Veröffentlicht: 10.11.2024
Unseren ersten Tag mit Sonnenschein in Hangzhou nutzen wir für einen Besuch im Park der weißen Pagode. Um die Pagode selbst wird gebaut, was uns beim Zugang zum Park etwas verzweifeln lässt und uns zunächst ins Nachbargelände verschlägt. Dort steht eine alte Dampflok und das alte Depot ist ein Verwaltungsgebäude. Das ist schon mal ein Hinweis auf den Park, den wir auch bald darauf erreichen. Das Gelände war früher ein Bahngelände, welches man nun zum Park gestaltet hat. Alte Kräne und Gleise wurden in das Parkensemble einbezogen und ein Stück Bahnsteig ist mit Skulpturen von Reisenden vollgestellt. Weiter hinten steht noch eine alte Dampflok, in deren Wagen dahinter ein Restaurant untergebracht ist. In diversen anderen Gebäuden, welche ehemalige Bahnwerkstätten sind, befinden sich Museen und Restaurants. Auf einer alten Bahnstrecke fährt für Kinder eine Parkeisenbahn hin und her, siehe mein Video über diesen Link: Parkeisenbahn. Die Jiangshu Eisenbahn nahm 1907 ihren Betrieb auf und war mit ihren fünf Stationen 135 Kilometer lang. Danach folgte noch der Bau der Eisenbahn nach Shanghai (Huhang Eisenbahn) und in die Region Jiangxi (Zhegan Eisenbahn). Der Park ist in der Nähe der Liuhe Pagode, die wir zunächst besuchen (eigener späterer Blogpost), während wir auf dem Rückweg nun die Namensgeberin des Parks suchen. Die weiße Pagode steht schließlich am anderen Ende des Parks und hat acht Seiten und neun Stockwerke. Der Steinturm ist 14,4 Meter hoch und die Gusseisenspitze ist über 3 Meter groß, so dass die Pagode eine Gesamthöhe von fast 18 Meter erreicht. Auch wenn an der im 10. Jahrhundert erbaute Pagode schon der Zahn der Zeit genagt hat, so ist sie glücklicherweise so gut erhalten, dass sie die gesamte Form gut wiedergibt. Wegen der Bauarbeiten kommen wir nicht ganz ran, aber wir besuchen eine kleine Ausstellung zur Pagode im Sockel und lernen so auch das Relief der sieben Buddhas kennen. Zum Abschluss des Tages besuchen wir einen Knick im Kaiserkanal, wo die Wasserstraße eine 90° Biegung macht. Um an dieses moderne Ensemble zu kommen, gehen wir durch den Hangzhou Tower mit seinen Luxusläden und weiter über eine Brücke zum Westsee-Kultur-Platz. In dem Einkaufszentrum dort entdecken wir ein Food Centre mit leckeren und günstigen Essen (2,30 Euro pro Essen) und wollen uns danach die nächtliche Beleuchtung anschauen. Als wir draußen in der einbrechenden Dunkelheit stehen, bin ich von der Beleuchtung enttäuscht. Kaum ein Licht brennt und die Fassaden der Hochhäuser und des runden Wissenschaftsmuseums sind dunkel. Verwundert spazieren wir am Kanal entlang besuchen noch einen Markt und plötzlich exakt 18 Uhr schießt ein Lichtfeuerwerk rechts und links empor und die nächtliche Lightshow beginnt. Leuchtende Fische und Quallen schwimmen die Fassaden hoch, ein gigantischer Smiley grinst uns entgegen und die Kugel des Museums erstrahlt abwechselnd in verschiedenen Farben. Ja, genau, so hatte ich mir das vorgestellt.