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Etappe 89: Von Varzaneh nach Nodoushan

Veröffentlicht: 26.04.2022

Während Gabriel vorsichtshalber wieder aufs Trampen Umstieg, entschied ich mich gegen die Hauptstraße und für eine kaum genutzte Schotterpiste. Auch wenn es dadurch anstrengender wurde, hat sich der Anblick gelohnt und die Ruhe war fast schon gespenstisch. Es waren maximal fünf Autos pro Stunde zu sehen und es ging an einem erloschenen Vulkan und einem Salzsee vorbei. An diesem konnte ich schon von Weitem einen Van sehen, die Bewohner sollte ich noch mehrmals wiedersehen. Nach ca. 60 Kilometern tauchte mitten im Nirgendwo eine verlassene Karawanserei auf, genau der richtige Ort für eine Mittagspause und etwas Schutz vor der prallen Sonne. Direkt hinter der Karawanserei verwandelte sich die Straße in einen Sandhaufen, hier wurde wohl vergessen, weiterzubauen. Nach noch mehr Höhenmetern kam ein großes Abbaugebiet, vermutlich eine Kupfermine. Die anschliessende Abfahrt machte dank wieder guter Straßen besonders Spaß. Nach 95 Kilometern traf meine Wüstenstraße wieder auf eine größere Straße. Mein Plan war, von hier aus Richtung Yazd zu trampen, wo die drei anderen schon sehnsüchtig auf mich warten. Aber er wurde schon langsam Abend und es war kein einziges Auto mehr auf der Straße. Auf Zelten hatte ich mangels Vorräten auch keine richtige Lust, deshalb fuhr ich noch 20 Kilometer weiter bis in den kleinen, aber schönen Ort Nodoushan. Google kannte dort sogar ein Gasthaus, das war aber eindeutig verlassen. Die Menschen im Iran sind zum Glück wahnsinnig hilfsbereit. Es reichte, einen Kioskbesitzer nach der verlassenen Unterkunft zu fragen. Einen Anruf und fünf Minuten später stand ein netter Herr vorm Laden, der mich zu seinem Hotel führte. Es stellte sich als die zum Hotel umgebaute Festung des Ortes heraus, in der ich für 6 Dollar inkl. Frühstück unterkam. Das war unerwartet! Die beiden einzigen Gäste abgesehen von mir waren Geologen, die dort für ein paar Wochen unterkommen und in der Gegend nach Eisenvorkommen suchen. Nach ein paar Tassen Tee und einer Dusche fiel ich zufrieden ins Bett. 

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