18273km
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Auf den Spuren von Peter Jackson

Veröffentlicht: 01.07.2018

Jeder richtige Fan von Peter Jacksons Meisterwerk „der Herr der Ringe“ weiß, in Neuseeland lässt sich an fast jeder Stelle einer der zahlreichen Drehorte von vor über 15 Jahren finden. Viele dieser Stellen sind öffentlich zugänglich und können ganz leicht mittels einer kurzen bis mittellangen Wanderung erreicht werden. Vieles erkennt man aber auch nur wieder, wenn man weiß, was man gerade eigentlich vor sich hat. Doch es gibt einen Ort, der lässt einen sofort fühlen, als wäre man direkt mitten drin und Teil dieses fantastischen Epos. Ich rede natürlich von Hobbingen, oder auch Hobbiton auf Englisch. Mitten auf der Nordinsel Neuseelands kann jeder der will (und keinen kleinen großen Obolus dabei hat) 44 vollständig erhaltene, originale Hobbithöhlen bewundern. Na gut, nicht ganz vollständig, da es sich bei dieser Filmkulisse nur um das Außenset für die Herr der Ringe und Hobbit Filme handelt. Aber dennoch konnten wir es kaum abwarten diese mit eigenen Augen zu sehen.

Zur Auswahl standen zwei Arten von Tour: eine geführte kurze Tour den Tag über und eine Dinner-Banquet-Tour am Abend. Letztere startet zu dieser Jahreszeit um 16 Uhr und beinhaltet eine Tour über das Filmset mit Erklärungen und einem anschließenden Dinner. Lange haben wir überlegt, welche von den beiden Touren wir machen sollten, da die Preise es schon ziemlich in sich hatten, aber da ein Besuch von Hobbiton auf Chantalls Bucketliste ziemlich weit vorne steht, setzte recht fix eine „wenn schon denn schon“-Mentalität bei uns ein. Wann würden wir auch so schnell wieder herkommen? Also gesagt, gebucht und schon waren wir auf dem Weg in das kleine Städtchen Matamata, in dessen Nähe das Filmset steht.

Pünktlich über eine Stunde früher waren wir dann am Startpunkt der Tour und hatten noch genügend Zeit ausführlich den Giftshop zu besuchen und das gute Wetter und vor allem die sich uns bietende Aussicht zu genießen. Das dort vorhandene Café hat uns zwar ziemlich angelächelt, da wir den Tag über extra wenig gegessen hatten, aber die Warnung des Ticketverteilers „Whatever you do, don’t eat anything!“ hielt uns dann doch von einem leckeren Hobbitmuffin ab.

Dann, um Punkt 16 Uhr ging es los. Die gesamte Gruppe bestand sicherlich aus so ca. 40 Leuten, die nun in einen, in Hobbitgrün dekorierten, Bus geleitet wurden. Dort wurden wir von einem der Guides für den Abend begrüßt. In dickem neuseeländischen Akzent und einem mindestens britischem Humor erzählte er uns bereits die ersten Fakten zu dem Filmset. Ursprünglich sollten die Hobbithöhlen nach dem Dreh der Herr der Ringe Filme gar nicht stehen bleiben und in der Gegend wusste eigentlich auch keiner, dass dort die Hobbiton Szenen gedreht wurden. Das konnten die Macher des Filmes allerdings nur so lange verheimlichen, bis die Filme in dem kleinen Städtchen Matamata im Kino liefen und Ortsansässige das Land eines dort bekannten Farmers erkannten. Daraufhin wollten viele die Hobbithöhlen sehen, allerdings waren nur noch Reste vorhanden, die, Dank des Wetters, nicht mehr abgebaut werden konnten und für die Schlechtwetterperiode noch stehen bleiben sollten. Diese Höhlen bestanden nämlich nur aus typischen Filmbaumaterialien. Nach kurzen Gesprächen mit den Produzenten durften diese verbleibenden Höhlen später dann gezeigt werden und so begannen die Führungen. Diese Führungen waren so erfolgreich, dass bereits während der Produktion der Hobbitfilme viele Jahre später alle 44 Höhlen aus dauerhaften Materialien gebaut wurden und diese kann man nun bewundern.

