Veröffentlicht: 23.07.2021
Was für ein Start in den Tag
Erst konnte ich nicht einschlafen, weil ich mir Sorgen gemacht habe, ich könnte verschlafen.... also lag ich herum. Gegen 2 Uhr wurde ich langsam ruhiger und müde. Doch dann ging es im Hostel los. Die Partygänger kamen zurück und meinten, sie könnten in den Gängen einfach weiter lustig sein. Gegen 3 Uhr wurde es so heftig, dass ich kurz mal vor die Türe gehen musste und nachfragen was das eigentlich soll. Dann war Ruhe. Für ungefähr 30 Minuten....! Ich war hell wach. Also lag ich herum. Gegen 4 Uhr kam dann meine Zimmer-Kollegin nach Hause und um 5.30 Uhr musste ich aufstehen. = Keine Minute geschlafen diese Nacht! Bingo.
Um 5.50 Uhr sollte mich der Bus vor dem Hostel abholen. 6.05 habe ich mir gedacht, ich warte noch 5 Minuten dann rufe ich an. Doch der Minibus kam soeben um die Kurve gebogen. Soweit also alles okay. Dann ging es in nur 1 Stunde nach Rethimno wo sich vor dem Checkin-Schalter schon eine lange Schlage bildete. Nach griechischer Art wurden die Leute zugeteilt. Was einigen Touristen nicht sonderlich Spass machte. Smile. Für mich war dies nichts Neues und somit konnte ich damit locker umgehen. Danach durch den Ticket-Check, dann durch den Covid-Check und dann an Board. Dort ging es gleich weiter mit nochmaligem Ticket-Check und dann dem Temperatur-Check. Sodeli, das war ja ein Klacks! Smile
Im Innern des Katamarans waren es gefühlte 15 Grad kalt. Alle deckten sich zu oder, so wie ich die nix dabei hatte zum Überziehen, froren die ganzen 2.5 Stunden Überfahrt vor sich hin. Ich verbrachte die Zeit mit Musik hören und Majong spielen. Das Meer war sehr ruhig und die Fahrt entsprechend angenehm.
Kaum öffneten sich die grossen Zufahrtstore nach hinten, wurden wir von einer Hitzewelle erwartet. Uff. Was für ein Temperaturunterschied!! Da wird es einem ja fast schummrig vor den Augen. Doch gleich war schon wieder Kühlschrank in der Gestalt eines Busses angesagt. Ich hatte den Bus Nr. 14 mit der englischen Reiseleitung zugeteilt bekommen. Macht ja nix, ich verstehe ja ein Bitzeli Englisch. Aber, da waren auch Franzosen. Und die verstanden gar nichts. Und schon gar nicht, weshalb man sie nicht im französischen Bus eingeteilt hatte. Denn diese Möglichkeit haben sie am Ende der Fahrt erfahren und waren entsprechend sauer. Aber hey, da das Mikrofon unseres Busses nicht richtig funktioniere und die undeutliche Aussprache des Reiseleiters plus die Maske die der Arme auch noch tragen musste nicht gerade zur besseren Tonqualität beigetragen haben, waren die ganzen Infos eh nur ein unverständliches Genuschel. Die Franzosen haben also nicht wirklich viel verpasst.
Die Fahrt nach Oia (Ia, wie die Griechen sagen) kam mir so bekannt vor. Es fühlte sich an, als wäre ich gerade erst hier in den Ferien gewesen und nicht vor fast 3 Jahren schon. Einiges ist gewachsen und doch konnte ich erstaunlich viele Sachen wieder erkennen.
Im schönen Oia angekommen versuchte der Reiseleiter den unruhigen Haufen zu koordinieren. Nicht gerade sehr professionnel bemühte er sich rauszufinden, wer denn nach dem 1.5 stündigen Aufenthalt entweder A (Fahrt nach Fira und dort ca. 3.5 Std. Aufenthalt) oder B (Fahrt nach Fira mit 1 stündigem Aufenthalt und dann Badehalt in der Bucht mit dem schwarzen Sand) oder C (Fahrt zum Hafen und dann die Tour zum Vulkan mit Badestopp) machen wollte. Ein Chaos aus Menschen die schlecht bis gar nicht Englisch sprachen und solchen, die die Sprache zwar verstanden haben, aber trotzdem nicht begriffen hatten was sie jetzt machen mussten. Da ich auch noch einen Spezialwunsch hatte, war ich in der Nähe des Reiseleiters und somit mitten drin. Am Übersetzen und mithelfen Erklären. Was auch sonst! Daniela ist halt Daniela! Smile
Ich informierte den Reiseleiter, dass ich keine der 3 Varianten machen, sondern hier in Oia bleiben und erst wieder in Fira zur Gruppe stossen werde. Erst war er etwas erstaunt. Als ich ihm aber gesagt habe dass ich Santorini gut kenne und ich wisse wo der öffentliche Bus verkehrt, war es für ihn endaxi (okay). Und schwupps hatte ich als einzige unseres Busses ganze 4 Stunden Aufenthalt im schönsten Ort Santorini's. Juhuiiiii!
