Veröffentlicht: 06.11.2016
An dem Tag nach unserem Ausflug nach Rottnest Island ist nicht wirklich viel passiert. Ich war mit Anja in der Stadt um meine Bankkarte zu beantragen und was zu essen. Bei der Bank ist eigentlich alles schnell geregelt, aber es dauert jetzt noch 5 Tage bis die Karte ankommt. Da ich ja am Donnerstag mit dem Bus die Westküste hochfahren wollte, muss ich die Karte wohl erst abholen wenn ich wieder zurück in Perth bin. Sonst ist an dem Tag nicht viel passiert, da wir uns im Hostel vor den TV gesetzt haben. Weil der Bus für die Westküste so komische Abfahrtzeiten hat, haben wir überlegt morgen schon mal eine Tour in die Pinnacles zu machen und dann mit dem Bus am Donnerstag direkt in die nächst größere Stadt zu fahren. Also hieß es noch schnell die Tour im Internet buchen. Ist nur eine Tagestour, da die Pinnacles nicht weit von Perth entfernt sind. Zum Programm zählen auch noch der Yanchep National Park, Mittagessen am Strand und Sandboarding. Am Mittwoch hieß es dann früh aufstehen, Sachen packen und ab zum Bus. Wir waren nur eine kleine Gruppe von 9 Leuten und wir wurden kurz von unserem Tour Guide Marielle über den Ablauf informiert. Zuerst ging es zum Yanchep National Park. Ist eigentlich ein kleiner Park, in dem ich zum ersten mal Kängurus gesehen habe. :) Es gibt dort auch Koalas, aber diese wurden extra von der Ostküste hier her gebracht. An der Westküste gibt es normalerweise keine Koalas, weil diese nur bestimmte Arten der Eukalyptusblätter essen und es diese Bäume im Westen nicht gibt. Für die Koalas in dem Park wurden extra diese Bäume angepflanzt. Ein Koala hat schon ein entspanntes Leben, da er nur isst und schläft. Wir haben dort auch etwas über die Aborigines und deren Leben erfahren und konnten dann beim "Morning Tea" australische Kleinigkeiten probieren. Wie z.b. Buschtomaten oder den bekannten Brotaufstrich Vegemite. Die Australier finden den ja total lecker, aber ich würde ihn nie wieder essen. Vegemite schmeckt wie Maggi, total salzig und du brauchst nur eine Messerspitze auf dein Brot machen um die volle Ladung abzubekommen. Ich weiß nicht wie man das gerne essen kann. Gerade erwartet man eher was süßes wie Nutella und dann sowas. Aber ich habe es immerhin probiert. Es gab noch ein paar Marmeladen, die wir probiert haben, bis wir dann die Cookies aufgegessen haben.
Weiter ging es nun zu dem Nambung National Park, in dem die Pinnacles zu finden sind. Diese sind Kalksteinsäulen, die entstanden sind als vor 500.000-50.000 Jahren die Wurzeln der Bäume in der Kalksteinschicht versteinerten. Mit der Zeit wurden die Wurzeln freigelegt, weil der Sand durch den Wind abgetragen wurde. Somit kommen diese "Pinnacles" zum Vorschein. Man darf diese auch nicht anfassen, da sie sehr brüchig sind und irgendwann Teile abbrechen.
Da heute der erste warme Tag seit ein paar Tagen Regen war, haben sich die Fliegen ziemlich wohl gefühlt und waren im Überfluss vorhanden. Überall hattest du Fliegen sitzen, sehr störend gerade im Gesicht. Sobald du die weg gescheucht hast, waren sie 2 Sekunden später wieder da, krabbeln dir in die Nase, Augen, Ohren. Also war es deine Aufgabe die ganze Zeit irgendwas vor deinem Gesicht hin und her zu wedeln.
Ein Gruppenfoto sollte natürlich auch her, doch es gibt keins auf dem nicht einer mit der Hand vor dem Gesicht wedelt.
Zum Glück ging es jetzt zum Mittagessen an einen Strand. Erstmal haben wir in Ruhe gegessen, schön lecker Salat und Toastbrot, weil richtiges Brot kennen die hier ja nicht so wirklich. Aber immerhin mit Käse und Salami. Ein paar Schritte entfernt waren wir direkt am Strand. Menschenleer, durchsichtiges Wasser, weißer Strand. Ich bin entspannt eine Runde am Strand entlang gelaufen und habe die Ruhe genossen. Mit den anderen haben wir noch ein bisschen am Strand gesessen, bis wir wieder zurück in den Bus sind.
Als letzte Station lag auf dem Rückweg noch Lancelin. Dort taucht aus dem nichts in der Stadt eine riesige Sanddüne auf. Hier haben wir uns die Sandboards geschnappt und sind runtergefahren. Zuerst natürlich ganz vorsichtig im Sitzen, später auch auf dem Bauch und sogar im Stehen. Wir waren sehr schnell kaputt, weil es so warm war und wir ja ständig die Sanddünen wieder hoch gehen mussten.
Auf dem Rückweg nach Perth sind wir alle schon fast eingeschlafen und haben noch die letzten Cookies, Bananen und Äpfel verdrückt.
Zurück im Hostel gab es free Barbecue.
Ich habe mich mit Marlene und Martin zusammen gesetzt, da wir ja morgen den Bus nehmen wollten. Doch in der nächsten Stadt gab es einfach kein günstiges Hostel. Ich war schon wieder am überlegen, ob ich nicht doch eine Tour buchen soll. Aber Marlene und Martin wollten mit dem Bus hoch, also habe ich mich ausgeklinkt.
Im Hostel war für diese Nacht leider kein Platz mehr, aber der Betreiber hat um die Ecke eine Wohnung mit einem Gästezimmer für 2 Personen, dort konnte ich mit einer Französin aus dem Hostel übernachten und konnte alles im Hostel mitbenutzen. Also hieß es Tasche packen und rüber. Dort habe ich in Ruhe geguckt was ich denn jetzt die nächsten Tage mache. Die Touren fangen alle erst Montag an, also musste erstmal wieder ein Hostel her. Ich dachte es wäre vielleicht mal ganz schön Fremantle zu erkunden. Fremantle ist nur 30 Minuten mit dem Zug von Perth entfernt und ist eine kleine, gemütliche Stadt. Also da erstmal ein Hostel bis Montag gebucht und welche Tour ich dann nehme wollte ich noch in Ruhe entscheiden.
Aber wie ihr seht, hält ein Plan nicht lange und man entscheidet sich plötzlich um. In Deutschland wäre das für mich eine Katastrophe gewesen, wenn etwas nicht nach Plan läuft, aber hier ist es irgendwie normal und macht mir nichts aus. Gerade auch weil es hier so viele Möglichkeiten und Alternativen gibt.