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Eine Panchakarma-Kur

Veröffentlicht: 15.02.2023

….beruhigt den Geist und entgiftet den Körper.

Normalerweise läute ich das Ende des Winters mit einer Fastenwoche ein.

Diesmal habe ich mich für eine Panchakarma-Kur auf Sri Lanka entschieden.

Allen Erkrankungen liegt ja im wesentlichen eine Überlastung des Körpers und/oder der Psyche zugrunde. Diese beruht entweder auf einer Übersäuerung des Körpers, einer Giftbelastung, einer psychischen Überbelastung oder auf einer Kombinationen dieser Faktoren.
Aus diesem Grund stellt die Panchakarma-Kur aus dem Ayurveda bei sehr vielen Erkrankungen eine grosse Hilfe dar. Hierzu zählen Erkrankungen des Verdauungssystems, des Herz-Kreislaufsystems, der Haut oder der Gelenke ebenso Migräne, Depressionen und viele weitere Krankheiten. Auch chronische Erkrankungen sprechen hervorragend auf diese Kur an.
Panchakarme wird jedoch nicht nur kranken Menschen empfohlen sondern und gerade auch jenen, die ihre Gesundheit erhalten und ihre Lebensqualität steigern möchten. Panchakrama reguliert vorzeitige Alterungsprozesse und macht physisch und psychisch fit.
Panchakarma bedeutet wörtlich übersetzt „Fünf Tätigkeiten“. Es handelt sich demnach um ein Heilverfahren, das auf der Basis fünf unterschiedlicher Massnahmen aufgebaut ist. Jede einzelne dient der Ausleitung von Giften, denn das Ziel einer Panchakarma-Kur ist, den Körper und den Geist intensiv zu reinigen.
Die Ausleitunngsverfahren finden über den Darm, den Mund, die Nase und/oder über die Haut statt.  Es kommen individuell erstellte Abführmittel, pflanzliche Einläufe, Brechmittel, Nasenspülung und/oder Aderlass zur Anwendung.
Unterstützt wird die Behandlung durch ausleitende Massagen und Dampfbäder,
1. Vorbereitung (Purvakrama) bestehend innerlich aus Kräutersäften sowie äußerlich die Anwendung von Massagen und Dampfbädern
2. Hauptbehandlung (Pradhanakarma) hier sollen Giftstoffe in der ersten Phase freigesetzt werden. Das Verdauungssystem gereinigt und die Doshas in Balance gebracht werden. Hier finden dann eines von den fünf  Ausleitungsverfahren Anwendung.

Für Neuanfänger muss sich das alles schlimm anhören, nun, es ist, wenn man es richtig macht nicht unbedingt eine Wellness-Kur, allerdings ist Sri Lanka schon etwas westlich angehaucht und es wird hier etwas anders und nicht ganz so streng wie in Indien durchgeführt.

Allerdings habe ich ja schon über Jahre Erfahrungen im Fasten sammeln können, um mich von meinen Allergien zu befreien, was auch wunderbar funktioniert hat. 

Hier, in Sri Lanke möchte ich einfach nur vorsorgen und meine Aufmerksamkeit speziell auf die schönen Dinge lenken, die mir in Sri Lanka begegnen.

So sind  wir heute z.B. eingeladen, einem typisch buddhistischem Fest beizuwohnen. 

Zu Beginn der Zeremonie wird ein weißer, mit Steinen verzierter, Schirm aufgespannt. Dann bekommen alle eine Schale mit Blumen in die Hände, um hintereinander und in einer langen Reihe zum selbsternannten Tempel ( es waren unsere Behandlungsräume, welche außerhalb der Anlage liegen) zu gehen.

Bevor wir hier eintreten dürfen, entledigen wir uns unserer Latschen und werden, einem nach dem anderen, vom Priester mit einem Gebet geweiht. Während er das Gebet spricht, benetzt er unsere Stirn mit Öl.

Wir dürfen uns auf die vorbereiteten Kokosmatten niederlassen, der Mönch in seiner bordeauxroten Kutte, sitzend vor uns.

Nun wird gebetet, was das Zeug hält. Gefühlte 30 Minuten verharre ich im Schneidersitz und meditiere. Es fehlt nicht viel und ich gleite ab in eine Art Trance, als plötzlich das Gebet endet. Später werden uns die Schriften gezeigt, die auf Palmenblättern niedergeschrieben sind und die vom Mönch auswendig vorgebetet wurden. Wir bekommen nun alle ein weißes Bändchen ums Handgelenk, das uns vor Krankheiten schützen soll. Zum Abschluss, ähnlich wie im christlichen Glauben, zündet jeder eine Kerze an und darf sich insgeheim etwas wünschen….

Letztendlich braucht man nicht wirklich einen Gott, um entweder an sich zu glauben oder an das Gute im Menschen oder um Demut zu lernen. 
Das Reisen an sich ist schon der beste Weg dahin. Es zeigt dir, dass man nur ein ganz kleines Menschlein unter vielen ist, das schon nach einer kurzen Zeit wieder von der Erde verschwunden sein wird.  Religion schützt vielleicht vor Selbstüberschätzung. Reisen tut es aber auch.  Beides bringt dir jedoch Dankbarkeit und Demut bei. Das funktioniert ganz gut als Glaubensersatz. 🙏🏼




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