USA Canada Summer 2019
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14. Tag (Leavenworth - Sequim)

Veröffentlicht: 15.07.2019

Ein morgendliches Bad im Motel-Pool hat hier 3 gute Gründe. Erstens wird man wach, zweitens kann man in diesem Fall danach dort sein Frühstück einnehmen und drittens ist um 7.30 Uhr noch keiner dort. So schmeckt auch mein karger Bagel mit Frischkäse unter der Morgensonne Washingtons besser als in einem stickigen Frühstücksraum, und danach steigt man voller Elan in sein Auto, welches einen heute auf die Olympic Peninsula fährt.

Zunächst einmal geht es durch die Berglandschaft, die einen dann doch an die Alpen erinnert, und so ist das bajuwarische Dorf von gestern wenigstens szenisch gut eingepasst. Nach einer Stunde verlangsamt sich die Fahrt dann drastisch, und wir stehen ein wenig im Stau. Viele Urlauber scheinen das Wochenende genutzt zu haben, um aus Seattle ins Hinterland zu kommen, und nun ist alles auf dem Rückreiseverkehr.

Auch die Interstate wird deutlich mehrspuriger, als wir weiter in den Großraum Seattle eindringen, und als wir endlich an der Fähre ankommen, die uns von Edmonds nach Kingston bringen soll, verpassen wir zunächst die riesige Rückstaugasse, die sich gebildet hat, und drehen eine Extrarunde. Wir wollen uns ja nicht reindrängeln. Als wir dann wieder in der Spur sind, dauert es eine Weile und wir dringen bis zu dem Kassenhäuschen vor, wo wir unere 26 US$ für die kurze Überfahrt zahlen wollen. Das junge Mädchen im Kassenraum fragt uns, ob wir uns vorgedrängelt hätten. Wir leugnen das vehement (war auch nicht so), und obwohl sie uns erst bittet, noch eine Extrarunde zu drehen, akzeptiert sie wohl letztendlich unsere Beteuerung, dass wir das definitiv nicht gemacht haben. Ich frage mich seither, wo sie diese Information her hatte. Aber egal - wir sind in der Auffahrtspur 3. Nach kurzer Zeit füllen sie die Fähre in einem atemberaubenden Tempo. Kein Vergleich mit den Englandfähren, die ich schon mehrfach genutzt habe - hier geht es ruckzuck, und das Schiff ist voll.

Die Überfahrt dauert keine 30 Minuten, und wir genießen den Puget Sound, der sich großartig als Panorama für die Überfahrt hergibt. Das Entladen findet in ähnlichem Tempo statt, und nach einer Weile hat sich auch der Ausfahrtverkehr entzerrt. Eine unglaublich lange Schlange auf der Gegenspur zeigt, dass auch in dieser Richtung der Rückreiseverkehr nach dem Wochenende eingesetzt hat - eine Empfehlung ist es definitiv, am Sonntag nicht die Halbinsel per Fähre wieder zu verlassen.

Die Vegetation ist weniger nadelbaumgeprägt, und die Nähe zum Meer ist durch deutlich flachere Landstriche gekennzeichnet. Unser Motel ist ein altes Gebäude mit einem japanischen Besitzer, der schlecht Englisch spricht. Dafür sind die Zimmer zwar etwas schrabbelig, aber unheimlich sauber, und Kleinigkeiten wie eine Packung Nüsse, ein paar Bananen und Wasserflaschen auf dem Zimmer entschädigen für das wenige hippe Ambiente und geben einem das Gefühl, willkommen zu sein. Manchmal wünscht man sich das mehr als ein liebloses Frühstück, welches es hier nicht gibt.

Die Luft am Meer ist deutlich kühler, und trotzdem genieße ich es, seit meiner Ankunft hier vor knapp 2 Wochen an salzigem Wasser zu sein. Die Seen Kanadas sind zwar riesig, haben aber nicht diesen Geschmack in der Luft und die Brise, die diese Küste hergibt. Abends begehen wir einen Fehler, und bestellen zuviel. Die Portionen im Oasis Grill in Sequim sind schlichtweg nicht schaffbar, und die Vorspeise alleine hätte mir gereicht, satt zu werden. Hier wird wieder einmal klar, was Amerikaner oft unter "gutem" Essen verstehen. Viel und fettig frittiert. Die Beilage "Tots", panierte Kartoffelstücke in Form von kleinen Kroketten, die ich bekomme, hätten für 3 Personen gereicht. Never ever again. Ab sofort nur noch Salat als Beilage.  Dann genießt man auch den wunderbaren Lavendel besser, der hier überall blüht.

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