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Lake Taihu

Veröffentlicht: 25.05.2017

Nach dem kühleren Tag gestern war es heute schon wieder deutlich wärmer. Heute stand eine Fahrt zum Lake Taihu auf dem Programm. In Deutschland eher unbekannt, ist er doch rund fünfmal größer als der Bodensee und mehr als doppelt so groß wie das Ijsselmeer. Um ihn einmal mit dem Auto zu umrunden benötigt man etwa drei Tage.

Die am See liegenden Landstriche sind sehr fruchtbar. Es wird der zweitberühmteste grüne Tee Chinas angebaut und viele weitere landwirtschaftliche Produkte. Rund um das Jahr wird geerntet und dazu kommt noch die Fischzucht, die für die Landwirte weitere Erträge abwirft. Die Landwirte sind entsprechend wohlhabend und die Häuser in den Dörfern am See sind groß und sehr ansehnlich.

Aktuell ist Saison für eine Frucht namens Loquat (Japanische Wollmispel). Das sind sehr gut schmeckende gelbe Früchte die hier am Straßenrand in unfassbaren Massen angeboten und gekauft werden. Kilometer um Kilometer fährt man an kleinen Wagen vorbei, die die Früchte anbieten.

Erste Station war die "Carving Mansion". Dieses Gebäude wurde vor etwa 300 Jahren errichtet. Es ist ein Beispiel für die Schnitzkunst, für die die Gegend berühmt ist. Die Kulturrevulotion überstand das Gebäude unbeschadet, da damals der Lake Taihu noch sehr abgelegen war und die Revolutionäre nicht bis hier hinkamen.

Alle Holzgegenstände im Haus sind aufwändig geschnitzt. es muss hunderte von Kunsthandwerker gegeben haben, um das Gebäude so auszustatten.

Der erste Besitzer war ein berühmter Gelehrter. Zu Zeiten des Kaisers fand jedes Jahr ein Wettbewerb des Wissens statt. Der Sieger wurde hoch ausgezeichnet und durfte den Kaiser beraten. Dafür erhielt er ein Vermögen. Diese Gelehrten sind heute noch hoch geachtet in China.

Die nächste Station war mal wieder das Mittagessen. Diesmal gab es frischen Fisch. Den konnte man zunächst noch im Becken schwimmen sehen, bevor er für unser Mittagessen das Zeitliche segnete. Es schmeckte entsprechend vorzüglich. Als Beilagen gab es Wasserkastanien und weitere Pflanzen aus dem See. Alles sehr gut.

Anschließend besuchten wir ein buddhistisches Kloster, die "Taiping Nunnery". Dies war der bis dahin schönste Platz in China. Der Temple liegt inmitten kleiner Berge und ist unglaublich ruhig. Durch einen leichten Wind ist die Temperatur sehr angenehm und die gesamte Atmosphäre ist wirklich toll.

Da uns das Kloster sehr gefiel, blieben wir recht lange dort und genossen die positive Atmosphäre. Auf dem Gelände ist auch noch ein Teehaus und in einem Bereich ist ein Bildhauer tätig. Er erschafft Skulpturen aus nicht gebranntem aber gehärtetem Ton. Dieses Material bearbeitet er mit Hammer und Meißel wie ein Bildhauer.
Diese Art der Tonbearbeitung entspricht auch der Tradition des Klosters. Die Buddhas wurden ebenfalls aus gehärtetem Ton hergestellt und sehen auch nach 1.000 Jahren noch gut aus.
Es gab noch einige schöne Ecken im Kloster, so dass die Zeit leider sehr schnell vorbeiging und wir uns wieder auf den Weg nach Suzhou machen mussten, da wir Abends zu einem offiziellen Dinner eingeladen waren. Daher hier noch ein paar Impressionen.
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