Veröffentlicht: 20.10.2019
1.10.19
- Alex
Letzter Tag Neuseeland. Wir frühstücken und räumen routiniert unsere Sachen ein. Die Rucksäcke haben wir gar nicht erst richtig ausgepackt, was den ganzen Prozess wesentlich einfacher macht. Wir verlassen den Campingplatz, machen am Rande der Bucht noch ein Foto von Piha Beach und fahren in Richtung Auckland.
Im Industriegebiet tanken wir den Van nochmal voll und stellen ihn dann bei der Autovermietung ab. Dort teilt uns der Chef dann mit, dass seine Zusicherung, der Einbruchsschaden würde „auf gar keinen Fall“ teurer als 500€ werden, sich als unwahr herausgestellt hat. 750€ ist nun Stand der Dinge und wir sind für einige Minuten ziemlichen niedergeschlagen. Wir haben zwar keine Versicherung gebucht, aber uns tröstet der Gedanke, dass diese 700€ gekostet hätte und uns somit im Endeffekt nicht wirklich geholfen hätte. Nachdem wir uns moralisch wieder gefangen haben, satteln wir unsere Rucksäcke und marschieren die Strecke, die wir am Anfang unseres Neuseeland-Aufenthaltes schon gelaufen sind, wieder zurück. Da wir unser Gepäck seit nun mehr 40 Tagen nicht mehr tragen mussten, sind wir ziemlich schnell erschöpft und freuen uns umso mehr, als einen Kilometer vor dem Flughafen ein vereinsamter Gepäcktrolli an einer Tankstelle auf uns wartet und uns den Rest des Weges sehr erleichtert.
Weil wir uns ein bisschen mehr Zeit eingeplant haben, müssen wir noch eine halbe Stunde warten, bis der Schalter für unseren Check-In aufmacht. Unsere Bedenken, dass Jonna durch einige Second-Hand Einkäufe das Maximalgewicht ihres Abgabegepäcks überschreiten könnte, erweisen sich als überflüssig – alles läuft glatt. Auch die Handgepäck-Kontrolle, in der ich sonst immer eine Extra-Behandlung bekomme, ist absolut ereignislos. Die übrige Zeit bis zum Abflug verbringen wir direkt am Gate, bis das Boarding beginnt und wir unseren Flug nach Australien antreten.
Der dreistündige Flug nach Melbourne ist absolut entspannt und wir landen ohne weitere Probleme. Da wir unsere Australien-Reise in Brisbane beginnen, müssen wir noch einen weiteren Flug nehmen. Dazu kommt, dass es sich dabei ja um einen Inlandsflug handelt, weswegen wir erst auschecken und unser abgeholtes Gepäck dann wieder abgeben und erneut einchecken müssen. Das Gepäck finden wir ohne Probleme, den Check-in Schalter jedoch nicht. Es dauert gut 15 Minuten und dutzende Fahrstuhlfahrten, bis wir die korrekte Halle für unsere Fluggesellschaft finden. Dort sehen wir uns zum aller ersten Mal in unserem Leben einem „Selbst-Check-In“ Schalter gegenüberstehen. Etwas überfordert mit diversen Funktionen kommt uns nach einiger Zeit dann doch eine Angestellte zu Hilfe und wir werden unser Gepäck nach zwei Minuten wieder los. Wieder eine Sicherheitskontrolle und ab zum nächsten Gate und wieder warten.
So reibungslos wie der erste Flug verläuft auch der Zweite und wir kommen um 23:00 Uhr Ortszeit in Brisbane, Australien, an.
Wie schon bei unserer Ankunft in Auckland haben wir uns dazu entschieden, die Nacht am Flughafen zu verbringen, da es sich, unser Meinung nach, nicht lohnt, sich, nur um acht Stunden zu überbrücken, für ca 80€ ein Taxi und ein Hostelzimmer zu buchen. Da es sich, laut einigen Internet-Rezensionen, im internationalen Terminal von Brisbane besser übernachten lässt als im Inlands-Terminal, in dem wir angekommen sind (weil: Melbourne-Brisbane Flug), holen wir unser Gepäck ab und marschieren zum zwei Kilometer entfernten Flughafen. Zu unserem Pech hört der Fußweg nach der Hälfte der Strecke auf und wir müssen neben einer vierspurigen Straße im Graben laufen.
Nach nicht einmal zehn Metern hält neben uns ein Pickup, auf dem der Name des Flughafen Brisbane gedruckt ist und wir stellen uns darauf ein, von dem Mitarbeiter zurechtgewiesen zu werden – „Was fällt euch ein, einfach auf der Straße zu gehen“. Es kommt jedoch ganz anders. Der Fahrer fährt das Fenster hinunter und begrüßt uns mit einem heiteren „How u‘ doin‘, mates?“. Wir teilen ihm mit, dass wir auf dem Weg zum anderen Terminal sind, worauf er uns sofort anbietet – fast eher auffordert – einzusteigen, damit er uns den Rest fahren kann – wahrscheinlich haben wir sehr Glück mit dem ersten gesellschaftlichen Kontakt, aber trotzdem ein super Eindruck. Der nette Herr schmeißt uns am Flughafen raus und wir machen es uns in der Eingangshalle bequem. Neben einer Station, wo man seine elektronischen Geräte laden und das WLAN des Flughafen nutzen kann, gemütlichen Sofas und sauberen Toiletten, kann man hier sogar auf den Örtlichkeiten duschen. Während Jonna es sich auf einem der Sofas gemütlich macht, setze ich mich mit dem Laptop an ein der erwähnten Stationen und nutze die Nacht, um etwas produktiv zu sein.
- Alex