Veröffentlicht: 26.02.2018
Ein neuseeländisches “Heya“ an unsere Bloggemeinde. Langsam geht es für uns auf die Zielgerade unserer “Auszeit“. Mit der Idee der Auszüge aus unseren Tagebüchern und Fotos unserer Erlebnisse vom 17.- 24.02.18 (Queenstown nach Te Anau) möchten wir Euch erneut zum Neugierigsein einladen.
Viel Spass mit der nachfolgenden Bettlektüre wünschen
Die Koewis
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Susi:
17.02.2018 (Tag 110)
Walk Routeburn-Track 32 km
“Wir planen von Queenstown aus über den Routeburntrack und Greenstonetrack auf den Te Araroa zu stoßen. Der Routeburntrack ist einer der bekanntesten Great Walks. Er ist 32 km lang, für Wanderer werden 2-3 Tage veranschlagt, die Übernachtungen in den Hütten müssen vorgebucht werden. Da diese schon Wochen vorher ausgebucht sind, wollen wir den Track an einem Tag laufen.
Wir werden von einem Shuttle zum Start (Routeburn Shelter) gebracht. Es regnet Bindfäden. Egal, die Natur in Neuseeland ist immer schön 😂. 10:00 Uhr Start, 10:30 Uhr erste Sonne. Herrlich werden die Berge/Felsen mitsamt Wasserfällen angestrahlt. Und so geht es weiter, der Track hat seinen Namen als einer der schönsten der Welt verdient. Alpines Gelände, riesige Wasserfälle, schroffe Felsen, Lakes. Durch den Regen der letzten Tage sind die Wasserfälle spektakulär. Leider haben wir nicht genügend Zeit, um alles in Ruhe bestaunen zu können. Der Weg ist alles andere als ein “Highway“ und verlangt für 32 km ein ordentliches Durchschnittstempo. Wir sind mit Essen schwer beladen, da es der erste von sechs Wandertagen ist. Andreas trägt noch das Zelt, es fällt ihm daher schwer und er kann die Schönheit des Weges nicht so genießen wie ich. Aber wir müssen uns durchkämpfen, der Campingplatz ist noch weit. Die Stunden verrinnen. In den Hütten aalen sich die Walker mit gebuchter Übernachtung, aber für uns gehts immer weiter. Berechnete Ankunftszeit 20:00 Uhr. Wir rennen und rennen, beeindruckender Wasserfall, wir müssen drunter durch, pitschemadennaß😁. Die Sonne verschwindet hinter den Bergen, ich schiebe etwas Panik, ob wir noch vor dem Dunkelwerden ankommen. Solange waren wir noch nie unterwegs. Endlich erreichen wir die letzte Hütte auf dem Bezahltrack (man darf hier auch nicht campen ohne Vorbuchung). Dann wechseln wir auf den Greenstonetrack, auf dem uns ein freier Campingplatz erwartet. Und das Hinweisschild sagt - noch 20 min bis zum Campsite. Wir mobilisieren noch einmal alle Kräfte und sind 20:30 Uhr am Campingplatz, ganz allein, die Bergspitzen goldfarben angehaucht. Die Kraft reicht noch zum Zeltaufbau, kalte Nudeln vom Vortag und eine kleine Flasche Rotwein, wir brauchen nichts weiter, um happy zu sein. Kurz vorm Dunkelwerden noch Stimmen, ein weiteres Paar. Wir schauen aber nicht nochmal raus - schlafen!“
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Andreas:
22.02.2018 (Tag 115) -
TeAraroa Walk 15 km
“Von der Kiwiburn Hut nach Te Anau
.....Ergänzend zu gestern Abend noch die Info, dass unsere TA-Walker Gruppe um eine Kiwi Familie mit zwei kleinen Kiwis (2 und 4 Jahre) größer geworden ist. Es war ein herrlicher Trubel. Echte Hüttenatmosphäre und sehr gemütlich.
