Veröffentlicht: 25.05.2022
Bei strahlendem Sonnenschein ging unsere Tour Richtung Norden los. Aman machte sich darüber lustig, dass ich Sonnencreme brauche. Bei unserer ersten Pause probierten wir ein Getränk, das ich nicht unbedingt nochmal brauche: Kumys, vergorene Stutenmilch, mit nicht identifizierbaren schwarzen Stückchen drin (Gewürze?). Das Getränk wurde als Joghurt mit Bier beschrieben, das trifft es ganz gut. Wir teilten uns einen ganzen Liter davon, interessanterweise schien ich es besser zu vertragen als Aman. Muss trotzdem nicht nochmal sein! Die nächste Pause machten wir in Uzgen, wo wir tatsächlich ein paar Touristen (und einen Partybus) sahen. In Kirgistan teilt man sich die Straße mit Herden von Schafen, Kühen und Pferden, was auch immer wieder amüsant ist, man sollte aber nicht in Eile sein. Am späten Nachmittag kamen wir in Jalal-Abad an, wollten hier aber noch nicht übernachten, sondern lieber etwas weiter nördlich zelten. Jalal-Abad war aber unsere Anlaufstelle, um Auskunft über die Straßenverhältnisse zu erhalten. Viele Pässe sind in Kirgistan bis zum Sommer gesperrt, weil niemand Lust hat, die Straßen zu räumen. Zwischen Jalal-Abad und Kazarman gibt es eine alte Straße und eine neue Straße, die Google noch nicht kennt. Nachdem wir vier Menschen nach den Straßen fragten, erhielten wir fünf verschiedene Meinungen. Von "wegen Schnee gesperrt" über "nur für Lkw gesperrt" bis hin zu "beide Straßen auf jeden Fall befahrbar" war alles dabei. Wir beschlossen also, erstmal weiter nach Norden zu fahren und lieber die Einheimischen zu fragen, die in der Nähe des Passes wohnen. Die müssten es ja schließlich wissen. Wir schlugen unsere Zelte in der Nähe eines Ackersbauf und wurden natürlich gesehen. Es schien sich aber niemand ans uns zu stören und wir wurden zum Glück in Ruhe gelassen. Abends wurde wieder gekocht, und Tee musste natürlich auch sein.