Hoch auf der Caldera

Nach einer entspannten Nacht klingelt um 7:30 Uhr der Wecker. Ja ihr lest richtig, mitten in der Nacht. Aber wer was von Land und Leuten sehen möchte muss früh aufstehen. Um 8:00 erwartet uns ein leckeres nationales Frühstück bei Sonnenschein auf der Terrasse. Alles Selfmade vom Brot, den Marmeladen (Ananas, Guave und Papaya) bis hin zum Jogurt. Frischer Saft und geschnippeltes Obst runden unsere Vitaminkur ab. Dazu ein leckerer Kaffee und der Tag kann beginnen. Um 11:30 reiten wir endlich mit unseren Renaults vom Hof in Richtung Salazie. Heute steht der erste der 3 Talkessel auf unserem Programm.

Der Cirque de Salazie.

Fakten:

Er ist der größte der drei Talkessel um den Piton des Neiges und gleichzeitig auch der grünste mit dichter und üppiger Natur. Hier regnet es häufig und das Tal ist durchzogen von Bächen und Wasserfällen. Der Talkessel, der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, ist etwa sechs Kilometer lang und sieben Kilometer breit.

Wir wollen wandern, das was hier alle machen. Dank ausführlicher Studien im Rother Wanderführer, stehen 3 Wanderrouten zur Auswahl: eine mindestens 4 Stunden, eine 6,30 Stunden und eine 4 Tage sowie bei allen sind mindestens 700 Höhenmeter zu überwinden. Und falls ihr euch noch erinnert, machte mir ja meine misrable Vorbereitung auf das Bergziegen dasein etwas Sorge. Darum fielen die 3 Touren auch gleich raus. Die Entscheidung fiel auf eine leichte Einstiegstour rund um einen See.

Mare à Poule d‘Eau

Die Wanderung war anfänglich sehr steinig mit leichtem Anstieg (ich würde sagen vergleichbar mit unserer Straße zu Hause). 

Gott sei Dank sind wir versehentlich entgegen der beschriebenen Richtung gelaufen, denn rauf diese Steinpiste zu laufen ist einfacher als runter.

Da die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist das wir hier noch mal herkommen, sind wir die einzige Serpentinen-Straße (eine andere gibt es auch nicht), die in den Cirque de Salazie führt, bis zum Schluss gefahren, zur Ortschaft - Hell Bourg

Fakten:

Ein kleines Dorf in der Gemeinde von Salazie, Der Ort befindet sich etwa 930 Meter über dem Meeresspiegel in der Caldera des Cirque de Salazie. Er wurde nach dem ehemaligen Admiral und Inselgouverneur benannt. Hell-Bourg ist seit 1999 eines der 150 schönsten Gemeinden Frankreichs.

In den 1830er Jahren entdeckten die Europäer Thermalquellen in der Nähe des späteren Dorfes und so wurde Hell-Bourg als kleiner, aber wohlhabender Kurort gegründet und gedieh als solcher mehr als einhundert Jahre lang.

1890 schließlich erhielt das Dorf Anschluss an eine befahrbare Straße. Dann jedoch gegen 1920 ging die Wassertemperatur zurück, so dass das Wasser künstlich durch Öfen erhitzt werden musste. 1948 schließlich löste ein Zyklon einen Erdrutsch aus, der die Thermalquellen blockierte (ebenso die Straßen, die nach Hell-Bourg führten). Ein Versuch, die Quellen mit Sprengstoff zu räumen, scheiterte katastrophal und führte zu einem teilweisen Zusammenbruch des Kurbades. Somit was der Kurort Geschichte (Quelle Wikipedia).

Die Heimfahrt war etwas anstrengend. Die Serpentine im dunkeln und die merkwürdig fahrenden Franzosen waren schon eine Herausforderung.

Den Abend lassen wir im Restaurant Le Reflet des Iles bei typisch kreolischem Essen ausklingen.