So, heute verlassen wir wahrscheinlich für immer die tieferen Wälder Neuseelands. Ein bißchen Wehmut ist schon dabei. Nach 4 km erreichten wir die Straße (eher Schotterweg) Richtung Te Anau. Eine Swingbridge aus dem Wald bildete den “grünen Abschluss“. Ab hier hieß es: Daumen raus und hoffen. Bis Te Anau sind es noch 55 km. Das Wetter war schön und wir liefen und liefen. Leider kamen uns nur Autos entgegen. Es war echt wenig los auf der Straße. Zwischendurch hielt mal ein Van und erkundigte sich nach uns. Echt netter Smalltalk. So sind sie die Kiwi's. Und wir bekamen für den Weg noch 2 Riegel geschenkt. Lecker !! Nach 11 km wandern auf der Straße riefen wir eine Pause aus. Kaum gesetzt, kam tatsächlich ein Auto in unsere Richtung und hielt. Zwei junge Engländer auf Weltreise kamen gerade vom Campsite Lake Mavora (dort hatten wir während des Zyklons Gita eine etwas unruhige Nacht😯😁). Wir haben unseren “Lift“ in Richtung Te Anau, denn die Briten wollten an der Highway- Kreuzung nach Te Anau woanders hin. Aber egal, die nächsten 15 km geht es zügig voran. Nach ca. 3 km dann auf einmal 2 US- Boys (Graham und Steve) an der Strasse. Sie hatten den Weg durch den Fluss gewählt und hatten somit einen leichten Vorsprung. Jetzt aber nicht mehr😉. Es waren die Beiden von der Kiwiburn Hut letzte Nacht. Sehr sympathisch. Auf alles, was gesagt wird, antwortet Graham: “ Exactly or absolutly“. Natürlich mit dem typisch amerikanischen Slang. Wir fragten die jungen Engländer, ob wir die Beiden noch mit einpacken können. Machen wir, sagten sie. Echt cool. Ein großes “Hallo“ auf der Straße. Die US Boys:“Ey, the Germans “😁 Auf einmal waren wir zu sechst im Auto. Supi eng, denn die Briten haben dort geschlafen. Es war so gemütlich und lustig. Anschnallen ? Quatsch, geht nicht. Hichhike vom Feinsten !😁 Und dann sagten die Engländer plötzlich: “Wir fahren Euch nach Te Anau“ Hammer !!! Umweg für die Beiden - > 60km !! Nur für uns. 12.30 Uhr ließen sie uns in Te Anau raus. Wir waren einfach nur happy. Fünf Tage Erholung hier. Und der Ort echt schön und am See gelegen. Wir verabschiedeten uns alle herzlich und jeder ging seiner Wege. 13 Uhr kamen wir am Lake View Holiday Park an. Unser Zimmer war leider noch nicht fertig. Okay, Rucksäcke da gelassen und ab ins Village. Wir haben lecker Chicken Wings gegessen und ein Bierchen/Weinchen getrunken. Was für ein Genuß nach Tagen des “Outdoorfoods“☺. Susi ist dann schon zurück zum Einchecken und ich bin noch einkaufen gegangen. Wir haben ein schönes Zimmer. Der restliche Tag war Zeit des Ankommens. “
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In Te Anau haben wir uns richtig touristische Dinge vorgenommen, u. a. den Besuch des Milford Sounds. Hier noch kurz ein paar Eindrücke.
Den Milford-Sound erreichten wir mit einem Kleinbus, netter Guide, viele Zwischenstopps in atemberaubender Natur (u. a. Mirrorlake) und angenehm kleine Reisegruppe. Das Schiff war recht groß, aber nicht zu voll. Es gab ein leckeres Buffett, für unsere Mägen wie Weihnachten und Ostern zusammen. Das Boot setzte sich in Bewegung und für die nächsten 90 Minuten tauchten wir ein in eines der schönsten Naturerlebnisse Neuseelands. Es war toll durch die Berge Richtung Tasman Sea zu schippern, wir sahen Wasserfälle, Seelöwen, ja sogar einen Pinguin - wunderschön. Auch Andreas wurde zur Attraktion, eine Chinesin wollte sich unbedingt mit ihm fotografieren lassen👍. Am Nachmittag erreichten wir sehr glücklich unser Quartier. Kleine Anekdote: beim Fotografieren ging unsere Trinkflasche über Bord. Statt im Wasser landete sie zum Glück im Rettungsboot (dafür ist es ja da 😌). Nach Ankunft erhielten wir die Flasche zurück. Es war ein wunderschöner Tag!