Veröffentlicht: 13.06.2018
Jasper war unser letzter Stopp im Nationalpark. Auch für dieses Städtchen hatten wir zwei Tage eingeplant.
Bei meinem Glück mit Autos momentan, schafften wir natürlich auch diese Tour nicht, ohne, dass im Armaturenbrett eine Warnleuchte aufleuchtete. Rund 30 Kilometer vor Jasper ging die Motorleuchte an. Da das Handbuch aber sagte, solange es nicht blinkt und der Wagen normal fährt, sollte es kein Problem sein, fuhren wir mit einem mulmigen Gefühl weiter. Vorsichtshalber ließen wir den Wagen am nächsten Tag checken - die nächste Etappe waren schließlich mehrere hundert Kilometer im nirgendwo - und es stellte sich raus, dass es Gott sei Dank nur ein Sensorfehler war.
Der Campingplatz lag etwas außerhalb der Stadt und im Gegenteil zu Banff fuhr leider kein Bus. Im Sommer ist es ein recht großer Platz, jetzt im Winter war nur ein kleiner Abschnitt geöffnet, der dann aber auch recht voll wurde. Das war aber sehr gesellig, wir trafen ein Ehepaar wieder, dass wir schon aus Banff kannten, außerdem noch mehrere andere Deutsche, die uns teilweise in Lake Louise schon gesehen hatten :) So ergab sich abends eine nette Runde.
Da wir den Wagen an diesem Tag mit der Warnleuchte nicht mehr als nötig bewegen wollten, fuhren wir mit dem Taxi in die Stadt. So konnten wir bei schönstem Wetter durch Jasper bummeln und den Tag bei einem leckeren Essen in der Jasper Brewery ausklingen lassen.
Am nächsten Tag ging es für uns mit dem Jasper Skytram von 1200 Metern auf über 2200 Meter hoch (der Lift ist in Deutschland gebaut, wir fühlten uns gleich sicherer :D ). Die Fahrt dauert sieben Minuten und zu dieser Jahreszeit sind die Lifte auch noch nicht so voll. Wir hatten ungeheures Glück mit dem Wetter, ohne jeglichen Nebel über den Bergen. Wie uns die Liftführerin sagte, gibt es so eine klare Sicht etwa neun Tage im Jahr :D
Oben angekommen, stiegen wir aus dem Lift und genossen die atemberaubende Aussicht. Schneebedeckte Berge soweit das Auge reicht. An der Skytram Bergstation gibt es die Möglichkeit den Berg noch weiter zu Fuß hochzugehen. Auf diesen Weg machten wir uns. Der Schnee war teilweise sehr tief, so dass wir auf den ersten Metern aufpassen mussten, nicht zu tief zu versinken. Nachdem wir ein Stück den Berg hochgegangen waren, drehten wir uns um und genossen erneut die Aussicht. Dabei wurde mir aber auch klar, wie steil wir eigentlich hochgingen und, dass nirgends beim Abstieg irgendwas zum Festhalten war, geschweige denn irgendwelche Zäune, die beim Fallen das Runterrollen vom Berg hätten verhindern können. Damit war für mich ein weiteres Hochsteigen erledigt, meine Höhenangst machte sich zu stark bemerkbar und der Abstieg mit meinem Knie war ebenfalls nicht so einfach. Anna und Kerstin machte die Höhe allerdings nichts aus und so stiegen sie den Berg bis zur Spitze weiter hoch. Ich genoss für eine Weile die Sicht und machte mich dann langsam und vorsichtig an den Abstieg. Ich weiß nicht, wie die beiden das von oben schafften, ich fand dieses Stück schon Horror, immer den Abhang vor Augen.
Den Nachmittag verbrachten wir dann gechillt auf dem Campingplatz.