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Tag 5: 11-stündige Zugfahrt (24.02.2017)

Veröffentlicht: 02.03.2017

Ausgeschlafen packten Brendon und ich unsere Sachen und begaben uns in Richtung Bahnhof. Schnell in die Riksha, ab in den nächsten Zug, um es sich dann dort gemütlich zu machen... dachten wir. Nichts Böses ahnend, chauffierte uns der Fahrer nach einem ausgiebigen Frühstück zu einem Touristenbüro. Laut ihm, könne uns dort besser geholfen werden und wir bekämen schneller unsere Tickets. Wie sich nachher herausstellen sollte war das eine typische Masche um Touristen überteuerte Tickets anzubieten. Er zeigte uns auf seinem Computer, dass alle Tickets für heute und morgen vergriffen waren und bot uns einen Reisebus für fast das 6fache an. Dabei wirkte er sehr vertrauenswürdig, entlarvte sich aber selber, als er mit uns um den Preis feilschen wollte, was bei Tickets nicht möglich ist. Mit einem gesunden Maß an Skepsis entlarvten wir die bösen Machenschaften des Scharalatans und fuhren schlussendlich doch zum Bahnhof, in der Hoffnung noch einen Platz im Zug zu bekommen.

Für gerade mal 4 Euro buchten wir eine 11-stündige Zugfahrt in Richtung Varanasi in der "Sleeper Class". Wir vertrieben uns die lächerlichen 6 Stunden Wartezeit plus 2 Stunden Verspätung mit Futtern, Affen füttern und sonstigen Aktivitäten, die die Zeit schneller vergehen ließen.

Die Zugfahrt war leider auch nicht so entspannt wie erhofft. Vor lauter Angst, meine Tasche könnte geklaut werden, tat ich kaum ein Auge zu. Hinzu kam, dass ich im Abteil eine arme Familie sitzen hatte, die nicht gerade vertrauenswürdig erschien. Sie wirkten für indische Verhältnisse sehr ungepflegt, ich und mein elektronisches Spielzeug wurden stetig angestarrt und wuselig war es dazu auch. Als es mir dann aber für ca. eine Stunde nicht gelang der Müdigkeit zu widerstehen, fand ich 2 Mitglieder der Familie, sitzend, auf meinem 60 cm breitem Bett wieder. Anscheinend diente mein Schlafplatz perfekt dazu, einen kleinen Gesprächskreis zu eröffnen. Ich wusste, dass ich am nächsten Tag einiges an Schlaf nachzuholen haben würde.


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