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Watles und Pfaffenseen

Veröffentlicht: 23.10.2019

Heute haben wir eine wirklich anspruchsvolle Tour auf den Watles unternommen.

Los ging es mit dem Sessellift oberhalb von Kloster Marienberg, der uns von 1740 m auf 2140 m gebracht hat. 



Natürlich konnte man dieses Stück auch "laufen", aber wir wollten es ja nicht übertreiben.

Das Wetter zeigte sich heute von seiner besten Seite, die Wege waren wieder trocken und die Sonne lachte. Von der Bergstation ging es auf breiten, geschotterten Wegen zu den Pfaffenseen, einfach traumhaft, wie im Bilderbuch!



Die heißen übrigens so, weil hier die Pfaffen aus Kloster Marienberg ihre Fische geangelt haben.

Traumhafte Ausblicke, im Tal hingen noch die Wolken, oben Sonne mit wunderbarer Laubfärbung!



Nach den Pfaffenseen ging es weiter auf kleinen Wanderwegen mäßig ansteigend, vorbei an Wacholdersträuchern und Preiselbeeren. 




Wir brauchten ziemlich regelmäßig Verschnaufpausen, wahrscheinlich die Höhenluft (ein Schelm, wer jetzt vermutet, dass es vielleicht an unser Kondition liegen könnte...).



Nach gut einem Drittel der Strecke kam bei mir der heimliche Wunsch auf, warum nicht umdrehen, eigentlich war es doch für einen Tag schon anstrengend genug. Aber glücklicherweise habe ich nichts gesagt, Gerhard wäre bestimmt sofort mit umgedreht :-)

Nach der Hälfte der Strecke kamen wir an einen spitzen Wendepunkt, geradeaus ging es über einen Kamm zu einer Alm, hmm, wollten wir da nicht immer schon mal hin? Leider mussten wir die spitze Wegkehre nehmen, und da ging es steil bergauf! Und das, ohne dass ein Ende absehbar war. Und das sollten nur 400 Höhenmeter sein? Wir kamen uns vor, als wären wir schon mindestens 1000 m hochgestiegen. Und jetzt wurde es richtig ungemütlich windig und kalt...auch das noch. Also warm einpacken, Mütze und Kaputze auf, Handschuhe an. So ging es dann Meter für Meter aufwärts bis zum Gipfel. Viele Wanderer waren nicht mehr unterwegs, aber man grüßte sich nett, wenn man sich in dieser lebensunfreundlichen Wildnis über den Weg lief. Am Gipfelkreuz des Watles (2565 m) angekommen waren wir zuerst mal froh, dass es jetzt wohl endlich auch mal abwärts geht. 



Grandioser 360° Blick!!

Nach einem Fotoshooting mit Gipfelkreuz, das wegen Wind und Temperatur aber nur die eben notwendige Zeit dauerte, ging es frohgemut abwärts. Gut, zugegeben, steil abwärts...im Gänsefüßchenmarsch sozusagen. 


Aber egal, die Richtung zur Plantapatschhütte motivierte uns. Die Temperaturen wurden wieder angenehmer, und der Wind hatte Gott sei Dank mehr oben am Gipfel zu tun. Ziemlich groggy sind wir nach ca. 4 Stunden wieder an der Bergstation gelandet und hätten problemlos ein halbes Schwein auf Toast verdrückt. Der hausgemachte Apfelkuchen mit Vanillesoße und Sahne hat uns aber auch versöhnt.


Die Aussicht war grandios! Sonne, Apfelstrudel, was soll man sich da über müde Knochen aufregen...

Gerhards Spruch: "So etwas kann man nur machen, solange man jung ist!" Wie so oft, hat er Recht :-) Und ab gings mit dem Sessellift ins Tal. Hier habe ich jetzt ja schon alle die bedauert, die nun noch 2 1/2 Stunden abwärts zur Talstation laufen mussten. Dann ging es mit dem Auto wieder abwärts nach Burgeis (auf 1600 m).

Mein Tipp: Touren, die im Wanderführer rot markiert sind, mögen für erfahrene Bergsteiger ja nur mittelschwer sein. Für uns Flachlandtiroler ist das aber schon eine Herausforderung! Und 400 Höhenmeter sind gefühlt viiiieeeel mehr. Aber die Mühe hat sich gelohnt! Und morgen erholen wir uns in der Sauna :-)

Einen lieben Gruß aus Südtirol an euch!

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