntergang – in bester Sunset Manier natürlich mit einem Glas Whisky in der Hand – und genießen die Rückfahrt zum Hotel.
Um 18:30 erreichen wir den Anleger und werden mit Gesang und Trommelgruppe am Lagerfeuer empfangen.
Unseren Tisch zum Abendessen stornieren wir kurz darauf, denn Hunger hat jetzt eigentlich niemand mehr. Obwohl es noch früh ist, zieht es und aufs Zimmer, wo wir noch ein wenig lesen und dann früh schlafen gehen. Das war doch ein ereignisreicher Tag!