Veröffentlicht: 01.06.2024
Wenn wir schon in Rom waren und dort die römische Kultur kennengelernt haben, dann wird auch die Teilnahme an einem Römerfest zur Pflicht. Wir waren trotz Regenwetter in Künzing.
Der Römer-Standort Quintana in Künzing ist ein faszinierendes Beispiel römischer Militärgeschichte in Bayern. Der Standort war strategisch bedeutend, da er am Donaulimes, an der Grenze des Römischen Reiches zu den germanischen Stammesgebieten, lag. Er diente als militärisches und logistische Zentrum. Das Kastell Quintana wurde um das Jahr 90 n. Chr. gegründet und wurde mehrere Male zerstört und wieder aufgebaut, bevor es im frühen 5. Jahrhundert endgültig aufgegeben wurde. Außerdem wurden in Quintana Überreste von Thermen gefunden, die belegen, dass die Soldaten und Bewohner Zugang zu diesen Annehmlichkeiten hatten. Rund um das Kastell entstand ein Lagerdorf, in dem Händler, Handwerker, Familien der Soldaten und andere Zivilisten lebten. Diese Vicus-Siedlung war ein wichtiges wirtschaftliches Zentrum und bot diverse Dienstleistungen und Waren für die Soldaten an.
Das heutige Quintana Museum in Künzing bietet einen umfassenden Einblick in die römische Geschichte der Region und zeigt zahlreiche Artefakte und Rekonstruktionen aus der Zeit, als das Kastell Quintana aktiv war.
Beim Römerfest 2024 in Künzing haben wir verschiedenen römische Legionen besucht. Neben den römischen Soldaten haben wir auch Handwerker mit ihren Handwerkskünsten erleben können. Das Highlight war die Schola Romana, wo man viele Dinge über den römischen Unterricht nacherleben konnte. Und natürlich gehören Gladiatorenvorführungen dazu, die wegen des Regenwetters leider nicht im Amphitheater von Künzing, einem UNESCO-Welterbe, sondern im Museum stattfanden. Allen Beteiligten mit ihren detailgetreuen Kostümen und Ausstattungen gilt mein besonderer Respekt und ein Dankeschön für diesen amüsanten Tag.