Haea Northland - Kia Ora Coromandel

Die Zeit verfliegt, es ist unglaublich! Am Sonntag feiert ihr 1. Advent. Offensichtlich ist es ganz schön kalt und ungemütlich daheim, daher versuchen wir mal mit ein paar sonnigen Berichten das Wochenende einzustimmen.

Mit unserem letzten Bericht endete unsere erste Etappe des Abenteuers im wunderschönen Northland. Mit einem weinenden Auge verließen wir zunächst den Te Araroa Trail, um ein neues Ziel, die Coromandel-Halbinsel in der Nähe Aucklands zu besuchen. Das nördlichste Fleckchen NZ hatte es uns besonders wegen seiner rauen Schale (Natur) und dem weichen Kern (toller Menschenschlag) angetan. Da wir aber möglichst viel sehen wollen und die Zeit knapp bemessen ist, fuhren wir nach unserer letzten Wanderetappe (26 km) von Ngunguru nach Whangarei und von dort mit dem Bus zurück nach Auckland. Von Auckland brachte uns eine Fähre nach Coromandel-Town. Wir freuten uns auch schon riesig, denn die Region ist für ihre Schönheit berühmt und uns erwartete eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit bei Diana und Mike (wir berichteten)😁.

Die Fährüberfahrt war mal eine Abwechslung zum Wandern, Wald und Strand und nach zwei Stunden kamen wir in Coromandel-Town an. Zeltplatz in der Nähe und beste Bedingungen für einen Ausflug zum bekannten Hot-Water-Beach und der Cathedral Cove. Da dies nicht zu erlaufen war, buchten wir einen Trip. Die Flut war am kommenden Tag etwas ungünstig, somit mussten wir noch einen Tag warten. Diesen nutzten wir, um mit völlig abgeklapperten Mountainbikes und unpassenden Helmen einen Ausflug auf der historischen Road 309 (Ziel: Wasserfall) zu unternehmen. Da historische Straßen in der Regel keinen Asphalt haben und Kiwis sowie Touristen dennoch neuzeitliche Geschwindigkeiten fahren, schluckten wir viel Staub und schoben das Rad teilweise bergan😌. Trotzdem kamen wir am Wasserfall und letztlich in einem leckeren Muschelrestaurant an, prima Tag! 

Kommen wir nun noch einmal zur Flut. Diese gibt es in NZ ca. zweimal täglich. Die Zeiten sind immer sehr unterschiedlich, daher wurde unser geplanter Ausflug ja um einen Tag verschoben. Jedoch hieß es 6:30 Uhr Abholung, um rechtzeitig am Hot-Water-Beach zu sein. Das hieß weiterhin 5:15 Uhr aufstehen, da Rucksackpacken, Zeltabbau, Hygiene und Medikamenteneinnahme bei älteren Menschen wie uns etwas dauert. Wir waren pünktlich und ab ging die Fahrt mit weiteren 5 übermüdeten Deutschen (nicht älter als 30 Jahre und ziemlich wortkarg) zum Hot-Water-Beach.

Da sich NZ tektonisch auf einem sehr aktiven Teil der Erde befindet sind Erdbeben und vulkanische Aktivitäten an der Tagesordnung. Der Beach befindet sich direkt über einer unterirdischen Thermalquelle. Bei Ebbe schaufelt man in den Sand kleine Pools und diese füllen sich mit heißem Wasser, in dem man dann badet. Und genau das haben wir gemacht! Teilweise war das Wasser so heiß, daß man sich die Füße verbrannt hat. Leider war die Aufenthaltsdauer beschränkt und wir mussten nach 1,5 h schon wieder weiter zur Cathedrals Cove, eine außergewöhnliche Gesteinsformation und Anziehungspunkt vieler Touristen. Und das ist dann auch die Kehrseite der Medaille. Während wir sonst immer unser Ding machen konnten, waren wir hier von der Gruppe abhängig. Du kannst Dir die Zeit nicht selbst einteilen, Touristenmagnete sind menschenüberfüllt und der Genuß bleibt etwas auf der Strecke. Trotzdem hat es sich gelohnt und wir kehren im Dezember ja auch wieder auf unsere einsamen Trails zurück.

Und das absolute Highlight erwartete uns noch. Bereits am Tag unserer Radtour hatten wir Diana angerufen. Wir hatten sie und ihren Mann Mike (beide ca. 70 Jahre) an einem Strand einer unserer Wandertouren getroffen. Sie waren sehr interessiert an uns, an Deutschland usw., und schon nach unserer Verabschiedung, wir waren schon am weitergehen, hielten die beiden mit dem Auto an, Diana sprang heraus und gab uns ihre Telefonnummer. Sie hätten ein Ferienhaus auf Coromandel und wenn wir dahin kämen, sollen wir anrufen, um dort zu übernachten. Das haben wir dann auch gemacht😉. Ohne Probleme erklärte Diana wo der Schlüssel ist, benannte den Alarmcode und sagte uns genau, wie wir uns verhalten sollen. Und während ich diese Zeilen schreibe, sitzen wir nach zwei “Knallertagen“ unter dem Motto “Sommer, Sommer du bist schön, Sommer, Sommer baden gehen, Sommer, Sommer wunderbar, Sommer, Sommer trallala!“ im Haus, um morgen die Weiterreise von der Halbinsel über diverse Etappen nach Rotorua fortzusetzen.

Wie immer versuchen wir unsere Eindrücke mit ein paar geeigneten Fotos zu vermitteln. Zum Schluß findet ihr dort noch eine Auswahl an putzigen Vogelmotiven. Die Artenvielfalt ist spektakulär und wir werden jeden Morgen mit lustigem Vogelgezwitscher geweckt. Im Übrigen stehen wir tatsächlich immer schon zwischen 6:00 - 7:00 Uhr auf, denn frei nach dem Motto:

“Des Walkers Nacht beginnt abends um Acht!“

sind wir immer schon so zeitig im Bett, dass wir früh nicht mehr schlafen können😂.

Also wir wünschen Euch ein geruhsames und kuscheliges Adventswochenende. Und an alle Händler, Gastronomen und WE-Arbeiter - haltet durch😘!

Herzlichst Susi und Andreas