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Teil 2 Mali Geiseln/Verhandlungsorte

Veröffentlicht: 28.10.2021

Am Morgen musste ich – schon wie gestern – das Konsulat fluchtartig verlassen, denn Sonderbotschafter Anton Prohaska hatte abermals seinen Besuch angekündigt. Ich verstand, dass sich Peter nicht darauf einlassen wollte einen Journalisten zu beherbergen. Er war ja sporadisch bei den Verhandlungen dabei. Aber ich war es leid immer wieder flüchten zu müssen. So quartierte ich mich im „Le Relais“, einem Dreisternehotel ein.
Für die heutige Ausgabe hatte ich noch einen Bericht über die Tuaregs an den KURIER geschickt und heute wurde ein Foto vom Verhandlungsort, der Französischen Botschaft verlangt.
Nun war guter Rat teuer – wo war die Botschaft. Klein konnte ich nicht erreichen und so rief ich meinen Neffen in Österreich an, und bat ihn mir die Adresse aus dem Internet zu ermitteln und per sms zu senden.
Mit dem sms ging ich zu meinen Freunden und bat mich dorthin zu bringen. Nun kam das nächste Problem – es war kein Auto da. Aber einer meiner Freunde schnappte sich ein Moped und wir fuhren zur Botschaft. Eile war angesagt, denn bis 14 Uhr (15 Uhr MEZ) musste das Foto in Wien sein, und es war schon 11 Uhr. Bei der Botschaft machte ich meine Fotos und ich war gut in der Zeit. Und schon wartete die nächste Überraschung: in einem Telefonat teilte mir Klein mit, dass der Verhandlungsort nicht die Botschaft, sondern das Hotel „Sofitel“ sei.
Als ich es dem KURIER mitteilte fiel man dort aus allen Wolken, denn sie hatten das Foto schon auf der Titelseite eingeplant.
Als ich nachdachte fiel mir ein, dass auf dem Foto im Hintergrund der Botschaft ein riesiges Hotel zu sehen war. Als ich auf dem vergrößerten Foto „Sofitel“ lesen konnte fiel mir ein Stein vom Herzen. Aber auch beim KURIER hatte man das Hotel schon bemerkt. So endete der Einsatz „Titelseite“ doch noch mit einem Erfolg. Ich hatte beide Verhandlungsorte auf einem Foto.
Mein Vorteil war es, dass ich die Stadt und das Land schon ein wenig kannte und die Einheimischen einen guten Blick dafür haben ob jemand ein Tourist ist, oder dort arbeitet. Das erste mal war ich 2005 in Mali. Damals fuhren wir fast bis Kidal und besuchten das Dogonland in der Sahelzone. Auch das Weltkulturerbe „Djenne“, eine Insel im Niger auf der es nur Lehmbauten gibt und die Hafenstadt Mopti mit den Fischernomaden lernte ich kennen.

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