Und die habe ich jede Minute genossen. Ein unglaublich atemberaubender Ort. Mir geht hier das Herz und die Seele auf.
Ich schätze, dass 90% aller Shops immer noch gleich sind wie damals. Aber es hat doch ein paar neue Gebäude gegeben, in denen sich noble Boutiquen oder Bars/Hotels eingemietet haben. Auch hier geht alles Richtung Wachstum. Die zahlreichen Souvenirshops sind ja so was von auf Massentourismus getrimmt. Die meisten Sachen werden in Asien hergestellt. Eigentlich schade. Doch für das wachsame Auge hat es auch immer noch ein paar tolle Shops mit handgemachten, einmaligen, griechischen Waren. In denen habe ich mich rumgetummelt. An zwei kann ich mich sehr genau erinnern, weil ich schon damals dort gestöbert oder sogar eingekauft habe. Das Geschäft mit den handgemachten Puppen in Feen-Gestalt (umglaublich liebevoll hergestellt) und das Geschäft mit dem speziellen Schmuck und den Keramikarbeiten (der Perlenring gehört immer noch zu meinen Lieblingsstücken und das Keramikbild hängt in meiner Wohnung).
Dieses Mal habe ich einen ganz speziellen und ziemlich versteckten Handwerksladen gefunden. 'Steps to Art'. Dort werden Bilder und Schmuck aus alten Armbanduhren und Sand von Santorini hergestellt. Der Künstler ist mega nett und hatte eine riesige Freude, dass ich mich so für seine Arbeiten interessiert habe.
Da es heute sehr wenig Wind hatte, war es extrem heiss und das Tragen der Maske wurde noch zusätzlich mühsam. Ich muss sagen, dass sich alle Shops daran halten und einem sogar ansprechen, wenn man die Maske nicht trägt. Und viele Touristen tragen die Maske. Einige sogar ausserhalb.
Die Stunden vergingen wie im Flug und um 15.30 Uhr habe ich mir einen der letzten Plätze auf dem Bus nach Fira geschnappt. Dort kam ich pünktlich an, fand meinen Bus Nr. 14 wieder. Eigentlich soweit alles gut. Fast..... 20 Meter vor dem Bus musste ich eine Strasse überqueren. Und dort hatte der Boden eine Erhöhung. Ich hatte zwar tiefe Schuhe an und trotzem bin ich mit dem rechten Fuss abgeknackt. Aua! ((Und gleich konnte ich mich daran erinnern, dass mir schon damals das Gleiche ein paar Mal passiert ist. Hier hat es immer wieder solche Rinnen im Boden und Erhöhungen!)). Auf dem Boot habe ich den Zehen an die kalte Sitzhalterung der vorderen Sitzreihe gehalten. So ging es mit dem Schmerz. (In Chania werde ich dann in der Nachbarschaft gleich in die Apotheke gehen um mir eine kühlende Salbe zu holen.)
Die Rückfahrt war das Gegenteil von der Hinfahrt. Es war mega heiss! Die Klimaanlage war ausgeschaltet. Ein Tourist hat sich beschwert und so konnte ich hören, das der Grund dafür war, dass die hinteren Türen zum kleinen Aussendeck offen waren und deshalb nicht gleichzeitig die Klimaanlage laufen könne. Bingo. Die Leute wurden unruhig und die Kinder quängelten. Mir lief der Schweiss runter. Unangenehm! Nach ca. der halben Fahrzeit wurde es plötzlich kühl und die Mitfahrer haben applaudiert!
Um 20 Uhr Ankunft in Rethimno. Gerade rechtzeitig für den Sonnenuntergang. Dann Fahrt zurück bis ins Hostel. Mit Hindernissen. Kurz vor dem Hostel musste der Busfahrer anhalten und somit den ganzen Verkehr blockieren. Er hatte sich verkeilt zwischen den überall falsch parkierten Autos im Kreisel selber und den zu ungenau parkierten Motorrädern vor der Taverne. Also haben 4 Männer die Motorräder angehoben und verschoben. Dann ging es zum Glück weiter.
Die Pharmacie hatte bereits geschlossen und der Supermarkt auch schon. Also keine Salbe und kein Essen. Dabei hatte ich schon auf dem Katamaran Hunger! Und der Fuss tat weh. Und ich war sooo unendlich müde..... Pha! Zumindest hatte es im Hostel noch Sandwiches. Juhui!!!! Die 2 getoasteten Sandwiches mit Schinken kosteten 4.50 Euro zusammen. Genauso viel wie 1 Mini-Frapé auf Oia!
Jetzt Duschen und dann Schlafen!