Veröffentlicht: 21.12.2023
Es ist soweit. Ich sitze in Bangkok am Flughafen und warte auf meinen Flug nach Hamburg. Aber bevor wir hier zum sentimentalen Teil kommen, gibt's noch einen kleinen Abriss der letzten Woche:
In Südthailand starteten wir in Phuket. Es war schön, endlich mal wieder am Meer zu sein, sodass wir die meiste Zeit am Strand verbrachten. Das Nachtleben in Phuket wurde hauptsächlich durch den Sextourismus geprägt. Das war, sagen wir, spannend und verstörend zugleich. Die leicht bekleideten Bardamen sind übrigens sehr geübt darin, Gäste zu einfachen Spielen, wie Jenga oder Vier gewinnt herauszufordern und ihnen so das Geld aus den Taschen zu ziehen. Aber nicht mit uns, wir haben Jenga auf unserer gesamten Weltreise gespielt und perfektioniert. Darin zieht uns keiner mehr ab, genau wie im Beerpong. Punkt. Das Gute in Phuket war aber, dass es so einen Männerüberschuss gab, dass ausnahmsweise mal nicht die Frauen, sondern die Männer an langen Toilettenschlagen warten mussten -auch mal ganz praktisch. Viel mehr hatte Phuket für uns aber irgendwie auch nicht zu bieten.
Ganz andere Vibes haten wir da an unserem nächsten Ort, Koh Phi Phi. Hier spürten wir sofort das Inselfeeling, gingen auf Bootstouren, waren mit dem Kayak unterwegs und schlenderten gemütlich durch die Gegend. Während unser Hotel tagsüber ganz unscheinbar aussah, verwandelte es sich abends in den angesagtesten Boxclub der Insel. Für einen Eimer Schnaps haben Reisende aus der ganzen Welt sich herausgefordert, völlig absurd irgendwie. Tatsächlich ist uns an den Tagen zuvor schon aufgefallen, dass unnormal viele Backpacker mit Verletzungen, blauen Augen und Platzwunden herumliefen, das Geheimnis lüftete sich somit. Oder lag es doch an das Seilspringen durch brennende Seile bei der Feuershow? Keine Ahnung, Nadine und ich haben beides nicht ausprobiert. Auch, wenn wir vielleicht kurz mal überlegt hatten, die Vernunft siegte.
Es ging für uns also ohne Verletzungen weiter nach Ko Lanta. Zwar wird von der Insel immer gar nicht so viel erzählt, aber für mich war es mein absoluter Lieblingsort in Thailand. Kaum Menschen, super weitläufige Traumstrände und alle laufen singend und mit einem Lächeln im Gesicht herum. Wir fühlten uns in unserem Hotel so wohl, dass wir nicht mal große Touren oder Abenteuer planten, sondern einfach nur mal den Moment genossen und am Pool und am Strand entspannten. So fühlt sich Urlaub an.
Das Urlaubsfeeling setzte sich in unserem letzten Ort der Reise, Krabi, dann auch fort. Da wir unser Budget offensichtlich beide gut kalkuliert hatten, gönnten wir uns nochmal ein schickes Hotel und fühlten uns wie Prinzessinnen. Wir machten zum ersten Mal richtig Urlaub, anstatt zu Reisen und konnten nochmal Kraft für die Ankunftszeit in Deutschland tanken. Von Bootstouren, über Nightmarkets, Dragqueen-Shows bis hin zu Kochkursen haben wir nochmal alle Eindrücke mitgenommen, die wir bekommen konnten.
Für einen entspannten, unkomplizierten Urlaub ist Thailand wirklich das perfekte Ziel. Die großen Backpackerabenteuer und unentdeckte Orte findet man durch den Massentourismus hier zwar nicht mehr, aber zum Abschluss der Reise war es für Nadine und mich perfekt.
So, und das war's nun. Die 8 Monate sind vorbei. Da habe ich so lange an meinem Lebenstraum getüffelt, geplant und organisiert und nun soll das alles vorbei sein? Ich freue mich natürlich auf meine Liebsten zu Hause, auf Weihnachten mit der Familie und ich kann es kaum erwarten, dass Dexi mir am Flughafen in die Arme springt. Aber gleichzeitig fühlt es sich so an, als würde man mir die ganze Leichtigkeit nehmen. Als würden plötzlich keine banalen Dinge, wie Essen und ein Schlafplatz, meine Sorgen einnehmen, sondern viel komplexere, zukunftsorientierte Themen. Aber auch, wenn die Anfangszeit vielleicht ein bisschen holprig werden könnte, bin ich in erster Linie einfach nur unglaublich dankbar für die Zeit. Ich habe 6 Länder in Zentral- und Südamerika, 6 in Europa und 3 in Asien bereist, Freunde für's Leben gefunden, viele neue Sachen ausprobiert, Leben gerettet, viel über mich und Andere gelernt, gemerkt, wer oder was mir wichtig ist und was nicht, gelacht, geweint, getanzt, Katastrophen gemeistert, Herausforderungen angenommen, meine Komfortzone verlassen und die Zeit meines Lebens gehabt.
Und entgegen aller Horrorgeschichten zuvor, bin ich weder ausgeraubt, noch verschleppt worden und es gab, abgesehen von kleineren Verletzungen oder Infektionen, keine einschneidenden schlechten Erlebnisse. Es ist also offiziell, ich bin ein Glückskind.
Und um dieses emotionale Gelaber zum Abschluss nochmal auf den Höhepunkt zu treiben, gibt es noch ein fettes DANKESCHÖN!
Danke an Alle zu Hause, die mich unterstützt und meine Launen ausgehalten haben oder auch einfach mal zuhören konnten, wenn es mal nicht so lief. Freut euch schon mal auf den einen oder anderen Nervenzusammenbruch, weil ich wieder Fernweh bekomme.
Danke an Alle, die ich auf meiner Reise kennenlerne durfte. Ich hoffe, ich sehe das ein oder andere Gesicht wieder.
Danke an Nadine, die insgesamt 6 Länder auf zwei Kontinenten und 14 Wochen meiner Reisezeit mit mir gemeistert hat. Die Erfahrungen und Erinnerungen kann uns keiner mehr nehmen. Nichts geht über die Verbindung zwischen Schwestern.
Danke and Dexter, der in Europa immer an meiner Seite war und die Zeit zu einem ganz besonderen Abenteuer gemacht hat. Für mich bist du so viel mehr, als nur ein Hund.
Und ganz besonderen Dank an Mama und Papa, die sich während meiner Abwesenheit so gut um Dexter gekümmert haben und eine große Stütze waren.
Es hätte einfach nicht besser laufen können und ich würde alles nochmal genau so machen!
The End.
Ich wünsche euch allen schöne Weihnachten mit den Liebsten und freue mich, euch alle bald vor Freude zu zerdrücken.