zimtschneckenrallye
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Fahrradwerkzeug ungebraucht "mitgeschleppt" - bis heute...

Veröffentlicht: 31.07.2024

"Oh schau, das gelbe Ding am Himmel ist zurück" und das schon morgens um fünf. Na ja übertreiben müssen wir es ja mal nicht mit früh aufstehen. Aber es tut gut zu wissen, dass an unserem "letzten Nordmeertag" die Sonne scheint. Wir fahren nochmal in Lakselv zu Anjas Badestelle von gestern. 17 Grad und Sonnenschein, aber irgendwie hat sich an den 12 Grad Wassertemperatur nicht viel geändert, ist wohl nur im Gehirn wärmer geworden. Peter wagt sich heute auch ins Wasser. 12 Grad sind und bleiben 12 Grad und die Anzahl Sekunden, in denen unser ganzer Körper unter Wasser ist, ist wohl nicht länger. Kein Mensch ist am Fjord und wir geniessen noch mal die Einsamkeit des Fjordes, kochen Kaffee, essen gemütlich Käse, Brot und jede Menge von den leckeren Freia-Schoggi-Cookies. Ja, auch Kekse gibt es von Freia. Der Wind bläst ziemlich stark über den Fjord, wir geniessen das Gefühl auf der Haut, freuen uns, dass wir auf der Weiterfahrt Rückenwind und Sonne haben werden. Hinter uns plötzlich ein Knallgeräusch. Erschrocken schauen wir uns an, keiner traut sich, sich umzudrehen. Wir wissen beide, was das Geräusch zu bedeuten hat. Die Frage ist nur, eines oder beide? Peter springt auf, es war sein Fahrrad, was dem Wind zum Opfer gefallen ist. Kopfhängend begutachtet er den Schaden. Der Lenker ist verdreht und sieht ziemlich anders aus als vorher. Schei... Wir packen zusammen und fahren (Peter irgendwie mit verdrehtem Lenker) zurück in die Stadt. Glück im Unglück! Schalt- und Bremshebel sind nach innen verdreht und er kann alles selbst reparieren und richten. Zum Glück ist nichts am Rahmen kaputtgegangen, die leichten Gravels sind recht empfindlich. Noch schnell einkaufen, Rad bepacken, die nächsten 80 Kilometer gibt's mal wieder keine Lebensmittel zum kaufen. Kurz nach Vier am Nachmittag starten wir mit Rückenwind auf der E6 gen Süden. Die Landschaft ändert sich sehr schnell je weiter wir ins Landesinnere fahren. Verkehr ist mässig. Der freie, unendliche Blick in Meeresnähe wandelt sich in einen dichten Wald aus Birken und Kiefern. Fast 15 Kilometer fahren wir entlang zweier riesiger, aber fast unbewohnter Seen - Nedrevann und Øvrevann. Übergrosse Hinweistafeln warnen uns, dass wir uns in einem militärischen Sperrgebiet befinden, nicht Halten, nicht Campieren, nicht Fotografieren (wenn jetzt ausgerechnet der lang ersehnte Elch kommt?), nicht irgendwas gar nicht machen. Überall sind Kasernen und ab und zu sehen wir seltsame Fahrzeuge. Fühlt sich schon irgendwie speziell an. Die E6 endet in Kirkenes und danach beginnt Russland. Also ja nicht zu weit fahren... Machen wir nicht, wir machen in Skoganvarre am See Schluss für heute nach 45 Kilometern/370 Höhenmeter, geniessen unsere kleine Hütte und sind froh, ist der Umfall vom Morgen recht glimpflich ausgegangen. Das gelbe Ding am Himmel von fünf Uhr morgens ist übrigens immer noch da... 

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