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22. Tag 20 nach A Gudina

Veröffentlicht: 17.11.2024

Zu gestern: Einige sind noch essen gegangen. Ich bin im Bett geblieben. Zum einen hatte ich schon gegessen und zum anderen waren manche aus der Gruppe nicht ganz so nett. Ein Mädel aus Osteuropa war ganz freundlich. Mit ihr hätte ich gern etwas gequatscht, aber so habe ich in der Unterkunft gechillt, naja, ich habe meine Zähne geputzt und der heutigen Tag geplant und dann ein wenig Instagram und dann war ich früh im Bett. 

Auf 4:15 hatte ich meinen Wecker gestellt, aber der Spanier neben mir war so dermaßen laut nachts. Zuerst hat er sein Handy angemacht und mit Kopfhörer Musik gehört, aber man hörte es trotzdem und dann lachte er noch. Ich verstehe nicht, warum man nicht Rücksicht nehmen kann. Ich bin vor meinem Wecker wach geworden und bin dann ganz leise raus in den Flur und habe dort zu Ende gepackt. Vor mir ist noch der Deutsche aufgestanden und war auch schon unterwegs.

Um 4:40 bin ich dann los. Er gab 3 Routen, die man zu Anfang gehen konnte. Die normale, die sehr steil war, dann die Fahrradroute auf der Straße die ganze Zeit und dann noch eine Umleitungsroute, die aber auch 1,6 Kilometer länger ist. Ich bin zu erst auf der Straße und bin dann auf die Ausweichroute. Leider habe ich den Zuweg zu dieser zuerst verpasst, sodass ich knapp einen Kilometer die Straße wieder zurück musste. Dann ab in den Wald und dann unter Brücken hindurchgehen. Auf dem Weg habe ich noch gesehen, dass der eigentliche Weg gesperrt ist, weswegen ich froh bin, mich für die Umleitung entschieden zu haben. Es ging in den Wald und auch steil hoch. Zudem war es noch rutschig, weil viele Wege von Bächen überflutet waren. Nach und nach bin ich voran gekommen. Leider war die App für den Weg nicht so optimal. Es gab Wege, die in der Realität nicht existieren oder nicht mehr existieren. Generell ist die App Camino Love toll, nur müsste mal die App und die Karte auf den neusten Stand gebracht werden. Zum Beispiel sieht man auf der Karte, das um die Ecke eine Tankstelle ist und wenn man dann abbiegt, sieht man ein verwahrloses Gebäude, welche mindestens seit paar Jahren nicht mehr betrieben wird. Naja, ich bin weiter gegangen und so langsam bin ich voran gekommen. Es ging über einen Autotunnel und dann etwas bergab. Nach einiger Zeit habe ich einen Ort erreicht, wo ich erstmal 10 Minuten Pause gemacht habe. Meine Socken waren noch trocken und so ging ich weiter. Ich dachte, ich hätte das Schlimmste überstanden, aber Pustekuchen: Jetzt ging es in den Wald und da bestand der Weg eigentlich nur aus Wasser. In der Mitte gab es zwar Steine, die manchmal begehbar waren, aber viel zu oft waren diese ebenfalls überflutet. Zudem ging es wieder steil bergauf. Ich bin wieder zweimal fast ausgerutscht. Und im Wald gab es dann einfach gar keinen Weg weg, der Karte aus der App hat gespannt und so bin ich einfach weiter bergauf gegangen. Der Weg dauerte bestimmt 2 Stunden und ich hatte echt keine Lust. Meine Schuhe mitsamt Socken waren klitschnass und ich konnte auch nicht mehr hoch laufen. Zum Glück kam endlich eine gerade Straße und ich sah Bänke und habe mich eine halbe Stunde hingelegt. Davor habe ich noch die Socken ausgezogen, die komplett durchnässt waren und die Schuhe habe ich mit Zeitungspapier gefüllt, damit sie trocknen. Ich habe ein paar Nüsse gegessen und etwas getrunken und dann ging es in neuen Socken weiter. Ich habe noch eine Pilgerin aus Spanien getroffen, die schon auf ihrem 12. Jakobsweg ist. Wir haben ein wenig geredet, ich habe noch ein Foto von ihr gemacht und ein Selfie von uns und dann bin ich weiter. Vor der Pause war ich restlos bedient, aber nach der Pause und dem netten Gespräch sieht doch alles wieder ganz anders aus. Ich hatte gute Laune und so bin ich weiter gegangen. Zunächst war der Weg trocken, aber wurde dann wieder etwas feucht. Aber ich machte das Beste draus. Zum Glück war es ja warm. Die Sonne war heute echt sehr präsent. Später ging es über Hügel und Wiesen und das tolle Panorama hat alles wieder weggemacht. Die nassen Socken hatte ich zum Trocknen in meiner Hand und waren mittlerweile wieder trocken und der Weg war zwar steinig und bergauf, aber wirklich schön. Es ging noch 10 Kilometer so weiter bis zum Ziel. Ich habe sonst niemanden getroffen. Die letzten 4 Kilometer ging wieder durch ein paar Dörfer und die Straße. In einem Dorf haben mir alle Dorfbewohner Buen Camino gewünscht. Das motiviert einen ebenfalls. Zum Ende hat es sich gezogen und obwohl ich schon längere Etappen hatte, ist diese heute mit die Schwerste gewesen. Als das Ortsschild kam, dauerte es bestimmt noch mal eine halbe Stunde, bis man dann wirklich im Ort war. Leider hatte alles zu, aber die Herberge ist wirklich ein Traum. Für 10€ gibt es ein sauberes Bett und Bettwäsche. Die Herberge wurde erst vor 3 Jahren eröffnet und ist wirklich gut in Schuss. Alles sauber und ordentlich. Einen schönen Aufenthaltsraum, Küche und vieles mehr. Am Bett gibt es eine Lampe und Steckdose. Ich habe mich nach dem Duschen in die Sonne gechillt und mein Blog geschrieben. Gerade kam noch der Deutsche aus der letzten Unterkunft, David aus Aachen, an. Mit ihm habe ich ein wenig gequatscht. Mal schauen, was ich jetzt noch mache, aber ich muss mir auf jeden Fall die Etappe für morgen anschauen. Dort gibt es auch wieder ein paar Höhenmeter.


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