Veröffentlicht: 02.05.2024
K-G: Nach einem fulminanten Start in den Tag mit continental breakfast (labbriges Toast mit Erdbeermarmeladen-Imitat, Muffin, künstlichem Orangensaft) machen wir uns noch einmal zu einem kleinen Spaziergang in der Nähe unseres Hotels auf. Wir besichtigen kurz den Strand und machen noch ein Doppel-Selfie an der Boje, die den südlichsten Punkt der USA markiert. Dann noch schnell ein paar freilaufende Hühner und Küken fotografiert, die gibt es offenbar in Florida überall. Hin und wieder blockieren sie auch Straßen, so, dass der tierliebe Autofahrer zum Anhalten gezwungen ist.
Unser Tag führt uns wieder zurück nach Miami, über den Inselhighway Nummer 1.
Zu Mittag testen wir KFC und Taco Bells, und werden diese Fast-Food-Ketten zukünftig auch meiden.
In Homestead, kurz vor Miami, machen wir einen Abstecher ins Besucherzentrum des Everglades-Nationalparks um uns über das Ökosystem Everglades und seine Bewohner zu informieren. Spektakulär sind dabei die Alligatoren, die hier zu Tausenden leben und einfach nur gator genannt werden. Die Einfahrt in den Nationalpark kostet uns 35 Dollar und erinnert ein bisschen an Jurassic Park. Nach ein paar Meilen begeben wir uns auf einen kleinen Wanderweg, den Anhinga-Trail. Hier treffen wir die ersten ersten beiden Alligatoren, die nur 3 Meter von uns entfernt in der Sonne faul herumliegen. Dass sie zu kurzen Sprints mit Geschwindigkeiten von 45 Km/h fähig, hatten wir zwar kurz zuvor im Nationalparkzentrum gelernt, aber leider schon wieder ausgeblendet.
Nach dem Anhinga-Trail sind wir den Gumbo-Limbo-Trail gelaufen und sind hier auf einen kleinen Tümpel gestoßen, der bei der lokalen Froschpopulation aktuell sehr angesagt war; tausende kleine gelbe und braune Kubanische Baumfrösche vergnügten sich hier. Im nächsten Tümpel entdecken wir einen Baby-Alligator (wird aber nicht der offiziellen Alligatoren-Statistik von Andreas aufgeführt, da ja noch Baby).
Die Everglades sind extrem inhomogen, neben Mangroven-Wäldern gibt es Kiefernwälder, Sümpfe und Graslandschaften, die unter Wasser stehen. So führt uns der Pa-hay-okee-Trail über einen Bohlenweg durchs Grasland (Pa-hay-okee heißt in der Sprache des lokalen Indianerstammes, den Seminolen, "Gras im Wasser"). Hier sehen wir weiße Wasserlilien und eine Softshell-Schildkröte (möglicherweise die Inspiration für Softshell-Jacke?). Diese Schildkröten haben einen weichen Panzer und eine lange Nase, die aus dem Wasser ragt. Am Straßenrand haben wir noch weitere Exemplare gefunden und fotografiert.
In einem kleinen Teich neben der Straße entdeckten wir wieder einen Gator (Nummer 3 in der Statistik von Andreas, in welcher Babies nicht zählen).
Nach so vielen Eindrücken in der Natur begeben wir uns wieder nach Miami.
Unsere Unterkunft liegt im Künstlerviertel Wynwood. Hier wird viel Straßenkunst präsentiert (Graffiti und Murals). Zum Abendessen waren wir in einem spanischen Restaurant - für Andreas gab es mit Hühnchen gefüllte Enchiladas, für mich einen Salat. Nach einem kurzen Spaziergang durchs Viertel (mit etwas zwielichtigen Gestalten, Cannabis-Geruch und Monstertrucks auf der Straße) sind wir müde ins Bett gefallen.