In 99 Tagen um die Welt
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Nordinsel Neuseeland

Veröffentlicht: 02.02.2018

Nach gut 2 Wochen in Neuseeland ist meine Zeit auf der Nordinsel leider schon vorbei. Ich habe dort super schöne Orte gesehen und liebe Menschen kennengelernt!

Angefangen hat meine Reise in Auckland, wo ich am 16. Januar angekommen bin. Leider war das Wetter in meinen ersten Tagen hier in Neuseeland sehr regnerisch, ich hatte eigentlich jeden Tag in der ersten Woche Regen. Aber da Auckland an sich zum anschauen nicht so viel zu bieten hat, war das auch nicht so schlimm. Am 19. Hat dann meine Kiwi Experience Busreise angefangen.

Kiwi Experience funktioniert so, dass man einen Buspass kauft, der eine bestimmte Strecke beinhaltet (In meinem Fall alles von Auckland bis nach Christchurch). Wenn man an einem Ort länger bleiben will, kann man einfach den Bus verlassen und ein paar Tage später wieder draufsteigen. Zumindest in der Theorie… In der Praxis ist gerade Hochsaison und alle Busse sind ausgebucht, daher war ich auch sehr froh, dass ich meinen Reiseplan schon 2 Wochen vor Beginn der Reise mit Kiwi abgesprochen habe 😊 Damit bin ich sicher auf jedem Bus und habe auch alle meine Hostels fest 😊 Die Reise konnte also losgehen!

Erstmal ging es in den Norden, nach Paihia und die Bay of Islands. Davor haben wir aber auch noch an einem Wasserfall gestoppt. Auf der Fahrt und später im Hostel habe ich schon erste Freunde gefunden. MJ (Belgierin), Kerstin (Deutsch), Johanna (Britin), Axel (Schwede), Patrick (Deutsch) und meine absolute Lieblingsreisepartnerin Natalie! Wir 2 haben zusammen die komplette Nordinsel gemacht und uns einfach super verstanden. Auch Kerstin und später eine andere Deutsche Stephanie war auf dem Großteil meiner Reise dabei 😊

Am nächsten Tag haben wir eine Tagestour ans Cape Reinga gemacht, aber leider wollte das Wetter nicht so ganz mitspielen, denn es war sehr nebelig und die Sicht verdeckt. Das Cape ist der nördlichste Punkt Neuseelands und dort treffen sich die Tasman Sea und der Pazifik. Wäre bestimmt schön bei blauem Himmel und Sonnenschein, aber auch so hat man einen guten Eindruck bekommen. Danach ging es zum Sandboarden auf riesigen Sanddünen. Es war allerdings ein grooooßer Fehler in Klamotten zu Boarden, denn die Sanddünen endeten im Wasser und nach 4 Runden sah ich aus als ob ich ein Schlammbad genommen hätte :D Aber es hat sehr viel Spaß gemacht und das war die Hauptsache!

Bevor es zurück nach Auckland ging, habe ich am 3. Tag noch eine Bootstour durch die Bay of Islands gemacht, auf der man mit Delphinen schwimmen kann. Leider haben wir aber keine Delphine gesehen und das Wetter war wieder sehr regnerisch. Dafür haben wir allerdings Orcas gesehen! Und damit hatten wir echt glück, denn das waren die ersten seit 3 Monaten! Es hat sich also auf jeden Fall gelohnt. Dann ging es mittags für eine Nacht nach Auckland. Von hier aus hat dann am 22. Die richtige Reise begonnen.

Zuerst ging es zum Hot Water Beach und Cathedral Cove. Dort sind Axel, Natalie und ich erstmal 45 Minuten hingelaufen. Axel hatte allerdings schnell genug von uns, da wir seeeeeehr viele Bilder gemacht haben :D Es war so cool jemanden wie Natalie zu haben, die genauso denkt wie ich und gerne Bilder macht 😊 Es war aber auch ein wirklich schöner Platz am Cathedral Cove. Richtig schöner Strand und die Felsformationen. Allerdings haben wir vor lauter Bilder machen die Zeit vergessen und wären fast zu spät zum Bus gekommen, allerdings gibt es immer noch die Leute die nochmal später sind (Axel inklusive). Danach ging es zum Hot Water Beach, ein Strand an dem man sich bei Ebbe ein Loch buddeln kann und das Wasser in den Löchern aufgrund von geothermischen Aktivitäten so um die 40-60 Grad hat. Es war so schön einfach mal in dem warmen Wasser zu entspannen und nicht an Uhrzeit oder irgendwas anderes zu denken.

