Die ersten Tage durch Wind, Wetter und wunderschöne Natur

Nach zeitiger Abfahrt aus Berlin hielt Lotti tapfer durch und brachte uns durch Polen bis an die tschechische Grenze. Dort übernahm der gut ausgeruhte Karsi die 30 Minuten Reststrecke nach Adersbach. Sofort ging es in die Spur durch den Naturpark, der bekannt ist für seine Felsenstadt und Steinformationen. Wir wurden begrüßt von strahlendem Sonnenschein...irgendwo über den sich gut entleerenden Regenwolken, unter denen wir uns befanden. Direkt zwei Erkenntnisse:

1. Wir haben netterweise ein ähnliches Wandertempo

2. Karsis Regenjacke hält dicht, Lottis nicht.

Es waren tolle Eindrücke und eine schöne Wanderung, nur das Wetter bremste die Euphorie. Nebst tollen Fotos nahmen wir unsere nassen Sachen auf eine kurze Fahrt zum nächtlichen Standplatz: Irgendwo in Polen am Jezioro Paczkowskie (ein See). Es fing gut an, der Kocher funktionierte und wir ließen uns die ChampionCremeSuppe schmecken...bis uns der nächste Regen unter die Plane zwang. Es folgte die erste Nacht im Dachzelt und der erste Wassereinbruch. Blitze und Starkregen bescherten uns eine eher unruhige Nacht.

Am folgenden Morgen wurde der Mut erstmal mit Haferbrei wieder aufgepäppelt, bevor wir mit Willie die Tagesreise in die Hohe Tatra antraten (kurzer Abstecher zu Decathlon, um Trockenheit bei Regen zu sichern - jemand von uns brauchte eine neue Regenjacke).

Nach gut sechs Stunden Fahrt vertraten wir uns die Beine bei schöner Abendsonne um den Strebsker See am Tatra Gebirge, bevor wir uns eine nette Lichtung für die Nacht suchten. Es gab leckere Pestonudeln, einen traumhaften Sternenhimmel und eine erholsame Nacht. Und der nächste Morgen war so, wie wir uns die Aussicht aus dem Dachzelt vorgestellt hatten: toller rötlicher Sonnenaufgang mit den beeindruckenden Bergen der Tatra im Hintergrund und frischer Waldluft.

Um 06:30 Uhr gab es wieder Haferflocken (Lotti kann Gewohnheiten schwer ablegen) bevor es auf unsere erste Wanderung ging: 15 km in 7 Stunden auf 2300m mit umwerfenden Aussichten, mehreren Fotopausen und anspruchsvollen Kletterabschnitten.

Nun sitzen wir in einer kleinen AirBnB-Unterkunft um die klammen Sachen zu trocknen und dem angekündigten Unwetter zu entkommen, das über uns grummelt. Daumen drücken, dass wir ab übermorgen wieder trockener Unterwegs sind und dann auf der Weiterreise ruhig im Dachzelt schlafen können, und auch die Zeit ringsherum, beim Essen machen und Entspannen, genießen können.