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Surfen ist nicht für Jedermann(-frau) ;-) (Tag 49 der Weltreise)

Veröffentlicht: 23.10.2019

23.10.2019


Dieses Mal klingelte der Wecker um 6:00 Uhr und man wurde recht erholt wach. Denn, aus irgendeinem Grund war die Nacht (fast) mückenfrei!!! Yay! Dafür hielt es ein Nachbar für richig, um 2:30 Uhr laute Musik aus den Charts zu spielen, damit auch wir uns daran erfreuen können ;-) Jonas hat das Event verschlafen :p

Was meine Stimmung vorweg ein wenig trübte, war, dass es draußen in Strömen regnete. Nicht überraschend für diesen Aufenthalt aber irgendwie doch weniger einladend für eine Surfstunde am Morgen :D Kurz hoffte ich, dass der Betreiber schreibt, dass es auf den Nachmittag verschoben wird aber nein, er schrieb uns nur „Good morning“ und dann machten wir uns fertig, und um 7:20 Uhr abholbereit zu sein.

Da das Tuk-Tuk gestern vor 7:20 Uhr bereits hier war, gingen wir heute schon um 7:15 Uhr raus. Die paar Meter vom Bungalow zur Gemeinschaftsterrasse reichten schon, um die erste kleine Dusche zu nehmen, quasi als Einstimmung ;-)

Natürlich kam das Tuk-Tuk heute nicht zu früh, wo wir schon da waren^^ Aber egal. Sie waren pünktlich und wir fuhren zum Black Beach – dieses Mal ohne das andere Pärchen vorher abzuholen.

Am Black Beach angekommen stieg Krishna kurz aus und wir sahen uns mit ihm die Wellen an. Er zögerte zunächst, da die Strömung sehr stark war, entschied aber dann, dass Surfen trotzdem möglich sei. Sicherheitshalber rief er noch einen Freund an, der an einem anderen Strand eine Surfschule betreibt aber bei ihm waren die Bedingungen wohl auch nicht besser, also blieben wir am Black Beach :)

Die Surfboards wurden abgeladen und zum Strand getragen und dann sollten Jonas und ich uns aufwärmen. Wir liefen also wie gestern einmal kurz den Strand auf und ab und machten dann mein Standard-Taekwondo-Dehnprogramm im Schnelldurchlauf durch^^

Als wir fertig waren, kam der fünfte Teilnehmer von gestern (der auch schon gestern einzeln dazugestoßen war, weil er ein Moped hat und somit kein Tuk-Tuk braucht ;-) ). Er und Krishna unterhielten sich kurz und auf einmal wurde dann entschieden, dass die Wellen hier doch nicht geeignet seien für eine Surfstunde :D

Also wurde wieder alles zusammengepackt und wir beschlossen zum Varkala Beach zu fahren, also dem, wo Jonas und ich bereits zweimal einen Nachmittag verbracht hatten. Dazu mussten wir allerdings auf das Tuk-Tuk warten, das die Surfbretter ja auch transportiert und unser Mitstreiter entschied, dass er entweder heute Nachmittag oder erst morgen wieder surft^^

Das Hauptproblem an den Wellen war, dass sie sich ziemlich unkontrolliert nicht nur Richtung Strand sondern auch von links nach rechts und von rechts nach links bewegten. Die Strömung würde also auch stark sein und naja…

Mittlerweile ganz nass und ein bisschen fröstelnd (aber nur ich, Jonas war okay), warteten wir dann im Regen wie gesagt auf das Tuk-Tuk und nach vielleicht 15min kam es dann auch und brachte uns zu dem anderen Strand.

Dort beobachteten Krishna und der Dritte (der immer das Geld einkassiert und der derjenige ist, der mit Jonas via Whatsapp kommuniziert) kurz die Wellen und entschieden dann, dass Surfen hier möglich sei!

Das Tuk-Tuk brachte uns dann die Promenade entlang (wir dachten eigentlich, das wäre eine Fußgängerzone aber anscheinend gibt es Ausnahmen^^) und netterweise trugen Krishna und Jonas jeweils ein Surfbrett, damit ich mich auf die Treppe konzentrieren kann :)

Unten am Strand angekommen, blickte ich zunächst schon etwas skeptisch aufs Wasser. Auch hier bewegten sich Wellen in drei verschiedene Richtungen. Wenn sie kollidierten (was ständig passierte), schäumte das ganze so richtig auf und sowieso brachen die Wellen häufig und der Schaum bewegte sich mit ungemeiner Kraft vorwärts :O Direkt am „Ufer“ gab es einen Bereich von etwa 20-30m, der immer mal wieder überspült und dann je nach Richtung der Welle komplett freigelegt wurde. Die Wellen, die etwa 20m raus auf dem Wasser brachen, hatten eine Höhe von ca. 3-4 Metern und jaa…

Ich fand das ganze vorab wie gesagt schon etwas einschüchternd aber die Surflehrer kennen ja das Wasser hier und es gesellte sich noch eine andere Surfschule (ein Lehrer, eine Schülerin) zu uns, also konnte es so schlimm ja nicht sein ;-)

Da wir das Warm-up bereits am Black Beach erledigt hatten, machten wir an Land unter Krishnas Anweisung nur ein paar Pop-Ups, also übten das Paddeln und dann Aufstehen auf dem Brett. Anders als Akhil war Krishna dabei ein wenig unentspannter und wir mussten das Pop-Up oft wiederholen und dann auch den jeweils anderen korrigieren.