Von dort aus ging es am nächsten Tag auf nach Waitomo. In Waitomo gibt es die bekannte Höhle, in der man vom Wasser aus Glühwürmchen sehen kann. Also ging es nachmittags mit einer Rafting Tour los um die Höhle zu erkunden. Ersteinmal wurden wir in richtig sexy Wetsuits gesteckt, denn das Wasser war eiskalt! Mit reifen als Fortbewegungsmittel haben wir uns dann in die Höhlen vorgearbeitet. Zwischendrin musste man immer mal wieder den Kopf einziehen oder rückwärts einen Wasserfall runterspringen. Es war auf jeden Fall witzig und richtig abenteuerreich. Und dann haben wir die Glühwürmchen gesehen und sind im Dunklen das Wasser entlang geflossen. Einfach faszinierend die Natur!

Von Waitomo ging es dann weiter nach Rotorua. Aber es gab einen ganz wichtigen Zwischenstopp auf dem Weg 😊 Hobbiton 😊 😊 😊 Das musste ich unbedingt auch mit eigenen Augen sehen und es sieht einfach wirklich aus wie im Film! Wir hatten so Glück mit dem Wetter, denn genau ab dem Tag haben wir endlich Sonnenschein bekommen! Und somit sieht es einfach aus wie aus dem Bilderbuch. Und Hobbiton ist wirklich groß, größer als ich gedacht hätte. So viele verschiedene Hobbithäuschen. Natürlich mussten wir ganz viele Bilder machen 😊

Von dort aus ging es direkt weiter nach Rotorua in ein Maori Village. Eine der bisher einmaligsten Erfahrungen auf meiner Reise. Ich wollte unbedingt in meiner Zeit hier mehr über die Kultur der Maori erfahren und der Besuch des Villages war die perfekte Möglichkeit dazu. Ich erzähle jetzt auch ein bisschen mehr (soweit ich mich noch erinnere) über alles was ich erfahren habe. Bevor wir mit unserem Bus im Village angekommen sind mussten wir einen Chief für unseren „Tribe“ aussuchen. Dann wurden wir durch eine Frau des Maorivillages mit Gesang hereingebeten bzw. begrüßt. Der Chief muss dabei immer voranlaufen, danach die Frauen und dann die Männer, um die Frauen zu beschützen. Wir haben uns dann zur inoffiziellen Begrüßung in Reihen hingesetzt. Hier galt wieder Frauen nach hinten, um von den Männern beschützt zu werden. Darauf folgte die Begrüßungsrede und der Begrüßungsgesang des Maori-Gastgebers auf Maori, d.h. viel verstanden haben wir nicht. Wir haben das ganze durch eine Dankesrede unseres Chiefs und ebenfalls eines Liedes (Wir haben uns im Bus für We Will Rock You entschieden) erwiedert. Darauf folgte die abschließende Begrüßung durch einen Nasenkuss oder auch Hongi genannt zwischen den Chiefs. Was als Außenstehender etwas komisch wirkt :D Danach gab es erstmal Afternoon Tea, also leckeren Kaffee, Kuchen etc. Sehr sehr lecker! Dann haben wir unsere Unterkunft für die Nacht bezogen. Die Häuser der Maori sind sehr besonders gestaltet. Alle haben Holz geschnitzte Verzierungen innen und außen. Diese stellen sozusagen das Skelett der Vorfahren mit Armen, Beinen, Rippen etc. dar. Die Häuser dürfen nur ohne Schuhe betreten werden, da außen das gebiet des Krieges herrscht und innen Frieden und man ansonsten den Krieg nach Innen bringt. Danach haben wir einige Maori-Spiele und ein Maori-Lied gelernt. Dieses Lied ist der absolut schlimmste Ohrwurm. Es ging ungefähr so: A haka mana paka tata na pha, E heke meine peke tete ne phe … Wir haben es die ganzen nächsten Tage noch gesungen. Dann kamen alle anderen Gäste aus Rotorua an und es gab die offizielle Begrüßungszeremonie mit Friedenserkärung etc. d.h. die Maori sind mit einem Boot eingefahren und haben dann eine Art Kriegstanz gemacht und nacheinander Friedensangebote in Form von Farn dargeboten. Die Chiefs der einzelnen Gruppen mussten diese dann aufheben und ohne den Rücken zu kehren zurückgehen. Anderes hätte gesagt, dass sie nicht in Frieden gekommen sind. Wir sind dann verschiedene Stationen durchgegangen, in denen wir mehr über die Tattoos der Maori, den Haka, die Geschichte der Maori, Tänze und Spiele erfahren haben. Sehr aufschlussreich! Anschließend sind wir alle in eine Halle, in der die Maori eine kleine Show mit Tanzen und Singen vorbereitet haben. Und dann gab es Essen. Das beste Essen seit langem! Die Maori bereiten dies sehr speziell vor. Und zwar wird das Essen unter der Erde vergraben und dann mit heißen Steinen bedeckt und zugemacht. Sehr lecker auf jeden Fall! Nach dem Essen haben wir für alle Gäste dann unser Maori Lied performt, was wirklich sehr viel Spaß gemacht hat 😊 Nachdem alle Gäste gegangen sind, konnten wir noch in die Whirlpools gehen und an der dortigen Bar bedienen. Seeehr entspannter Abschluss eines genialen Abends!

Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstück zurück nach Rotorua, wo ich noch 2 Tage war. Natalie und ich haben beschlossen einen sehr entspannten Tag zu machen und sind etwas am See entlang gelaufen, wo wirklich super schöne Aussichten waren. Allerdings hat Rotorua einen sehr ekligen Gestank, da aufgrund der geothermischen Aktivität und den heißen Pools sehr viel Schwefel in der Luft liegt und das stinkt wirklich ekelhaft. Der See dort ist auch zum Teil richtig milchig. Danach sind wir dann noch in den Spa, wo wir einfach mal 4 Stunden entspannt haben. Ach war das mal wieder schön!

Am 2. Tag in Rotorua sind Natalie und ich dann Raften gegangen. Ich habe das bisher noch nie gemacht und war zum einen echt aufgeregt, habe mich aber auch sehr gefreut. Dort war ein 7 Meter Wasserfall den wir runter wollten/mussten. Davor war ich schon ein bisschen ängstlich, weil ich nicht unbedingt im Wasserfall baden gehen wollte :D Aber da alle 3 Boote vor uns es durchgeschafft haben, war ich dann ganz zuversichtlich… Tja hat nicht so funktioniert :D Unser Boot hat es natürlich auf die falsche Seite gedreht und alle bis auf ich und eine andere sind schön baden gegangen :D Ich habe mich so fest an dem Raft festgehalten dass ich nicht baden gegangen bin, sondern immer noch am Boot hing. Es war auf jeden Fall witzig und hat super Spaß gemacht, vor allem die kleineren Wasserfälle und die Truppe war super! Nachdem es dann Nachmittags/Abends geregnet hat, haben wir den Tag mit Kartenspielen und Harry Potter schauen abgeschlossen.

Und am nächsten Tag ging es auf nach Taupo, aber vorher noch in einen Park, wo es noch mehr über die Kultur von Maori zu lernen gab, geothermale Aktivitäten und einen Geysir, der 30 Meter hoch war! In Taupo angekommen haben wir auch nicht mehr viel gemacht außer einzukaufen, Essen und uns für den nächsten Tag vorzubereiten, denn was wir da vorhatten, macht man auch nicht tagtäglich: Das Tongariro Alpine Crossing mit 19,4km, 6-8 Stunden und 900 Höhenmetern.

