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1 - Der Flug

Veröffentlicht: 01.03.2018

Muehsam quaele ich mich ein siebtes Mal durch diesen schier endlosen Gang des, muss man schon zugeben sehr huebsch anzusehenden, Flughafens Singapurs.

Die verschiedensten Ansagen droehnen mir in mystischen arabischen Sprachen durch die Boxen, die vor jedem einzelnen der Parfuemeriegeschaefte aufgestellt zu sein scheinen, entgegen.

Nur leider vermag mir niemand zu sagen wo ich meinen verdammten Passierschein „A38“ aka. LK404 (Weiterflug nach Darwin) abholen kann.

Die Dame am Schalter in GateA schickt mich zu GateC von dort werde ich nach GateB verwiesen.

Das mag jetzt erst einmal nach Meckern auf hohem Niveau klingen, aber man sollte schon beruecksichtigen, dass es hier auch eine kleine S-Bahn gibt, die die Gates miteinander verbindet.

Es gilt also einige Kilometer runterzureißen.

Macht nix, gesessen habe ich lange genug.

An GateB hat nun aber gerade alles geklappt und stampfe ich in einem Heidentempo weiter ueber die waagerechten Rolltreppen Richtung GateD, von dort soll es nun naemlich gleich los gehen.

(Zeitlich waere das ganze Unterfangen gar kein Problem gewesen, haette man die einzelnen Gates in alter Sesamstraßenmanier von A nach D abgelaufen – D hierbei schon komplett freiwillig!)

Schade, dass die Zeit jetzt doch eng wird, zumindest sollte sie das.. denke ich..

Ist schwer zu sagen zu diesem Zeitpunkt, meine Uhr am Handgelenk steht ja schon seit Tagen auf der nordaustralischen Zeit (dann gewoehnt man sich schneller hieß es), mein Handy hat den terminalen Sprung aus dem norddeutschen Dorf noch nicht geschafft.

Tja, und Singapur liegt ja nu´ irgendwo dazwischen.. also nur schnell das noetigste an klitschigen Tourismusattraktionen des oertlichen Fernverkehrs begutachten: den Hochgarten, der Schmetterlingspark (leider zu!) und diesen, ich nenns mal Maerchenwald.

Geschafft und mit 10Minuten Puffer endlich am GateB42.

Australien, ich komme!


Die ersten beiden Flieger waren ja im Rueckblick an Luxus nicht zu ueberbieten!

Neben feinstem, wenn auch etwas unbekoemmlichem Fraß, wurde ab und zu eingeschweißtes Wasser oder ein feuchter Lappen gereicht.

Naja.. auf Fraß, Wasser und auf dat olle Handtuch erst recht, kann ich gut verzichten.. der eigene Fernseher in der Rueckenlehne des Vordermannes/weibes wird schon eher vermisst.

Aber die groeßte Herausforderung von Flug Nummer3 ist eher dem besagten Fraß der ersten beiden Kollegen geschuldet.

Ich habe Blaehungen!

Und zwar echt nicht auf ne´ niedliche Art, davon abgesehen das mich im 15min-Takt das Gefuehl beschleicht, mir wuerde die gute Jogginghose platzen, stellen die damit einhergehenden Duefte bestimmt auch die Nase von 3-4 Mitreißenden ordentlich auf die Probe..

(Haette ich mal doch das Schwein statt dem Hahn.. naja, zu spaet!)

In Darwin angekommen geht ploetzlich alles ganz schnell.

Die drei bis vier Fragen ueber Fleisch&Kaese, sowie Schalenfruechte und Schusswaffen habe ich wohl richtig beantwortet, den es geht mit einem flotten „Row1, please“, direkt mal an allem vorbei was der australische Flughafen zu bieten hat, Vollkoerperscan, Kofferroentgen, 10+Tische fuer individuelle Durchsuchungen mit Hund, aber wie gesagt, es geht daran vorbei, und zwar links dran vorbei.(wahrscheinlich das letzte mal fuer ne ganze Weile)

Vorbei an dieser wirklich langen Schlange aus aehnlich zermuerbten Reisenden und das zu allem Unglueck auch noch direkt hinter dem Herrn, der gerade ueber 6 Stunden direkt hinter mir in meinen Flatulenzen saß.

Das ist ja peinlich.. naja, der hat seinen Kopf sicher gerade woanders.. schließlich haben ihn gerade zwei junge Maenner in Uniform untergehakt und bringen ihn sicher zu seinem naechsten Bestimmungsort, samt neuer Armbaender aus Echtmetall.


Zumindest meinem Gewissen geht’s jetzt etwas besser..

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