Was an der Sache etwas verwirrend war, dass Krishna und Akhil uns nicht 100% die gleichen Anweisungen gegeben hatten… Aber egal. Nach 10 Minuten oder so (ein Zeitgefühl habe ich bei der Sache irgendwie so Null^^) ging es dann ab ins Wasser.

Das erste Tolle am Wasser war, dass es super warm war <3 Vielleicht lag es daran, dass wir vorher ja schon nass geworden waren und dass das Meer halt wärmer ist als der Regen. Auf jeden Fall war es echt angenehm :)

Und dann, ja dann ging es los :p Krishna suchte sich wie gestern auch Akhil einen Spot, zu dem wir immer abwechselnd hinkommen sollten. Dort sucht er uns eine Welle aus, wir gehen aufs Board und er schiebt uns dann an, damit wir probieren können, zu surfen.

Ich muss sagen, dass ich bereits nach drei oder vier Versuchen komplett erschöpft war. Gestern war es schon schwierig gewesen, sich im Wasser fortzubewegen aber heute war es noch einmal viel viel schwieriger für mich :/ Was nicht gerade half, war, dass die Wellen eben auch von der Seite kamen und sich teilweise zu einer riesigen Schaummasse vereinigten…

In einer Situation versuchte ich mal wieder zu laufen, Krishna hatte mein Board gepackt, um mir zu helfen und genau in diesem Moment, überspülte mich eine Welle. Ich wurde Richtung Strand getrieben aber da Krishna in der anderen Richtung stand und mein Fuß ja über die Leine am Brett befestigt ist, wurden mein Körper und das Brett in unterschiedliche Richtungen gezogen. Dadurch dass die Welle eigentlich aus mehreren Wellen bestand, war sie auch lang und obwohl es vielleicht nur 5 Sekunden waren, fühlte es sich an wie mindestens 30 Sekunden, bis Krishna das Board losgelassen hatte und ich mich irgendwie zurück an die Wasseroberfläche kämpfen konnte.

Das klingt jetzt vielleicht deutlich dramatischer als es in der Realität war aber so war nun einmal mein Empfinden. Ich kann nicht gut damit umgehen, die Kontrolle zu verlieren und das löste echte Panik in mir aus. Als ich wieder auftauchte, fragten Krishna und Jonas, ob alles in Ordnung sei. Am liebsten hätte ich erst einmal geweint, um den Stress und die Angst auszudrücken :D

Aber, ich riss mich zusammen und machte noch ein bisschen weiter. Zweimal schaffte ich es sogar, aufzustehen, beim zweiten Mal war ich aber bereits am Strand und als ich fiel, schlug ich wieder mit den Knien auf und irgendwie war das dann das i-Tüpfelchen, dass das Fass zum überlaufen brachte :D

Ich sagte Krishna, dass ich eine Pause brauchte und trotz seiner Versuche, mich zu überreden, bekam mich auch nichts mehr in diese Wellen hinein. Vielleicht war ich ein wenig stur und schwierig in dem Moment aber wenn ich Angst habe, habe ich auch keinen Spaß und daher sah ich keinen Sinn in der Sache. Angeblich sollen die Wellen morgen ruhiger sein aber nicht einmal das konnte mich überzeugen. Meine „Surfkarriere“ war kurz und ist für diesen Strand erst einmal beendet. Ich kann mir vorstellen, es in wirklich ruhigerem Wasser noch einmal zu probieren aber für hier habe ich damit abgeschlossen :p

So, aber nun genug von mir und meinen Schwierigkeiten :D :D Jonas war richtig richtig gut!!! Wenn er sich konzentriert, schafft er es jedes Mal, aufzustehen und für einige Sekunden zu stehen!! Unglaublich. Wenn man andere beobachtet, würde ich behaupten, dass er also ein echtes Talent für den Sport hat :)

Wie gestern wurde auch er heute immer noch gepushed und Krishna suchte für ihn die Wellen aus aber technisch sah das ganze für mich als Außenstehende schon sehr sicher aus. Einmal, als ich noch dabei war, versuchte Jonas, selber zu paddeln und die Welle zu nehmen aber leider riss es ihn direkt runter…