Um 5.20 morgens wurden wir also abgeholt und 1 Stunde zum Anfang des Weges gefahren. Um ca. 7 ging es also los. Gestartet haben wir noch zu 3. Natalie, Stephanie und ich. Allerdings haben wir Stephanie beim ersten Aufstieg schnell verloren, da Natalie und ich dann doch ein bisschen entspannter unterwegs waren :D Zum einen weil wir dann doch nicht die beste Kondition hatten und zum anderen weil wir beide seeeeehr gerne Bilder machen :D Um 10 hatten wir dann den kompletten Aufstieg zum Gipfel geschafft und erst mal Lunch-Pause gemacht und die Aussicht genossen. Was wir dann auf der anderen Seite gesehen haben, hat uns den Atem geraubt. 3 Seen, die einfach alles andere als natürlich aussehen. Sehr faszinierend. Auch wieder hier eine kleine Pause und die Aussicht genießen, genauso wie beim nächsten See und dann ging es mehr oder weniger auf den Abstieg. Der hat sich allerdings länger gezogen als man sich gewünscht hätte. Vor allem die letzte Stunde wollte man dann doch einfach nur noch ankommen… das 3 stündige absteigen ging dann doch sehr auf den Rücken, die Knie und die Hüfte, aber das Gefühl als wir es dann nach sehr gemütlichen 8 Stunden geschafft hatten, war der Hammer! Aber ich war auf jeden Fall fertig!

Mit Pause war es aber leider nichts, denn am nächsten Tag ging es direkt von Taupo nach River Valley. Und plötzlich hieß es vom Busfahrer: So wir machen hier jetzt eine 2h Wanderung. Yippieh, aber bisschen Bewegung um die Muskel zu entspannen tut gut, also habe ich das mal mitgemacht und einen schönen Wasserfall gesehen. Also hat sich gelohnt 😊 River Valley ist eine Art Wilderness Lodge in einem Tal am Fluss, wo eigentlich nur die Leute von Kiwi Experience schlafen. Hier hat es mir richtig richtig gut gefallen. Wir haben uns direkt an den Fluss gelegt und ein bisschen gebadet, bevor es dann Abendessen gab. Richtig lecker mal wieder. Hühnchen, Kartoffeln, Yorkshire Pudding. Nach dem Essen habe ich mir eine der Gitarren der Unterkunft geschnappt und mich auf eine Bank am Fluss gesetzt. Eigentlich wollte ich nur kurz spielen. Daraus wurden dann 3 Stunden. Es war irgendwie magisch an diesem Ort. Der Fluss, die Sterne, der Vollmond, ich und die Gitarre. Mehr habe ich in dem Moment nicht gebraucht. Ich war so glücklich. Mit diesem Glücksgefühl bin ich dann wieder zu den anderen zurück gegangen. Wir haben noch gemütlich zusammengesessen, Cards against Humanity gespielt und sind dann ins Bett. Am nächsten Morgen sind einige zum Reiten oder Raften gegangen, aber da ich beides schon gemacht/geplant habe, habe ich einfach nur am Fluss entspannt, Karten gespielt, gelesen etc. 😊 Mittags ging es dann nach Wellington weiter. Ich hätte noch super gerne eine weitere Nacht in River Valley verbracht, aber die Unterkunft in Wellington war schon gebucht. Also weiter gings in die Hauptstadt.

Viel gesehen habe ich allerdings nicht. Erstmal bin ich nochmal zum Arzt und zur Physio wegen meinem Rücken und dann ins Te Papa Museum, ein weltbekanntes Museum zur Geschichte und Natur von Neuseeland. Sehr interessant auf jeden Fall. Am Abend kam Natalie dann auch wieder in Wellington an 😊 Am nächsten Tag sind wir ein wenig shoppen gegangen, da das Wetter sehr regnerisch war und haben dann einfach im Hostel gechillt… also ja wenn mich jemand fragt wie Wellington so ist? Keine Ahnung :D Aber die City war ganz schön :D Und übersichtlich, der Verkehr ist Horror :D

Jetzt bin ich schon am ersten Stopp der Südinsel, Abel Tasman und habe heute mal wieder einen entspannten Tag eingelegt, da ich hier 2 Tage bin und morgen die große Wanderung durch den Nationalpark mache 😊

Liebe Grüße nach Deutschland 😊

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