Veröffentlicht: 24.06.2020
30. Juni 2019
Heute wollen wir zu den Viktoriafällen auf Simbabwe Seite. Da man einen längeren Fußweg über die Victoria Falls Bridge / Grenzbrücke vor sich hat und das Gebiet (zumindest laut Karte) weitläufiger ist, als auf der Sambia Seite, haben wir hierfür einen ganzen Tag eingeplant.
Die gute Nachricht am Morgen: wir haben keinerlei Mückenstiche! Und dass, obwohl sich bei jedem von uns mindestens eines der ungeliebten Stechviecher unter dem Moskitonetz befindet. Vielleicht sind es ja doch keine Moskitos?
Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Hotelshuttle zu den Viktoriafällen. Am Grenzposten Sambias dürfen wir aussteigen. Morgens ist es sehr frisch – keine 10 Grad beim Frühstück. Mittlerweile wärmt uns die Sonne und ich bin zuversichtlich, dass wir die Fleecejacken bald ausziehen können.
Während die anderen Touristen ausnahmslos das Eingangsgebäude auf der Sambia Seite stürmen, machen wir und auf den Fußweg zur Grenzbrücke, wo sich der Grenzposten Simbabwes befindet – vorbei an mindestens 50 Affen! Sie sitzen auf der Straße, am Straßenrand, springen auf fahrende Lastwagen (quasi per Anhalter) oder jagen sich gegenseitig mit lautem Gebrüll. Mir sind diese Viecher so gar nicht Geheuer – schnell weg!
Nach ca. 600m erreichen wir die Grenzbrücke. In der Mitte der Brücke befindet sich eine Bungee Jump Station, von der sich die Adrenalinjunkies laut schreiend in die Tiefe stürzen. Das Spektakel müssen wir uns natürlich anschauen. Nach 2 Springern widme ich mich der Aussicht auf der anderen Seite. Von der Brücke aus schaut man auf einen kleinen Teil der Viktoriafälle auf der Sambia Seite. Viel Wasser haben die Fälle derzeit nicht, es sind eher kleine Rinnsale in der Ferne. Mal sehen, ob das überall so aussieht.
Rechts unter uns gurgelt der „Boiling Pot“, die Schlucht an den Falls, wo sich Strömungen treffen und die Raftingboote besonders viel Spaß zu haben scheinen.
Nach weiteren 1,1 km erreichen wir den Grenzposten Simbabwes, zeigen brav unser Visum, bekommen einen Stempel und dürfen „einreisen“.
Hier warten eine ganze Menge großer Trucks und Autos, die mit allen möglichen Baumaterialien beladen sind, um nach Sambia einreisen zu dürfen. Hier sehen wir auch ganz kuriose „Autotransporter“ und die afrikanische Version eines „tiefergelegten“ Wagens.
Wenige Schritte entfernt befindet sich das Victoria Falls Visitor Center. Der Eintritt pro Nase kostet uns 30 USD, zahlbar mit Kreditkarte. Es ist recht voll hier – wir müssen 15 Minuten an der Kassenschlange anstehen (und die Sonne wärmt mittlerweile ordentlich).
Unser Weg führt uns erst zu den Viewpoints in Richtung Devils Cataract, wo sich auf die Statur von David Livingstone befindet.
Auf dem Weg dahin kreuzt eine Warzenscheinfamilie unseren Weg.
Die Aussicht auf die Fälle ist der Hammer! Hier ist deutlich mehr Wasser im Spiel, als wir von der Brücke aus auf der Sambia Seite gesehen haben. Sehr beeindrucken!
Das Regenbogenspiel, welches durch den feinen Wasserstaub entsteht, lässt und Unmengen von Fotos schießen. So schön bunt!
Am nächsten Aussichtspunkt entdecken wir eine kleine Antilope. Sie grast direkt am Wegrand und lässt sich durch die Touristen in keinster Weise stören.
Der Fußweg entlang der unzähligen Viewpoints ist toll, teilweise erhält man eine Dusche inklusive, da der feine Wasserstaub vom Wind bis über die Wege getragen wird. Glücklicherweise führt der Sambesi aber derzeit nicht viel Wasser, sonst würden wir wohl an den folgenden Aussichtspunten der Horseshoe Falls nur den berühmten „Spray“ sehen.
In der Ferne sehen wir einige Menschen im "Devils Pool" sitzen, dem berühmt berüchtigen Pool oben an der Abbruchkante der Fälle, von dem aus man einen Blick direkt hinunter in die Schlucht hat. Durch den Spray und die große Entfernung habe ich leider kein brauchbares Bild schießen können.
Sehr empfehlenswert sind übrigens feste Schuhe! Durch den ständigen Sprühnebel ist es überall sehr rutschig und glitschig, oft sind Feldvorsprünge auch nicht durch Zäune o.Ä. gesichert, ein Abrutschen wäre also fatal.
Mittlerweile ist es so warm, dass wir alle nur noch ein T-Shirt anhaben und uns über jeden „Spray“ freuen.
Die Horseshoe Falls bescheren uns eine ganze Menge Spray und sind sehr beeindruckend. Der Pfad entlang der Fälle und Viewpoints wird hier immer nasser und rutschiger.
Als wir alle Viewpoints abgearbeitet haben, ist es schon Mittag. Wir laufen zurück Richtung Visitor Center, wo wir im „Sheawater Rainforest Cafe“ zu Mittag essen.
Nach dem Mittagessen marschieren wir zurück in Richtung Brücke. Auf den Bäumen neben der Straße tummelt sich eine Affenfamilie.
Auf dem Weg zurück in Richtung Brücke, qualmen uns ganz schön die Füße. Ein weiterer Bungee Jumper stürzt sich gerade in die Tiefe, als wir die Victoria Falls Bridge überqueren - mit lautem Geschrei versteht sich!
Per Taxi (Achtung: verhandeln!) fahren wir zurück zum Hotel. Auf dem Weg zurück sehen wir ein Zebra direkt vor dem Royal Livingstone Hotel stehen. Laut unseres Taxifahrers gehen dort so einige Zebras „ein und aus“. Wie lustig!
Den Rest des Tages verbringen wir an unserem Lieblingstisch auf der Restaurantterrasse unseres Hotels. Die Kinder widmen sich ihrem Reisetagebuch und wir genießen den Sonnenuntergang. Insgesamt haben wir heute locker einen 10km langen Fußmarsch zurückgelegt.
Eine Überraschung erwartet uns, als wir zurück ins Zimmer kommen:
Wir sehen keine einzige Mücke!
Na dann: Gute Nacht!