Veröffentlicht: 24.01.2018
Früher als gedacht melden wir uns mit neuen Erlebnissen. Für 30 Tage hatten wir uns ja abgemeldet, um 450km von St. Arnaud zum Lake Tekapo nach Süden vorzudringen. Das hat auch ganze 3 Tage geklappt😯. Frohen Mutes sind wir auf den ersten drei Etappen gewalkt. Bei tollem Wetter, wunderschöner Natur, mit witzigen Hüttenaufenthalten (bisschen wie Ferienlager früher😁) und lustigen Wandergesellen aus aller Welt. Am 3. Tag hieß es Anstieg auf 1800m zum Travers Saddle und Abstieg innerhalb von 5km vom Gipfel auf 600m zur nächsten Hütte. Aus der Walkingtour wurde eine Kletterpartie so steil und felsig, immer am Abgrund ohne klare Wegeführung, dass es höchstgefährlich für uns wurde. Aus der Freude der “Gipfelerstürmung“ wurde pure Angst. Für 7h auf 8km (!!) waren wir an unserer Grenze. Angekommen in der nächsten Hut, mussten wir uns erst einmal sammeln. Susi und mich umtrieb nur ein Gedanke: Das brauchen wir so nicht noch einmal und dafür sind wir nicht nach NZ gekommen. Da die ersten 3 Etappen des TA Teil eines fünftägigen Rundweges um St.Arnaud waren, haben wir uns entschieden, den TA zu verlassen und wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Trotz aller Anstrengungen und Gefahrenlage (letzte Woche wurden in der Gegend einige Walker mit dem Hubschrauber vom Berg geholt wg. der Wetterlage) waren es beeindruckende Tage inmitten von einzigartiger Natur, die durch das Wetter letzte Woche (viel Regen) sehr wild war sowohl in dem uns begleitenden River, als auch als Stream auf unseren Wegen. Zwei Wespenstiche und ein lädiertes Schienbein durch Sturz auf steinigem Terrain (Anstoß an Stein) geben den traumhaften Eindrücken eine bleibende Erinnerung. 😯.
Nach fünf Forestetappen zurück in der Zivilisation, haben wir uns erst einmal in einer Lodge eingebucht, um uns neu zu sortieren und haben uns abends nach Tagen kulinarischer Abstinenz eine Pizza mit passendem Getränk😌 gegönnt. Voller Hoffnung, schnell weiter zu kommen, begaben wir uns am nächsten Morgen zum DOC Infocenter. Das Ergebnis ernüchternd. Nach Süden geht gar nichts und nach Norden gern am nächsten Tag. Und jetzt ratet mal wohin. Naaaaaa, richtig. NELSON. Susi und ich haben Nelson mittlerweile zur Maßeinheit erklärt. Ein Nelson = 1Woche.
Da es das Wort “Morgen“ so nur im Spanischen gibt, haben wir uns zum Hitchhiken an die Straße gestellt. Zuerst zwei Stunden Richtung Süden. Nach 30 Autos (29 davon Arbeitswagen und einer hat uns nicht gesehen, weil wir mittlerweile so dünn sind) die Einsicht, in dieser Richtung wird das nix. Also schwupp auf die andere Seite Richtung Nelson und 20 Autos später hielt Tom, ein sehr sympathischer gebürtiger Brite aus Leeds und Lehrer in Nelson, packte uns ein und so kamen wir noch am gleichen Tag voran. Tom war so begeistert von uns, dass er gleich noch eine Stadtrundfahrt in Nelson drangehängt hat.
So, neue Idee: Von Nelson nach Christchurch und von dort mit dem Shuttle nach Boyle, bereits geschicktes Futterpaket abholen (Susi hat dorthin mittlerweile so viele Mails gesendet, dass sie sich mit der Mitarbeiterin bereits angefreundet hat😁). Antwort im Infocenter: “Nach Christchurch gern. Aber erst am Freitag. What
? Today is Monday? Da die Dame am Schalter hoffentlich gerade bei der Einarbeitung war, haben Susi und ich unser eigenes Infocenter aufgemacht. Ergebnis: Von Nelson nach Picton, von Picton nach Christchurch (6Std. Bus) und von dort mit dem Shuttle nach Boyle. Jippie. Morgen (Do.) sind wir da. Und als kleine Orgabelohnung fahren wir am Samstag (27.01.18) mit dem Trans Alpine Express (Zug) von Christchurch (nein, nicht Nelson) zum Arthurs Pass. Hier werden wir 2-3 Tage wandern und dann geht es weiter nach Süden für neue tolle Erlebnisse. Wir werden berichten.
Fazit: Es braucht auch mal einen Stein zum Anstoßen, um zu erkennen, dass man sehr auf sich achten soll !!
Ganz liebe Grüße
Susi und Andreas