Der Bus brauchte ca. 10 Minuten und dann standen wir auch schon fast mitten in Hobbiton. Unsere Gruppe wurde aber zunächst einmal aufgeteilt und los ging’s. Besonders toll an der Abendtour ist, dass alle anderen Tagesgruppen schon lange wieder weg sind und unsere zwei kleinen Grüppchen somit das ganze Gebiet nur für uns hatten. Wir wurden von unserem Guide an den verschiedenen kleinen und großen Höhlen vorbeigeführt und es gab mehr als genug Fotostops. Bereits am Anfang wurden wir auf die Hauptattraktion, Beutelsend in dem Bilbo und Frodo wohnten, aufmerksam gemacht. Diese Höhle liegt unverkennbar ganz oben auf dem höchsten Punkt und über dieser Höhle der riesige im Film sehr markante Baum. Dieser, so unser Guide, sei komplett als Stahl gemacht und tatsächlich, bei genauerem Hinschauen bewegten sich die „Blätter“ kaum. Langsam und an vielen tollen Hobbithöhlen vorbei (man sehe sich die tollen Fotos an) stiegen wir immer höher, bis wir endlich vor Beutelsend standen und einen genialen Ausblick über ganz Hobbiton im Dämmerlicht hatte. Einfach einmalig!

Vorbei an dem berühmten Festplatz und vielen kleinen detailliert dekorierten Höhlen und ging es für uns dann langsam in Richtung Green Dragon. Kenner der Filme wissen: Im Green Dragon gibts neben viel zu Essen auch viel zu Trinken! Ausgehungert und voller Vorfreude standen wir schließlich vor der Taverne und wurden gefragt was wir gerne trinken würden. Bier, Met oder Wein? Ach, warum nicht alles. Eng um den offenen Kamin herumgekuschelt (ja, es war ein kleines bisschen kalt), genossen wir dann unsere Getränke, während einen Raum weiter die Vorbereitungen für unser Bankett in die letzte Phase gingen. Und dann hieß es „Vorhang auf“ und wir konnten den Festsaal betreten. Uns erwartete ein Fest für richtige Hobbits. An langen Tafeln erwarteten uns Kartoffeln, Eisbein, Knödel, Wildragout, Würstchen, Süßkartoffelbrei, Käse, ein gebratenes Hähnchen und noch vieles mehr. Alles war schön dekoriert und mit stilechten Holzlöffeln und langen Messern versehen. Das Fest konnte also beginnen! Eine gute Stunde haben wir uns so den Magen vollgeschlagen wie schon seit Tagen nicht mehr. Dazu gab es neuseeländischen Wein und noch mehr Bier. Und gerade als wir dachten, mehr geht nicht, kam der Nachtisch herein. Jetzt musste der Dessertmagen her. Es gab Himbeertörtchen, Käsekuchen, Käse und Cracker und und und. Es war einfach köstlich! Unterhalten wurden wir währenddessen durch die Guides und die Kellner, die witzige und interessante Geschichten zu dem Green Dragon zum Besten gaben. Zum Schluss gab es sogar ein kleines Tänzchen unserer Gastgeber.

Als dann alle zum Platzen voll und glücklich waren, ging es wieder zurück. Hierfür wurden uns, da es mittlerweile stockdunkel war, Lampen im Hobbitstil gegeben. Unser kleiner Laternenzug machte sich also auf den Weg zurück zu den Bussen, aber natürlich nicht, ohne noch ein paar mehr Fotostops zu machen und noch ein paar Anekdoten unseres Guides zu lauschen.

Den gelungenen Abend haben wir dann zu zweit in unserem Auto Revue passieren lassen, in dem wir die Nacht auf dem Parkplatz von Hobbiton schlafen konnten. Das kann jeder machen, der diese Tour am Abend gebucht hatte.

Insgesamt war das ein wirklich tolles Erlebnis und wir würden immer wieder die selbe Wahl treffen. Einziges Manko im Winter ist tatsächlich die Kälte hier. Der Kamin im Festsaal des Green Dragon schien nicht zu funktionieren und so wurde uns abseits des Feuers im Empfangsraum doch irgendwann kalt. Auch das Essen musste schnell verspleißt werden, aber lange hatte das bei uns eh nicht überlebt ;) Wir würden es aber wirklich herzlich jedem weiterempfehlen, der schon immer einmal wie ein Hobbit Speisen wollte!

Viele Grüße Tally und Tobi

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