Ha det Norge!

Wie sich die vergangenen 3 Monate in Norwegen für mich entwickelt haben, hätte wohl niemand erahnen können. So viele Chancen, Enttäuschungen, Gelegenheiten und Zufälle, die eigentlich gar keine Zufälle sein konnten!

Eric und ich wurden lt. Björn aus über 500 Bewerbern für den Trainerjob ausgewählt und hatten somit die seltene Gelegenheit, unseren Traum vom Mushen in norwegisch Lappland zu erfüllen. Dass dieser Traum mich allerdings an einen Ort führt, der tolle Tiere und atemberaubende Landschaft bot, an dem ich mich aber menschlich so unwohl gefühlt habe, wie selten in meinem Leben… es dort für mich mit 2 von 4 Menschen einfach kein Auskommen gab, obwohl ich wirklich ein umgänglicher Typ bin… das war schwer absehbar. Dann allerdings zufällig das Jobangebot dieser Farm hier zu finden + die Möglichkeit, aus dem Standortwechsel spontan einen Roadtrip mit meinem besten Freund quer durch Norwegen zu machen… unplanbar, und umso unbezahlbarer. Und dann schlussendlich das Glück zu haben, in dieser etwas verrückten und furchtbar liebenswerten Familie nicht nur eine angenehme Bleibe, sondern Freunde zu finden und somit nicht nur das Land, sondern auch seine Leute besser kennen zu lernen…

Tja, ich sollte wohl Lotto spielen.

Die Party am Samstag war übrigens ein voller Erfolg. Ca. 25 Gäste kamen und es wurde ausgelassen gefeiert, gelacht - und getrunken. Und ja, am Anfang mögen die Norweger etwas kühl und distanziert sein… aber hat man erstmal das Eis gebrochen, sind sie ein herzliches Völkchen. So ein gemeinsames Trinkgelage ist eben immer noch die beste Integration ;) Und nachdem ich mich ziemlich angetrunken zum Armdrücken überreden ließ und Einy’s ca. 110 kg schweren Cousin aus Bergen schlug, konnte ich auch dem letzten Wikinger ein Grinsen entlocken. Ich weiß, das spricht nicht unbedingt für meine Weiblichkeit… aber hier zählen eben andere Attribute ;) In meiner letzten Woche ergriff ich auch nochmal die Gelegenheit, mit den zwei Fellnasen im Gepäck auf den Hausberg zu stiefeln und eine großartige Aussicht zu genießen. Ola hat mich außerdem im Revolverschießen trainiert und mit Einy bin ich Pferdeschlitten gefahren. Die ehemals rosa Rumpelkammer ist in schickes Blau getaucht und ich durfte mich auch noch etwas künstlerisch betätigen - Freihand, natürlich im Wikingerstil ;) Mit gutem Gewissen ob getaner Arbeit stehen die Koffer nun bereit und wenn alles klappt, bin ich morgen Abend zurück in Deutschland. Was bleibt, sind unglaublich viele, unglaublich großartige Eindrücke... jede Erfahrung in dieser Zeit war eine Bereicherung. Und es gab zahlreiche Herausforderungen, an denen ich wachsen konnte!

Aber schlussendlich - fliege ich auch gern wieder nach Hause und - habe mich selten so auf Weihnachten gefreut! :)

Danke, dass ihr dabei wart, ich wünsche euch frohe Weihnachten und verabschiede mich hiermit... Ha det! Eure Pauli