Weingarten in Baden

wir=129:2-unterwegs 

Bei 31° im Schatten haben wir auf die Radtour verzichtet und doch das Auto genommen. 

In Weingarten sei ein Fest mit Ständen von Kunsthandwerkern und so, hieß der Tipp. Solche Dinge finden bei uns immer Anklang. Leider passte es zeitlich gerade nicht - lieber den kommenden Tag  einplanen. Was nicht bekannt war: der Kreativ-Markt fand nur an besagtem Samstag statt. 

Einen kleinen Stadtspaziergang haben wir trotzdem eingeschoben und es war wirklich schön. Ich merke immer wieder, dass ich einige Orte vom Namen her kenne, mehr aber auch nicht.

Weingarten steht bei Genießern für das WALK'SCHE HAUS und bei historisch Interessierten für die sehr ungewöhnliche Situation, dass drei Gotteshäuser direkt hintereinander standen: die katholische Kirche, die evangelische Kirche und die Synagoge. Letztere gibt es leider seit 1940 nicht mehr. Ebenso wenig wie eine der drei früheren Wassermühlen am Walzbach.

Noch immer steht oberhalb des Ortes der Wartturm. Da Weingarten kein Stadtrecht hatte, gab es auch keine Stadtmauer zum Schutz. Immerhin durfte auf einem Weinberg dann dieser "Wachturm" zum Schutz der Bevölkerung gebaut werden. 

Und dann der Walzbach, welcher der Nachbargemeinde Walzbachtal den Namen gab. Mitten in Weingarten ist dieser Bach an vielen Stellen mit Schilf und Co. so zugewachsen, dass das Wasser fast nicht zu sehen ist. Außerdem führen etliche Brücken über das Wasser, damit Anwohner in ihre Häuser kommen. Traumhaft schön. 

Das GASTHAUS ZUR KRONE hatte sein Tor weit geöffnet, im schattige Innenhof war eine lange Tafel gedeckt und ein Hinweisschild verkündigte, dass das Gasthaus geöffnet sei. Dem war leider nicht so - aber die badische Gastfreundschaft schlug gleich zu! Wir würden ungeachtet dessen etwas zu Trinken bekommen - an was wir denn gedacht hätten. Wir lehnten dann doch höflich ab. Statt dessen schickte uns die freundliche Dame zum Marktplatz und zum dortigen italienischen Ristorante DA SANDRO. Riesige Sonnenschirme spendeten den notwendigen Schatten und die Getränke kamen subito. Am lustigsten fand ich die Vespa, die als Deko auf einem Sidebord stand. 

Durch eine kleine hohle Gasse gelangten wir wieder zur Hauptstraße. Eine Eisdiele lud auch noch ein. Unsere leichte Verwirrung veranlasste einen hilfsbereiten Eisesser, uns seine Hilfe anzubieten. Sage ich doch: badische Freundlichkeit. Allerdings suchten wir nicht nach einem Weg - sondern nach dem Auto. 

Damit dann noch zur WINZERGENOSSENSCHAFT WEINGARTEN. Es ging wirklich den Berg hinauf durch ein tolles Wohngebiet. Noch ein paar Meter höher als das SCHÜTZENHAUS. Die Aussicht auf Weingarten und die Umgebung mit den Weinbergen - wiederum traumhaft. Wer dort wohnt, sollte es jeden Tag genießen.  

Wir haben uns dann für eine andere Heimfahrt entschieden: über den Ortsteil Waldbrücke. Dort war dann auch wieder eine Baustelle mit entsprechender Umleitung.  Kurz und knapp waren wir unterwegs. Auch diese Tour hat mir gezeigt, dass mir wenig über diese Gegend bekannt ist - anderen bestimmt auch. 

Also lohnt sich auch eine ganz kurze Auszeit!

Bis bald