Ansonsten ist er wohl bereit dafür, dass ab morgen das eigene Paddeln geübt wird! Ich bin soo gespannt darauf, ihn dabei zu beobachten :p Und da ich nicht mitsurfe, kann ich je nach Wetter vielleicht sogar das ein oder andere Foto machen, damit er selber mal sieht, wie stabil er auf dem Brett stehend aussieht :D

Noch dazu wird es spannend zu sehen, wie die Wellen dann wirklich morgen aussehen. Heute waren die Bedingungen ja schon eher krass :O

Sogar Jonas hat zugegeben, dass er vor allem gegen Ende echt kämpfen musste, um sich hin- und her zu bewegen ^^

(Falls ich jemand wundert: das Mädel, das ihre Privatstunde hatte und ebenfalls mit der anderen Surfschule/-lehrer am Strand war, war auch recht gut und paddelte sich teilweise selber an. Entweder war sie also deutlich kräftiger und ausdauernder oder willensstärker als ich oder sie hat schon ein paar mehr Stunden absolviert :p)

Mittags waren wir übrigens heute NICHT im ABBA Restaurant, weil wir dem Tibeter nebenan auch einmal eine Chance geben wollten :D

Jonas bestellte ein Getränk, das es nur in einer anderen Größe gab. Mein Getränk stand zwar auf der Karte aber gab es nicht, also nahm ich Wasser. Ist ja nicht schlimm :) Dann kam es zur Bestellung des Essens. Jonas wählte ein Gericht mit Glasnudeln aus. „Sorry sir, we don‘t have“. Oh. Okay. Dann zeigte Jonas auf ein Gericht darüber. „Sorry sir, we don‘t have“. Hmm. Jonas wählte ein wieder anderes Gericht und fragte, was das denn sei. Die Bedienung erklärte in nicht so gutem Englisch irgendetwas, das weder Jonas noch ich verstanden aber Jonas entschied sich, es auszuprobieren ;-) Ich nahm ein Nudelgericht, dass es sogar im ersten Anlauf genau so gab! Wir hatten wohl bei unseren ersten Wahlen einfach Pech gehabt^^

Das Essen war ganz lecker eigentlich aber leider nicht überzeugend genug für eine Wiederkehr. Aber, wir hatten tibetisch gegessen. Nicht schlecht! :D

Nach dem Essen gingen wir zum Strand und dieses Mal beschwerte ich mich auch nicht über die Sonne, denn es gab genug Wolken^^ Das Meer sah ähnlich aus wie heute morgen – wild und mit riesigen Wellen und starker Strömung… Man konnte sogar sehen, wie Teile des Strandes bruchartig weggespült worden waren und somit die Breite des Strands verkürzten :O

Der Hauptteil sah aber aus wie immer und wir suchten uns ein Plätzchen, um erst ein bisschen aufs Meer zu schauen (der andere Surflehrer war mit einer neuen Schülerin da und Jonas und ich beobachteten das ganze mit „wissenden“ Augen und philosophierten dann immer über die Art der Welle oder den Grund, warum das Mädel runterfiel. Echte Klugscheißer halt :p ).

Nach einer Weile kam die Sonne raus und es wurde zu heiß, also gingen wir ins Wasser. Aus irgendeinem Grund hatte ich ziemlichen Respekt davor und blieb immer an Jonas Seite. Es amüsierte ihn ein bisschen glaube ich aber das war okay ;-) Unterbewusst wusste ich ja, dass meine Angst eventuell übertrieben ist :D

Ohne Surfbrett war es weniger gruselig aber nicht weniger wild. An Jonas Hand fühlte ich mich sicher vor den Wellen, die mich immer umrissen aber ohne ihn war es mir irgendwie nicht geheuer. Zwei- oder dreimal ging ich raus (bzw. bat ihn, mir zu helfen, denn die Strömung in der Brandung, die einen nach draußen zieht, war auch nicht ohne^^) und beobachte Jonas beim Toben. Er hatte mega Spaß dabei, sich in die Wellen zu werfen und von ihnen umspülen zu lassen, drüber zu springen oder mit ihnen mit zu paddeln wie als wäre man auf einem Surfbrett.

Auch wenn ich seinen Spaß nicht teilen konnte, war das Zuschauen nicht schlecht^^ Das eine Mal schwimmen reichte mir aber für diesen Nachmittag :p

Da wir keine Uhr dabei hatten, orientierten wir uns bei der Uhrzeit an dem Stand der Sonne – wie echte Naturmenschen :p :D :D (Hier geht die Sonne immer gegen 18 Uhr unter) und joah, jetzt ist gleich 19 Uhr und wir sind im Bungalow, hatten Haferflocken, Kekse, Toast und lassen den Tag ruhig ausklingen.

Morgen wird ja ein besonderer Tag, auf den ich mich fast mehr freue als Jonas selbst ;-) :D

Antworten (2)

Gabriele
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und Alles Gute für das neue Lebensjahr. Gruß Ele

Jonas
Vielen lieben Dank ! =)

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