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Tag 125 - uralt

Veröffentlicht: 09.09.2019

02.09.19

- Jonna


Wir brechen früh auf und fahren in den nächsten Ort, Thames. Die Bücherei hier ist wirklich sehr gemütlich und hell, es arbeitet schon ein französisches Pärchen an den großen Arbeitstischen. Wir setzen uns dazu und bearbeiten die Fotos, die wir in den letzten Tagen gemacht haben, leeren die Speicherkarten und notieren uns was wir die letzten Tage so unternommen haben. Nach einer Weile mache ich mich auf den Weg, den Ort ein bisschen zu erkunden. Es gibt auffällig viele ältere Gebäude, was den Ort, vor allem im Sonnenschein und bei bestem Wetter, wirklich sehenswert macht. Natürlich liegen auf meinem Weg auch wieder ein paar Second Hand Läden (ihr dürft nicht denken, dass ich in jedem Laden, in den ich gehe, auch wirklich was kaufe! Aber ich liebe einfach die Atmosphäre. Alle Leute arbeiten hier ehrenamtlich und meistens sind es sehr sehr liebe ältere Damen. Außerdem gucke ich mir gerne die Schätze an, die man hier so finden kann). Diese Anmerkung nur, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, weil ich hier tatsächlich etwas kaufe. Alles kostet nur 2,50$, was in Euro schon wenig wäre, umgerechnet aber einfach nur 1,50€ sind. Eine Bluse, ein Kleid und ein paar Wohnzeitschriften für 30 Cent das Stück müssen also mit.Wir wollen das gute Wetter noch weiter nutzen und fahren in einen Nationalpark, der nicht weit von hier in den Bergen liegt. In einem Infocenter lassen wir uns mit Infos über die beste 1 bis 2 stündige Wanderung ausstatten und fahren noch ein Stück weiter durch das wunderschöne Tal. Wir überqueren mehrere Flüsse und beginnen unsere Wanderung dann an einem Campingplatz, der zur Zeit geschlossen ist.



Wir folgen dem Flusslauf über mehrere Brücken und ich für meinen Teil bin ganz froh, dass es nicht so viel steil Berg auf und Berg ab geht. Irgendwie muss ich mich gedanklich wohl doch eher Richtung Spaziergänger, als Wanderer einordnen. Dann die erste Treppe, naja wird schon gleich wieder vorbei sein..Ne, falsch gedacht: die nächste halbe Stunde schleppe ich mich mindestens 500 Stufen rauf und bin beeindruckt von meiner nicht vorhandenen Fitness. Oben angekommen ruhen wir erst mal mit einem super Blick auf einer Bank aus.



Aber ja, es hat sich natürlich mal wieder alles gelohnt, hinter der nächsten Kurve erwartet uns ein knapp 1000 Jahre alter Kauri Baum, mit einem Durchmesser, den ich vorher noch an keinem Baum gesehen habe. Der Baumriese ist neben einem umgestürzten Exemplar ziemlich alleine, zwischen den Mini klein wirkenden anderen Bäumen und, dass man sich am Anfang des Weges so intensiv seine Schuhe putzen und desinfizieren musste ist bei diesem einmaligen Anblick absolut nachvollziehbar.











Der Rückweg ist erwartungsgemäß entspannt und zurück im Camper steuern wir den nächsten Pakn Safe an, um unser Trinkwasser aufzufüllen (wir kaufen das Trinkwasser, weil das aus dem Hahn so extrem nach Chlor schmeckt, dass weder Tee noch Kaffee genießbar sind). Dann fahren wir noch ein Stück weiter auf die Coromandel Halbinsel zu einem Platz am Meer. Es ist Ebbe und die Nachmittagssonne hat viele Einheimische an den Strand gelockt. Auch hier gibt es wieder super Grillplätze und sehr beeindruckende Bäume, die dem Ort etwas Verwunschenes geben. Dieses Gefühl wird noch untermalt, weil eine Gruppe junger Leute gebannt einem Maori lauschen, der unter dem Baum steht und Sachen wie „Be yourself, Love your decisions..“ erzählt. Sehr spirituell und so sehen die Zuhörer auch alle irgendwie aus.


Wir kochen uns Abendbrot, beobachten den Sonnenuntergang und die Treppen fordern ihren Tribut und lassen uns früh ins Bett fallen.


- Jonna

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