Meine Vermutung, dass wir früher an unserem Zwischenstopp ankommen, als gedacht, wurde um 02:00 Uhr bestätigt (Im Reisebüro sagte man uns 04:00 Uhr). der Bus verlässt den Highway, fährt nach Chumphon hinein, erst über breite Straßen dann durch enge Gasse, und landet schließlich auf einem großen Platz mit Bootsanleger. Nur einige schummrige Lampen tauchen diesen in ein orangenes Licht. Wir nehmen unsere Rucksäcke und gehen mit ca 10 Leuten anderen, die dort auch ausgestiegen sind, zu einem improvisierten Unterstand am Tickethäuschen
Der Bus verlässt den Platz wieder und auf einmal ist es mucksmäuschenstill. Ich hatte durch die Motorengeräusche, Musik auf den Ohren, und durch die quatschenden Leute eine Dauerbeschallung, die ich jetzt erst rückwirkend richtig wahrnehme. Es ist natürlich lauwarm und die ersten Straßenhunde begrüßen uns. Einige sehen sehr elendig aus (kaum Fell, nur noch drei Beine), anderen hingegen sieht man nicht an, dass sie auf der Straße leben. So zum Beispiel ein keiner Welpe, der uns, ohne Berührungsängste und total verspielt, auffordert, sich auf der Stelle mit ihm zu beschäftigen - unfassbar putzig.
Die Mitreisenden nehmen die Sitze am Unterstand ein - darunter ausrangierte Bus und Zugsitze aber auch Möbel aus Holz. Keiner sagt irgendetwas, die ersten machen es sich bequem und versuchen zu schlafen.Jonna haut sich ebenfalls aufs Ohr, ich entscheide mich die letzten fünf Stunden bis 07:00 Uhr wach zu bleiben, ein bisschen am Handy zu daddeln und Fotos zu machen.
Das Wasser hier am Fähranleger ist stark mit Plastik verschmutzt, trotzdem sitzen einige Einheimische am Pier und angeln nach irgendetwas, ich glaube nach Krebsen. Sie waten Barfuß und mit Stirnlampe durch das verdreckte Wasser - ein total skurriler Anblick wie in einem Endzeit Film. Ich setzte mich, bearbeite ein paar Fotos und schaue einer kleinen Eidechse zu, wie sie die Ameisen auf meinem Tisch jagt.
Gehe erneut ein bisschen umher und sehe wie eine Maskeneule (ich habe recherchiert!!!) einen Meter vor mir an mir vorbeigleitet. Der Besitzer des Hafenshops kommt an, schließt den Laden auf, macht Musik an, und entzündet unter dem Unterstand Duftstäbchen. Langsam wird es hell. um 06:00 Uhr ruft ein neu erschienener Reisebegleiter "KO TAO!!!" und weckt damit alle noch schlafenden Touries auf. Wir geben unser Ticket ab, bekommen dafür NOCH einen Sticker und ein paar Tipps für die Insel. Danach besteigen wir das Boot und entscheiden uns auf dem Oberdeck aufzuhalten, da der Innenraum so sehr runtergekühlt ist, dass ich das Gefühl habe, sofort krank zu werden, wenn ich mich dort länger als 5 Minuten aufhalte.