Usbekistan 2019
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Tag 1 bis 4: Das historisch schöne Khiva

Veröffentlicht: 02.09.2019

Khiva: Kompakt, schick, schön beleuchtet, wunderschön türkis gefärbt, monotone Verzierungen, historisch interessant, handwerklich begabt, reizvoll, imposant, staubig, marode, gemütlich, lecker... Viele Adjektive, welche die Wüstenstadt beschreiben. Einen Grundkurs in die namentlich korrekte Benennung der einzelnen Medresen und Moscheen wird es hier bei uns nachfolgend nicht geben. Die sind im world-wide-web zu finden oder in dem sehr zu empfehlenden Reiseführer "Usbekistan" aus dem Dumont-Verlag. Wir geben in erster Linie unsere Erfahrungen wieder und die Fotos (dieses Mal nur vereinzelt mit Titeln) runden das Bild ab, wie auch in unserem Neuseeland und Tour-du-Mont-Blanc-Blog.

Am Ankunftstag konnten wir bereits um kurz nach 11h unser Zimmer in dem alteingesessenen Meros B&B beziehen. Das Hotel ist sehr zu empfehlen, sowohl das Frühstück als auch das Zimmer waren sehr gut (abgesehen von der Dusche). Im Vergleich zu dem Sukhrob Barzu Hotel in Bukhara schneidet es etwas schlechter ab, da das Badezimmer dort besser war und die WLAN-Geschwindigkeit sehr viel schneller war. Außerdem wurden nebenan Bauarbeiten durchgeführt, die teilweise um 7 Uhr morgens begannen und für Staub auf unserem schönen Balkon sorgten. Aber wir waren ja eh die meiste Zeit unterwegs. In Khiva hatte Team DUS die beste Unterkunft in dem Islam Khodja Hotel, dessen aufmerksamer und zuvorkommender Inhaber einen ordentlichen Pluspunkt für seine Tipps und Empfehlungen erhält. Auf den dritten Platz kommt das Guest House Orzu, in dem Team FRA beherbergt war, aufgrund der harten Betten. Bei der Ankunft hatten wir beinahe vergessen vor dem Betreten des Teppichs im Eingangsbereich die Schuhe auszuziehen... Wir Banausen! Nun gut, wir waren auch etwas müde, da die kurzen Flüge und stop-over-Zeiten keinen vernünftigen Schlaf zuließen. Übrigens wird Jörg zukünftig nur noch ältere statt junge Taxifahrer nach einem Taxi fragen, die haben keinen fetten Subwoofer im Gefährt und fahren gemächlicher, so auch der Fahrer von Urgench nach Khiva. Aber vorsichtig, sie könnten eher dazu neigen, einzuschlafen, oder sehen einfach von Beginn an schläfrig aus.

Kurze Nickerchen belebten den fluggestressten Körper, hierbei sind fünf Minuten mindestens einzuplanen ;-), besser: 50 Minuten! Am späteren Mittag ging es dann erst einmal los zur Nahrungsaufnahme. Im Großen und Ganzen waren übrigens alle Restaurants in Khiva sehr gut, wir waren mehrmals auf der Dachterrasse des Cafés Terrassa, im Restaurant Kheivak und im Khiva Moon. In den genannten Restaurants konnte auch Janinas vegetarischer Appetit gestillt werden. Am Nachmittag und Abend hatten wir schon genügend Zeit, einige der etwa 16 Sehenswürdigkeiten von Khivas Altstadt anzuschauen. Die restlichen schauten wir uns am zweiten Tag an, wobei wir wohl eins oder zwei übersehen haben. Natürlich gehörte die Haupteinkaufspassage dazu, die sich zwischen West- und Osttor erstreckte. Für die Museen und Medresen gab es zwei Eintrittskartenoptionen, entweder ein Standard- oder ein VIP-Ticket. Während das VIP-Ticket (150000 SOM, etwa 15€, nur bar in Som zu bezahlen) den Besuch von praktisch allen Museen, Medresen und einem Minarett abdeckte, hatte das Standardticket (100000 SOM) Limitierungen. Die beiden Mausoleen mussten trotzdem noch extra bezahlt werden, etwa 10000 SOM jeweils. Außerdem gab es noch ein Basic-Ticket, welches einem lediglich den Eintritt in die Altstadt ermöglicht. Die Tickets waren für zwei Tage gültig und konnten vor dem Westtor erworben werden, bzw. mussten dort erworben werden, um in die Stadt, und in unserem Fall auch in das Hotel, zu gelangen. Später fanden wir heraus, dass der Eintritt an anderen Stellen auch ohne Ticket möglich ist.

Abends waren die Minarette sehr schön beleuchtet, die türkisfarbenen Kacheln sahen fantastisch aus. Die "Khivianer" mochten auch LED-Ketten, so waren einige Gebäude mit eben diesen dekoriert, ein "Mega-Dekor"?! Zumindest wurden so die holprigen Wege abseits der Haupttouristen-Strecken beleuchtet. Erste Straßenzüge wurden schon neu gepflastert, so dass wohl schon im kommenden Jahr keine Gefahr mehr bestehen wird, in ein notdürftig abgesichertes Gulli-Loch zu treten. Ansonsten wird es sicherlich von Team DUS demnächst ein Loch-Quartett mit kartografierten und klassifizierten Straßenlöchern geben! Wir sind gespannt!

Wir waren von Khiva sehr begeistert, es fühlte sich - insbesondere abends - wie in 1001 Nacht an. Es war nicht zu heiß, um die 30 Grad Celsius, das ist bei trockenem Klima wirklich gut erträglich. An einigen Plätzen gab es viele Libellen zu beobachten, dazu Felsentauben, Türkentauben und Spatzenschwärme. Abends konnten wir noch mit T-Shirt (Jörg) draußen sitzen und die faszinierende Atmosphäre genießen. Es ließen sich viele Fledermäuse bei ihren nächtlichen Flugaktionen bestaunen, daher gab es wohl kaum Mücken, wir haben zumindest keine gesehen. Die Händler waren nicht zu aufdringlich, insbesondere nicht in den "Masterclass-Katakomben", wo wir auch ein paar tolle Bilder gekauft hatten. Aufdringlicher waren die einheimischen Damen gegenüber einjährigen blonden Kindern, die eigenständig nahe den Eltern gingen; sie wurden von den Damen teils hochgehoben und geküsst... so schnell konnte man gar nicht einschreiten. Die ATMs waren allesamt leer, so verblieb uns nur der Geldtausch (mit Dollar und Euro, Kurs 1 EUR zu 10000 SOM) in einer der wenigen Wechselstuben in Khivas Altstadt. Insgesamt war es ein toller Beginn für unseren gemeinsamen Urlaub, der nur schwer zu toppen sein wird!

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