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Tag 20/21 - erschreckend

Veröffentlicht: 24.05.2019

20./21.05.19

Der Grund warum die beiden Tage zusammengefasst werden ist nicht, das wir faul werden, sondern, dass sie sich so ähneln, dass es absurd und langweilig wäre, zwei identische Tagesabläufe getrennt zu erzählen.

Morgen: wir schlafen sehr lange und setzen uns nach einer Weile auf unsere Terasse, um zu frühstücken. Jonna liest, ich bearbeite ein paar Fotos und Videos.
Mittag: wir entspannen uns eine gute halbe Stunde im Pool und führen danach unsere Trödelei am Bungalow fort.
Abend: wir gehen zu unseren bewährten Restaurant (Heißt übrigens Life Style) und probieren ein paar neue Gerichte aus, alle sehr lecker alle um die 1,50€.
Nachdem unsere Mägen gefüllt sind, folgen wir dem Rat unseres Camp "Papas" und gehen an einer Strandbar (Sunset Beach Walk) etwas trinken. Cocktails für 2,80€, nicht sonderlich groß aber äußerst lecker. Die Bar ist hochmodern und das Ambiente nahezu perfekt. Wir sitzen auf Sitzsäcken am Strand, vor uns nur eine Reihe von Palmen, welche mit Lichterketten und Strahlern bestückt das Wasser beleuchten. Der Service ist ausgesprochen gut und die Musik sehr atmosphärisch.



1. Zusatz zum 21.:
Im Gegensatz zum ersten Abend in der Bar bestellen wir uns am zweiten einen 3. Cocktail. Blöderweise haben wir uns vorher beim Geld verzählt, sodass wir 60 Baht zu wenig im Portemonnaie haben. Das wäre nun kein Problem, wenn der Kellner nicht nach jeder Bestellung sofort am Tisch abkassieren würde, sodass dieser wartend neben uns steht. Glücklicherweise leiht uns ein deutsches Pärchen vom Nebentisch die fehlenden 60 Baht und verzichtet sogar auf die Erstattung der Leihgabe durch spätere Paypal-Überweisung.



2. Zusatz zum 22.:
Während der Vorabend (21.) absolut normal verläuft, gestaltet sich dieser Abend etwas anders. Wir kommen in unserem Bungalow an mit dem Wunsch vor der morgigen Abreise noch einmal zu duschen. Ich betrete das Bad und entdecke eine kleine Eidechse an der Wand - "No big Deal", denke ich, mittlerweile haben wir die kleinen Racker total lieb gewonnen. Nicht so lieb gewonnen haben wir hingegen die Küchenschabe, welche in einer Ecke kauert. Ziemlich eklig, aber heißt ja nicht umsonst "Jungle Homestay" hier. Das wir, was den Besuch von 6- und 8-Füßlern angeht, bis jetzt aber offenbar ziemlich glücklich waren, erkenne ich, als ich dann sehr lange dünne Beine hinter dem Spülkasten erspähe. Keine Eidechse, keine Kakerlake.
Nun, wer mich kennt, der weiß, dass ich, sagen wir mal vorsichtig, "sensibel" auf Achtbeiner reagiere. Dass das Vieh, was da hinter dem Spülkasten sitzt, offenbar die Größe eines Bierdeckels hat und schnell wie eine Rennmaus ist, löst bei mir einige sehr "interessante" Effekte aus. Neben der Unfähigkeit, mich schnell zu bewegen, eingezogen Zehen und Gänsehaut mit gelegentlichem Schütteln, kommt noch kalter Schweiß und ein für mich untypisch hoher Puls.
Ich lasse die Tür leicht gegen die Wand fallen, was die Spinne, nennen wir sie mal "Aragok", dazu bewegt, blitzschnell erst in der Ecke der Küchenschabe und danach über die gesamte Wand in die obere rechte Ecke des Bades zu flitzen. Hilfesuchend schaue ich die Eidechse an, welche seelenruhig in der gegenüberliegenden linken Ecke sitzt: "TU DOCH WAS!!!". Jonna versucht mit der Dusch-Brause Aragok durch einen der daumendicken "Belüftungsschlitze" nach draußen zu treiben, was nun wiederrum die Kakerlake in Bewegung setzt. Diese versucht dann gegen den Wasserstrahl (warum auch immer?!) gegenanzulaufen und in den Wohnbereich zu kommen. Ich habe mich derweil mit einem meiner Birkenstocks bewaffnet, falls es das Ungeziefer über die Schwelle schaffen sollte. Im letzten Moment macht es kehrt und flüchtet in die vordere rechte Ecke, direkt hinter der Tür (Ich sollte zur besseren Verortung vielleicht einen Schlachtplan aufmalen, bin aber zu faul).


Wir entscheiden uns, das Bad der Eidechse, der Kakerlake und Aragok zu überlassen (sollen die das unter sich ausmachen), schließen es und dichten den Spalt zwischen Tür und Boden mit einem Handtuch ab (ich weiß, dass es lächerlich klingen mag, wir hielten es in dem Moment aber für absolut angemessen) .
Dann kann man sich jetzt ja in Ruhe dem Packen seiner Sachen widmen, immerhin müssen wir morgen um 06:30 Uhr aufstehen, da erledigen wir das lieber jetzt. Jonna stellt einen der beiden Rucksäcke auf und gibt den Startschuss für eine weitere Schabe die aus dem Schatten des Rucksackes in Richtung Kühlschrank sprintet.
Nach einer weiteren kleinen Panikattacke ("klein" weil ich nicht geweint hab und im Bungalow geblieben bin) packe ich weiter meinen Rucksack - ca 5 Minuten - nur um zu sehen, wie noch eine Kakerlake aus den Falten des Regenüberzuges meines Rucksackes, an dem ich ganze Zeit rumgeknetet habe, über die Gurte unter den Beistelltisch flüchtet. Noch nie konnte ich die Floskel "Nerven liegen blank" so gut nachvollziehen. Die Tatsache, dass Aragok sehr scheu und nicht giftig ist und Kakerlaken eigentlich nichts anderes sind als große Kellerasseln, ist mir in diesem Moment vollkommen egal. Ab sofort werden alle Taschen überprüft, alle Klamotten ausgeschüttelt und danach auf der Couch platziert. Nach einer gefühlten Ewigkeiten habe ich weitesgehend fertig gepackt, sodass man sich ins Bett legen kann, welches trotz installiertem Moskitonetz noch ein Mal gründlich gefilzt wird. Ich versuche die Paranoia auszublenden, stelle mich aber auf sehr wenig Schlaf ein.

- Alex

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